BÖRSE TO GO - K+S, Nexi und Tesla

Risk-on im asiatischen Handel

 

Der Terminmarkt startet positiv in die Woche. Unterstützt von starken Gewinnen in Asien legen auch die wichtigsten Aktienindexfutures heute früh zu. Der DAX-Future steigt um mehr als 0,4 % auf über 12.750 Punkte. Auch die US-Futures liegen alle im Plus und steigen jeweils mehr als 0,6 %. Der S&P 500 Future liegt 0,62 % höher bei 3.359 Punkten und der Nasdaq-Future steigt um mehr als 0,89 % auf 11.333 Punkte. Das ist eine deutliche Stimmungsverbesserung im Vergleich zum letzten Handelstag. 

Am Freitag drückten die Verluste an der Nasdaq den TecDAX in Frankfurt tief ins Minus. Während DAX (-0,33 %) und MDAX (-0,36 %) ihre Verluste zum Ende der Sitzung am Freitag fast wieder ausmerzen konnten, ging der TecDAX mit einem Minus von -1,13 % aus dem Rennen. Zur Eröffnung der Wall Street konnte sich zwar auch der deutsche Technologieindex von seinen Tagestiefs trennen, aber ein nachhaltiger Optimismus fehlte. Erneut verzeichnete Morphosys hohe Verluste (-4,97 %). Über die gesamte Woche gesehen, gaben die Aktien sogar -8,51 % ab. Der größte Wochenverlierer im TecDAX war die S&T Aktien, die -14,30 % an Wert verloren und damit sogar noch Morphosys unterboten. 

 

 

Zürich kämpfte erneut mit der 10.000 Punkte-Marke. Der SMI eröffnete deutlich im Minus bei 10.143,64 Punkten und arbeitete sich dann bis zum Feierabend wieder ins Plus vor. Am Ende schloss der schweizer Leitindex bei 10.252,40 (+0,14 %) und wurde dabei von den Großbanken sowie den Versicherungen getragen. 

In Wien konnte der ATX dagegen komfortabel im Plus bei 2.100,79 Punkten (+0,50 %) schließen. Voestalpine (+12,77 %) und Facc (+10,46 %) erholte sich beide deutlich und führten die Liste der Gewinner im ATX an. Facc war zudem der Wochengewinner mit einem Plus von 9,37 %.

Die Wall Street eröffnete tief im Verlust und setzten dann zur Erholung an, litt aber am Ende wieder unter Gewinnmitnahmen. Zum Wochenschluss verabschiedeten sich viele Anleger und sorgten somit für Tagesverluste am Freitag. Alle amerikanischen Benchmarks bis auf den Russell 2000 Index verloren. Der Dow Jones Industrial Average Index sank um -0,48 % und S&P 500 Index fiel um -0,96 %. Den Nasdaq Composite Index erwischte es besonders hart mit einem Verlust von -2,22 % auf 11.075,02 Punkte. Der Russell 2000 Index legte dagegen 0,53 % zu auf 1.539,30 Punkte. 

Australien und Japan verzeichnen heute früh starke Gewinne. Der ASX 200 Index explodiert heute früh regelrecht und kann zwischenzeitlich mehr als 2,5 % auf über 5.935 Punkte zulegen. In Tokio steigt der Nikkei 225 Index mehr als 1,25 % auf über 23.300 Punkte. Die Börsen in China bleiben aufgrund der Nationalfeiertage bis einschließlich Donnerstag geschlossen. 

 

K+S verkauft Morton Salt

 

Noch ist es nicht offiziell, aber K+S verkauft Morton Salt für 3 Mrd. US-Dollar an die Kissner Group. Das Unternehmen aus Kassel hatte die amerikanische Gesellschaft ein Jahr nach „Lehman“ für 1,7 Mrd. US-Dollar übernommen. Morton Salt ist eine sehr bekannte Marke in Nordamerika und zählt zu den führenden Salzproduzenten in der Region. Die amerikanische Tochter gilt als stabiler Margenlieferant für K+S. Doch:

K+S ist gezwungen, die Verschuldung zu reduzieren. In der Bilanz stehen mehr als 2 Mrd. Euro Schulden und die Geschäfte laufen nicht mehr so positiv wie in der Vergangenheit. Noch in 2015 waren in einem Übernahmeversuch 41 Euro für K+S Aktien geboten worden. Der Vorstand lehnte damals ab. Am Freitag schlossen die K+S Aktien auf Xetra bei 6,10 Euro. Kissner ist ebenfalls ein Produzent und Distributor von Salz und konnte in den Verhandlungen mit K+S das Angebot von Cerberus Capital Management ausstechen. 

 

Megafusion in Mailand

 

Nexi und Sia planen eine 15 Mrd. Euro Fusion. Die Vorstände der beiden Fintechs haben sich am Wochenende getroffen, um die Details des Deals auszuarbeiten. Die beiden Gesellschaften sind italienische Online-Zahlungsspezialisten und haben bereits in der Vergangenheit versucht zu fusionieren, wurden sich aber nicht einig.

In diesem Jahr ist der Druck jedoch sehr hoch geworden, da die Konkurrenz vorangegangen ist. Die französische Worldline hatte 7,8 Mrd. Euro dafür bezahlt, Ingenico zu übernehmen und damit der größte europäische Zahlungsabwickler zu werden. Gelingt die Fusion, steigen Nexi und Sia zum größten europäischen Zahlungsabwickler auf. Der gemeinsame Jahresumsatz wird dann bei mehr als 2 Mrd. Euro gesehen. 

 

Tesla steigert Produktion und Auslieferungen

 

Tesla hat nicht zu viel versprochen. Die Produktion und die Auslieferungen sind im 3. Quartal deutlich gestiegen. Insgesamt wurde 139.300 Fahrzeuge verkauft, was knapp 44 % über dem Vorjahresquartal und knapp 54 % über dem Vorquartal lag. Produziert wurden insgesamt 145.036 Fahrzeuge. 

 

 

Die Börse zeigte sich enttäuscht. Denn Tesla lag nur minimal über den offiziellen Erwartungen, die sich bei 137.000 verkauften Fahrzeugen eingependelt hatten. Im Aktienkurs war jedoch bereits eine positive Überraschung eingepreist, was dann umgehend korrigiert wurde. Die Aktien fielen in einem leicht negativen Umfeld überdurchschnittlich stark um -7,38 % auf 415,09 US-Dollar und sanken dann im nachbörslichen Handel weiter um -0,87 % auf 411,48 US-Dollar. Ein weiterer Grund für den Abverkauf war der hohe Anteil der Modelle 3 und Y. Beide zusammen machten 89 % aller verkauften Fahrzeuge aus. Die hochmargigen Modelle S und X tragen damit einen immer geringeren Anteil zum Umsatz bei, was sich am Ende auch negativ auf das Konzernergebnis auswirkt. 

 

Folgende wichtige Aktien werden heute Ex-Dividende gehandelt: Agilent Technologies, Dollar General, JPMorgan und Quest Diagnostics

 

Einkaufsmanagerindex-Tag in Europa

 

Heute werden in mehreren europäischen Ländern wichtige Einkaufsmanagerindizes für den Monat September veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor und den Gesamtindex. Spanien wird um 09:15 Uhr den Anfang machen. Danach folgen Italien, Frankreich, Deutschland, die Euro-Zone und Großbritannien. 

Um 10:30 Uhr bekommen wir dann den aktuellen Sentix Konjunkturindex der Euro-Zone für den Monat Oktober. Die Prognosen gehen von einer Verschlechterung des Stimmungsbarometers auf -9,5 von zuvor -8,0 Punkten aus. 

Am Nachmittag werden auch die USA ab 15:45 Uhr ihre Einkaufsmanagerindizes veröffentlichen. Im Mittelpunkt des Interesses steht um 16:00 Uhr der ISM Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen, der sich im September leicht von 56,9 auf 56,3 Punkte reduziert haben soll. 

 

05.10.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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