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BÖRSE TO GO - Daimler, Microsoft und Tesla

Politische Spannungen überdecken positive Quartalszahlen

NTG24 - BÖRSE TO GO - Daimler, Microsoft und Tesla

 

Die Futures zeigen sich im asiatischen Handel erneut uneinheitlich. Der DAX-Future und die US-Futures bewegen sich rund um die Schlusskurse. Einzig und allein der Nasdaq-Future kann sich mit einem Plus von zeitweise mehr als 0,3 % absetzen. Nachdem am Mittwochabend Microsoft und Tesla berichtet hatten, wird heute Amazon.com nachbörslich berichten. Die Aktien sind ein Indexschwergewicht und werden nach Handelsende den Ausklang der Woche am Freitag mitbestimmen. 

Der deutsche Aktienmarkt schloss am Mittwoch überwiegend im Plus. Der DAX sank zwar um -0,51 % auf 13.104,25 Punkte, aber alle anderen deutschen Leitindizes stiegen deutlich. Der TecDAX konnte sogar 1,12 % auf 3.171,85 Punkte zulegen. 

Der chinesische Aktienmarkt verzeichnet heute Verluste auf ganzer Breite. Die politischen Spannungen zwischen China und den USA eskalierten am Mittwoch, nachdem die Trump-Administration die kurzfristige Schließung des chinesischen Konsulats in Houston und die Ausweisung der Diplomaten angeordnet hatte. Alle Benchmarks bis auf den Hang Seng Index bewegen sich im Minus. Der SZSE Component Index verzeichnet die stärksten Verluste von zeitweise bis zu -1,3 %. Auch der japanische Nikkei 225 Index notiert tiefer. Das Minus bewegt sich während des Handels um bis zu -0,5 %.

 

Ernüchterndes Quartal für Daimler

 

Einen Umsatzeinbruch um -29 % musste Daimler im 2. Quartal verkraften. Nach 42,65 Mrd. Euro Umsatz in der Vorjahresperiode erlöste man nun nur noch 30,18 Mrd. Euro. Betrachtet man das 1. Halbjahr, ging der Umsatz um -18 % auf 67,41 Mrd. Euro zurück. Das Unternehmen verzeichnete einen hohen Netto-Verlust von -1,91 Mrd. Euro nach einem Verlust von -1,24 Mrd. Euro im 2. Quartal 2019. Aufgrund des geringeren Gewinns im 1. Quartals ergab sich für das Halbjahr ein Verlust in Höhe von -1,74 Mrd. Euro. 

 

Daimler AG

 

Hohe Sonderbelastungen vergrößerten den Verlust. Insbesondere im Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars & Vans verzeichnete Daimler ein negatives EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von -1,13 Mrd. Euro, was im Wesentlichen durch die Produktionsanpassungen in den Werken Aguascalientes, Hambach und Tuscaloosa sowie durch Personalmaßnahmen verursacht wurde. Belastend für die Sparte Daimler Trucks & Buses war der starke Absatzrückgang um -55 % auf rund 61.000 Fahrzeuge. Die Aktien von Daimler notieren vorbörslich (L&S) bei 39,30 Euro (+0,17 %).

 

Tesla überraschte positiv

 

Trotz enorm hoher Erwartungen der Wall Street konnte Tesla die Analysten und Anleger positiv überraschen. Obwohl die Fabrik in Fremont lange geschlossen blieb, konnte das Unternehmen den Umsatzrückgang im 2. Quartal auf 6,04 Mrd. Dollar begrenzen. Die Wall Street hatte lediglich mit 5 Mrd. Dollar gerechnet. Am meisten überrascht waren die Analysten, dass Tesla im vierten Quartal in Folge einen Gewinn ausweisen konnte. Der Netto-Gewinn belief sich auf 104 Mio. Dollar bzw. 0,50 Dollar je Aktie. Die Erwartungen lagen bei einem Verlust von -2,30 Dollar je Aktie. 

Tesla hat sich jetzt qualifiziert, um in den S&P 500 Index aufgenommen zu werden. Der vierte Quartalsgewinn in Folge hat dem Unternehmen noch gefehlt, um in den wichtigsten Index der Welt aufgenommen zu werden, dem zahlreiche Indexfonds folgen und bei einer Aufnahme die Aktien von Tesla automatisch kaufen werden. Diese Begründung war eine der wesentlichsten für die jüngste Rallye bei den Aktien. 

Die Aktien stiegen nachbörslich stark. Schon im Präsenzhandel hatte sich die Tesla-Aktie an das jüngste Hoch angenähert und hatte bei 1.592,33 (+1,53 %) geschlossen. Nach der Veröffentlichung der Zahlen kletterte der Kurs um 4,06 % auf 1.657,00 Dollar.

 

Microsoft enttäuschte 

 

Obwohl Microsoft alle Analystenerwartungen im 2. Quartal schlagen konnte, sank die Aktie nachbörslich. Microsoft konnte die Umsatzerwartungen der Wall Street um mehr als 1 Mrd. Dollar schlagen, nachdem das Xbox- und Cloud-Geschäft erheblich stärker wuchs als angenommen. Der wunde Punkt des Berichts lag im Werbegeschäft. So verzeichneten die Geschäftsbereiche LinkedIn und Bing einen deutlichen Rückgang im Werbegeschäft, nachdem kleine und mittlere Unternehmen überdurchschnittlich stark von der Corona-Krise betroffen waren. 

Der Gewinn fiel um -15 % im Jahresvergleich aufgrund von Sondereffekten. Bereinigt erzielte Microsoft ein Gewinnwachstum von 7 % auf 1,46 Dollar je Aktie. Analysten hatten beim bereinigten Gewinn eine Stagnation erwartet. Die Microsoft-Aktie hatte bei 211,75 Dollar (+1,44 %) geschlossen und gab nach dem Quartalsbericht um -2,24 % auf 207,01 Dollar ab. 

 

GfK: Verbesserung erwartet 

 

Der GfK Konsumklima Index wird um 08:00 Uhr veröffentlicht. Der Index war in den vergangenen drei Monaten zum ersten Mal seit den Jahren 2002 / 03 in den negativen Bereich gefallen. Er gilt als Frühindikator für die Ausgaben von Verbrauchern, die in vielen Volkswirtschaften den Löwenanteil des Bruttoinlandsproduktes ausmachen. Somit kann der Index Konjunkturwenden prognostizieren. Ende April (Prognosezeitraum Mai) war der Index aus dem Stand von +2,7 auf -23,4 Punkte gefallen, was gleichzeitig mit Abstand das tiefste jemals gemessene Niveau war. Der alte Negativrekord lag bei -3,5 im April 2003. Der GfK Konsumklima Index hat sich inzwischen auf -9,6 Punkte erholt und für heute früh wird ein Wert von -5 Punkten für den Monat August erwartet. 

Um 14:30 Uhr wird die Börse erneut auf die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA schauen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche werden auf 1,3 Mio. Anträge geschätzt, was unverändert zur Vorwoche wäre. Bei den Folgeanträgen wird ein Rückgang von 17,34 auf 17,07 Mio. Anträge erwartet. Viele Sondermaßnahmen des Kongresses zur Stützung der privaten Haushalte und Unternehmen laufen jedoch schon ab dieser Woche aus. Unter anderem werden die Sonderzahlungen an Arbeitslose in Höhe von 600 Dollar / Woche Ende Juli eingestellt und die Trump Administration hat deutlich gemacht, dass sie nicht länger gewillt ist, die Menschen dafür zu bezahlen, dass sie zu Hause bleiben. 

 

23.07.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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