Microsoft liefert ab, Twitter behauptet sich und Robinhood bricht ein - BÖRSE TO GO

Microsoft setzt seinen Siegeszug - der Gewinn steigt um 48 %

 

Microsoft kann den Gewinn um 48 % steigern. Eine außerordentliche Steuergutschrift hebt den Gewinn auf 20,5 Mrd. US-Dollar. Twitter schneidet besser als befürchtet ab. Die Aktien steigen nachbörslich trotz eines hohen Verlusts. Robinhood enttäuscht die Wall Street. Der Handel mit Kryptowährungen brach ein. 

Asien nimmt heute früh Gewinne mit. Im Anschluss an die jüngsten Quartalsberichte aus den USA fallen nahezu alle Benchmarks in der Region und werden dabei von den chinesischen Benchmarks und dem Hang Seng Index tiefer geführt, der zeitweise mehr als -1,69 % im Minus notiert. Der Terminmarkt tendiert vor Eröffnung der europäischen Vorbörse um die Schlusskurse herum. Der DAX-Future wird bei 15.723 Punkten gesehen. 

Der Optimismus der Bullen in Frankfurt kletterte auch am Dienstag weiter. Alle deutschen Benchmarks konnten nach einem starken Start den Handel im Plus beenden und wurden vom DAX angeführt, der um 1,01 % auf 15.757,06 Punkte stieg. Dicht gefolgt vom SDAX, der um 0,99 % auf 17.057,45 Punkte kletterte. Der MDAX verbesserte sich um 0,74 % auf 35.106,30 Punkte. Einzig und allein der TecDAX hinkte etwas hinterher und stieg unterdurchschnittlich stark um 0,53 % auf 3.847,06 Punkte, da nachbörslich viele wichtige US-Technologiekonzerne berichteten. 

Die Wall Street zeigte sich dagegen sehr zurückhaltend. Niemand wollte sich vor den Berichten der großen Technologiekonzerne zu weit aus dem Fenster lehnen. Der S&P 500 Index war mit einem Plus von 0,18 % auf 4.574,79 Punkte der größte Tagesgewinner. Der Dow Jones Industrial Average Index schloss nahezu unverändert bei 35.756,88 Punkten. Beide Indizes erreichten neue Allzeithochs. Der Nasdaq Composite Index schloss ebenfalls nahezu unverändert bei 15.235,70 Punkten und blieb damit leicht unter dem letzten Allzeithoch. 

 

Microsoft lieferte ein starkes Quartal ab

 

Microsoft (US5949181045) setzt seinen Siegeszug fort. Der Umsatz stieg im 1. Fiskalquartal um 22 % auf 45,3 Mrd. US-Dollar und wurde dabei im Wesentlichen von den Dienstleistungen des Konzerns wie dem Cloud-Geschäft getragen. Das operative Ergebnis kletterte überproportional stark um 27 % auf 20,2 Mrd. US-Dollar und nach Steuern konnte der Konzern einen Gewinn von 20,5 Mrd. US-Dollar (+48 %) bzw. 2,71 US-Dollar je Aktie ausweisen. Microsoft profitierte im abgelaufenen Quartal von einer einmaligen Steuergutschrift über 3,3 Mrd. US-Dollar. Bereinigt wäre der Gewinn um 24 % gestiegen. Die Microsoft-Aktien konnten bereits im regulären Handel um 0,64 % auf 310,11 US-Dollar steigen und setzten den Anstieg nachbörslich um 2,00 % auf 316,30 US-Dollar fort. 

 

 

Twitter kann sich behaupten

 

Die Zahlen von Twitter (US90184L1026) konnten die Erwartungen der Analysten nicht schlagen, aber die Befürchtungen der Wall Street vertreiben. Der Umsatz kletterte im 3. Quartal um 37 % auf 1,28 Mrd. US-Dollar, womit der Kurznachrichtendienst allen Unkenrufen zum Trotz weiter stark wuchs. Noch vor einem Jahr ging die Befürchtung um, dass Twitter erheblich an Bedeutung verlieren würde, wenn US-Präsident Trump abgewählt würde. Was nicht zutraf. Auch tut das Ende der Pandemie Twitter keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Die Zahl der aktiven Nutzer stieg weiter um 13 % auf nun 211 Millionen. Nach Steuern wies Twitter einen hohen Verlust von -537 Mio. US-Dollar aus, was jedoch nicht aus dem operativen Geschäft resultierte, sondern aus einer Klage, die das Unternehmen mehr als 800 Mio. US-Dollar gekostet hat. Nachdem die Aktien im regulären Handel um -1,09 % auf 61,43 US-Dollar gesunken waren, stiegen sie nach Vorlage der Zahlen um 3,86 % auf 63,80 US-Dollar.

 

Robinhood mit Milliarden-Verlust

 

Robinhood (US7707001027) enttäuschte die Wall Street. Die Broker für Privatanleger verzeichnete in seinem Kryptogeschäft einen deutlichen Rückgang der Erlöse von 233 Mio. US-Dollar im 2. Quartal auf nun 51 Mio. US-Dollar im 3. Quartal. Das Angebot von Robinhood litt unter einem zunehmend stärkeren Wettbewerb in den USA. Auch stieg der Gesamtumsatz nur noch um 35 % auf 365 Mio. US-Dollar, während man gleichzeitig einen Verlust von -1,32 Mrd. US-Dollar bzw. -2,06 US-Dollar pro Aktie auswies. Der Löwenanteil der Verluste resultierte aus Aktienoptionen. Die Aktien waren im regulären Handel noch stark um 1,44 % auf 39,57 US-Dollar gestiegen und stürzten nach dem Bericht um -8,47 % auf 36,22 US-Dollar ab.

 

Tagestermine

 

Der Tag startet in Europa mit neuen Inflationsdaten aus Deutschland. Um 08:00 Uhr erwarten wir den Importpreisindex für den Monat September. Ökonomen erwarten eine weitere Steigerung des Preisanstiegs der importierten Güter auf 18,0 % von zuvor 16,5 % im August. Im Vergleich zum August soll der Importpreisindex um 1,5 % gestiegen sein. 

Parallel bekommen wir auch den aktuellen GfK-Konsumklimaindex für Deutschland, der um -0,5 Punkte gesunken sein soll. 

 

27.10.2021 - Mikey Fritz

 

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