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BÖRSE TO GO - Allgeier, SAP und Schaeffler

Leichter Optimismus zum Börsenauftakt

NTG24 - BÖRSE TO GO - Allgeier, SAP und Schaeffler

 

Die Futures versprechen eine leicht positive Eröffnung des europäischen Handels. Zum Ende des asiatischen Handels liegt der DAX-Future 0,2 % im Plus bei mehr als 12.220 Punkten. Alle US-Futures steigen und tendieren höher. Der S&P 500 Future und der Nasdaq-Future liegen beide knapp 0,3 % im Plus und notieren bei mehr als 3.400 Punkten und 11.525 Punkten. Nach dem Schock vom Montag gehen die Börsianer nun vorsichtig optimistisch in den heutigen Tag, der prall gefüllt ist mit neuen Quartalsberichten. 

SAP riss am Montag alle mit in den Keller. Lediglich vier Aktien im DAX konnten den Tag im Plus beenden. SAP selbst beendete den Tag bei 97,64 Euro (-21,62 %). Alle deutschen Benchmarks verloren stark, wobei der DAX mit einem Verlust von -3,71 % auf 12.177,18 Punkte am stärksten betroffen war. Auch der TecDAX kam entsprechend unter die Räder und verlor -3,59 % auf 2.920,19 Punkte. 

 

DAX

 

Die Wall Street ließ sich anfangs mit nach unten ziehen. Nach Börsenschluss in Europa setzten jedoch wieder Käufe ein und die Benchmarks konnten einen Teil ihrer Verluste wieder gut machen. Am Ende konnte der S&P 500 Index seinen Tagesverlust auf -1,86 % begrenzen und schloss bei 3.400,97 Punkten. Am meisten verlor der Dow Jones Industrial Average, der -2,29 % tiefer bei 27.685,38 Punkten schloss. Der Nasdaq Composite erholte sich am stärksten und verringerte den Tagesverlust auf -1,64 % und ging bei 11.358,94 Punkten aus dem Rennen. 

 

Allgeier lieferte durchwachsene Zahlen

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAllgeier normalisierte in den ersten neun Monaten den Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Unter dem Strich lagen die Erlöse bei 585,4 Mio. Euro nach 584,2 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) erreichte ein Niveau von 40,5 Mio. Euro (+85 %). Schaut man jedoch auf die Details und das jüngste Quartal ergibt sich eine größere Komplexität und eine Abschwächung der Geschäftsentwicklung. 

Die zur Abspaltung gehaltene Nagarro SE stagnierte im 3. Quartal auf dem Vorjahresniveau. Der Umsatz erreichte ein Niveau von 105,4 Mio. Euro und stellt damit den Löwenanteil des Umsatzes des Gesamtkonzerns dar. Das fortgeführte Geschäft der Allgeier SE kam im 3. Quartal nur auf einen Umsatz von 85,3 Mio. Euro (-14 %), da man den Geschäftsbereich IT-Personaldienstleistungen wegen schwacher Margen eingestellt hat und damit 15 Mio. Euro Quartalsumsatz aufgegeben hat. 

 

Christian Klein gerät unter Druck

 

Der Absturz von SAP ist historisch gewesen. Der junge Vorstandsvorsitzende Christian Klein hat es auf jeden Fall schon mal geschafft, dass man seinen Namen in Erinnerung behält. Mit einer einzigen Pressemitteilung radierte Klein am Montag in den ersten Handelsminuten 30 Mrd. Euro aus. Seine Verteidigung, dass ihm der Erfolg der Kunden wichtiger ist als der Börsenkurs, zeigt, dass er sich noch nicht bewusst genug ist, dass es die Aktionäre sind, denen er verpflichtet ist. Dazu gehört auch, dass man eine saubere Kommunikation miteinander führt. Seine Ankündigung, dass die Aktionäre bis Ende 2022 mit stagnierenden oder sogar fallenden Gewinnen rechnen müssen, legt offen, dass seine Strategie offensichtlich nicht ausgewogen ist und nicht gerade vor Tatendrang strotzt. 

 

SAP SE

 

Wird Christian Klein der neue „Baumann“ im DAX? Der Saldo wird immer erst am Schluss gezogen, was im Falle von Klein das Jahr 2025 ist. Er hat damit noch genug Zeit, die Cloud-Lösung von SAP so attraktiv zu machen, dass die Kunden es auch kaufen wollen. Ob er es schafft, ist unklar. Sein Plan für die kommenden Jahre sieht zumindest wenig ambitioniert aus. Von einer Vision fehlt jede Spur. 

 

Wichtige Quartalsberichte am Dienstag: 3M, Aflac, Akamai, AMD, BAWAG, BP, Caterpillar, comdirect Bank, Corning, Covestro, Eli Lilly, Fiserv, Fujitsu, Harley-Davidson, HSBC, Invesco, Juniper Networks, Merck Co., Microsoft, Novartis, Pfizer, Ping An Insurance, Rational, Raytheon Technologies, Santander, SKF Group, Stanley Black & Decker, Tata Motors und Xerox

 

Schaeffler erholt sich weiter

 

Die Zahlen von Schaeffler waren besser als befürchtet. Der Automobilzulieferer hatte im 1. Halbjahr einen herben Umsatz- und Ergebniseinbruch zu verkraften. Entscheidend war nun im 3. Quartal, wie weit sich der Umsatz an das Vorjahresniveau heranarbeiten kann, und das Unternehmen war dabei durchaus erfolgreich. Dank eines starken Absatzes in China. Der Umsatz sank im 3. Quartal „nur“ noch um -6 % auf 3,396 Mrd. Euro. Der Umsatzeinbruch in den ersten neun Monaten verringerte sich damit auf „nur“ noch -17 % bzw. 8,97 Mrd. Euro. Zum EBIT wollte das Unternehmen sich nicht äußern. Man veröffentlichte nur eine „bereinigte“ Angabe einer Marge von 9,4 % für das 3. Quartal, benannte aber die Sondereffekte nicht. 

Die Sondereffekte dürften umfangreich ausfallen. Schon Anfang September hatte der Vorstand beschlossen, dass die Kapazitäten verringert und Standorte geschlossen werden. Insgesamt ist geplant, 4.400 Arbeitsplätze bis Ende 2022 zu streichen. Entsprechend ist im vollständigen Bericht, der am 10. November veröffentlicht werden soll, mit sehr hohen Rückstellungen und Wertberichtigungen zu rechnen, die zu einem hohen Verlust führen sollten. 

 

Folgende wichtige Aktien werden heute Ex-Dividende gehandelt: Bank of New York Mellon und NextEra Energy

 

Tagestermine

 

Die ersten wichtigen Wirtschaftsdaten bekommen wir am frühen Nachmittag. Um 13:30 Uhr, kurz vor Eröffnung der Wall Street, werden die Auftragseingänge der US-Industrie für langlebige Güter veröffentlicht. Für den Monat September erwarten die Analysten ein leichtes Wachstum von 0,5 %. Das Wachstum der Kernrate soll von 0,6 % auf 0,4 % gefallen sein. 

Ebenso wichtig wird um 15:00 Uhr die Veröffentlichung des Index des Verbrauchervertrauens werden. Im Monat Oktober soll der Index leicht von 101,8 auf 102,0 Punkte gestiegen sein. Konsum macht mehr als zwei Drittel des amerikanischen BIP aus, weshalb die Stimmung der Verbraucher so wichtig für die Wall Street ist.

 

27.10.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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