Nestlé verkauft L’Oréal, Hornbach steigert Prognose und HelloFresh enttäuscht - BÖRSE TO GO
Nestlé verkauft L’Oréal Aktien für 8,9 Mrd. Euro - Beteiligung wird auf 20,1 % reduziert
Nestlé reduziert die L’Oréal Beteiligung. Erst zum zweiten Mal seit 1974 geben die Schweizer Aktien der Franzosen ab. Hornbach erhöhte die Prognose. Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis sieht der Vorstand Luft nach oben. HelloFresh enttäuschte nachbörslich. Die neue Prognose für 2022 enttäuscht beim Umsatz und „bereinigten“ EBITDA.
Asien nimmt heute früh die positive Stimmung aus New York auf. Von einem Short-Squeeze sind die Notierungen allerdings weit entfernt. Die chinesischen Benchmarks entwickeln sich stark bis auf den Hang Seng Index. Auch der Nikkei 225 Index ist stark nachgefragt. Die US-Futures entwickeln sich vor Eröffnung der europäischen Vorbörse positiv. Der DAX-Future wird allerdings nach dem starken Run von gestern nur unverändert bei 15.806 Punkten gesehen.
Der Short-Squeeze begann am Dienstag in Europa. Nach positiven Vorgaben aus dem asiatischen Handel sorgten marktbreite Eindeckungen von Short-Positionen für sehr starke Kursgewinne in Frankfurt. An der Spitze stand der TecDAX, der um 3,69 % auf 3.891,55 Punkte kletterte, dicht gefolgt vom SDAX, der um 3,48 % auf 16.674,57 Punkte stieg. Der DAX konnte sich um 2,82 % auf 15.813,94 Punkte verbessern und der MDAX erreichte noch ein Plus von 2,48 % auf 34.839,42 Punkte.
Das gleiche Bild in New York. Alle US-Benchmarks konnten sehr starke Gewinne verzeichnen. Angeführt wurde die Liste der Gewinner auch hier von den Technologietiteln. Der Nasdaq Composite Index stieg um 3,03 % auf 15.686,90 Punkte. Mit deutlichem Abstand folgte der S&P 500 Index, der um 2,07 % auf 4.686,75 Punkte stieg. Die geringsten Gewinne zog der Dow Jones Industrial Average Index auf sich, der sich um 1,40 % auf 35.719,43 Punkte verbessern konnte.
Nestlé reduziert L’Oréal-Beteiligung
Die Verbindung zwischen Nestlé (CH0038863350) und L’Oréal (FR0000120321) gehen bis ins Jahr 1974 zurück. Seinerzeit kauften die Schweizer eine Beteiligung an L’Oréal, um das Unternehmen vor einer potenziellen Verstaatlichung durch die französische Regierung zu schützen. Die Verbindung hält bis heute. Das erste Mal, dass die Schweizer ihre Beteiligung reduzierten, war 2014, als man eine 8%ige Beteiligung an L’Oréal für 6 Mrd. Euro verkaufte. Gestern Abend wurde bekannt, dass man zum zweiten Mal eine nennenswerte Beteiligung verkaufen wird. Nestlé wird die Beteiligung von 23,3 % auf 20,1 % senken. Die 22,3 Mio. Aktien werden für je 400 Euro verkauft, was zu einem Bruttoerlös von 8,92 Mrd. Euro führt. L’Oréal hat bereits angekündigt, dass man die Aktien einziehen wird, womit sich der Gewinn je Aktie für alle Aktionäre in Zukunft erhöhen wird. Die Familie Bettencourt kündigte in diesem Zusammenhang an, dass ihre Beteiligung an L’Oréal von 33,3 % auf 34,7 % steigen wird.
Hornbach erhöhte die Prognose
Die Hornbach Holding (DE0006083405) erhöhte nachbörslich die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021 / 22. Da sich das Geschäft im 3. Fiskalquartal besser als erwartet entwickelt hatte, hat man die Wachstumsprognose für den Nettoumsatz von bisher 1 % bis 5 % auf nun 2 % bis 7 % angehoben. Beim „bereinigten“ EBIT wurde die Spanne von bisher 290 bis 326 Mio. Euro auf 330 bis 380 Mio. Euro angehoben. Für das 3. Fiskalquartal weist die Hornbach Holding einen Nettoumsatz von 1,4 Mrd. Euro (+2,2 %) und ein „bereinigtes“ EBIT von 55,9 Mio. Euro (-16,3 %) aus. Der Vorstand betonte, dass die Prognose unter dem Vorbehalt steht, dass die Geschäftstätigkeit nicht durch strikte Covid-19-Maßnahmen beeinträchtigt wird.
HelloFresh enttäuscht
Der Vorstand von HelloFresh (DE000A161408) gab gestern Abend die erste Prognose für das Geschäftsjahr 2022 ab. Danach erwartet das Unternehmen, dass weiterhin sehr stark in den Ausbau der Produktionsinfrastruktur und den Ausbau neuer Märkte investiert wird. Beim Umsatz zielt das Unternehmen auf eine Spanne von 20 % bis 26 % Umsatzwachstum ab, wenn man die Wechselkursveränderungen ignoriert. Beim „bereinigten“ EBITDA sieht man eine Spanne von 500 bis 580 Mio. Euro. Die Aktien hatten auf Xetra bei 85,72 Euro geschlossen und schlossen im nachbörslichen Handel bei Tradegate tiefer bei 79,70 Euro. Die Anleger stoßen das Papier ab, da die neue Prognose im schlechtesten Fall eine Drittelung des für 2021 erwarteten Umsatzwachstums und eine Kontraktion des „bereinigten“ EBITDA darstellt.
Tagestermine
Japan meldete heute früh die Zahlen der zweiten Lesung zum Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal. Die vorläufigen Zahlen vom 15. November waren noch von einer Kontraktion um -3,0 % ausgegangen, doch die zweite Lesung führte zu einer weiteren Verschlechterung. Die Wirtschaftsleistung in Japan schrumpfte nun im 3. Quartal um -3,6 % im Jahresvergleich.
08.12.2021 - Mikey Fritz
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