Keine Schwäche bei Amazon, Intel trumpft auf und Covestro warnt - BÖRSE TO GO

Amazon zeigt keine Schwäche - Nachfrage bleibt hoch

 

Keine Schwäche bei Amazon. Der Online-Gigant schlug die Erwartungen, nachdem die Nachfrage höher als erwartet ausfiel und die Werbeeinnahmen stärker stiegen als erhofft. Intel trumpfte nachbörslich regelrecht auf. Der niedergeknüppelte Halbleiterhersteller schlug alle Erwartungen, was zu Short-Eindeckungen führte. Covestro warnt seine Aktionäre. Nach einem schwachen 3. Quartal zog man die Prognose für 2023 auf das untere Ende herunter und beendete das laufende Aktienrückkaufprogramm vorzeitig. 

Freundlicher Wochenausklang in Asien. Alle Aktienmärkte in der Region verzeichnen in der Sitzung am Freitag Kursgewinne. Nach den positiven nachbörslichen Berichten in den USA decken die Anleger heute ihre Short-Positionen in Asien ein. Der Hang Seng Index und der Nikkei 225 Index führen die Liste der Gewinner an. Der Nikkei kann zwischenzeitlich mehr als 1,3 % zulegen. Der Rebound spiegelt sich auch am Terminmarkt wider. Alle Aktienindex-Futures notieren vor Eröffnung der europäischen Vorbörse im Plus und der DAX-Future wird 0,46 % höher bei 14.831 Punkten gesehen. 

Frankfurt litt auch am Donnerstag unter Abgaben. Am stärksten erwischte es nun den DAX, der um -1,08 % auf 14.731,05 Punkte abrutschte und damit der größte Tagesverlierer war. Der MDAX folgte dicht auf mit einem Abschlag von -0,94 % auf 23.796,75 Punkte. Die Verluste beim TecDAX waren auf -0,27 % begrenzt. Der Technologieindex schloss bei 2.834,32 Punkten. Der SDAX setzte sich deutlich vom Rest ab und kletterte um 0,38 % auf 12.130,28 Punkte. 

Die Wall Street schloss einheitlich im Minus. Erneut traf es die Technologietitel sehr hart, nachdem die Big-Techs bis dahin enttäuschten. Der Nasdaq Composite Index rutschte entsprechend stark um -1,76 % in den Keller und beendete den Handel bei 12.595,61 Punkten. Der S&P 500 Index folgte mit weitem Abstand und fiel um -1,18 % auf 4.137,23 Punkte. Selbst der Dow Jones Industrial Average Index sank deutlich und schloss -0,76 % tiefer bei 32.784,30 Punkten. 

 

 

Keine Schwäche bei Amazon

 

Das Management von Amazon (US0231351067) präsentierte sich nachbörslich sehr optimistisch. Man hat starke Umsätze im Einzelhandel gesehen und verzeichnete gleichzeitig eine Expansion des Werbegeschäfts. Die Eckdaten im 3. Quartal lagen über den Prognosen der Wall Street. Der Umsatz erreichte ein Niveau von 143,1 Mrd. US-Dollar gegenüber einer Analystenschätzung von 141,53 Mrd. US-Dollar. Die Profitabilität erhöht sich deutlich und sprang von 2,9 Mrd. US-Dollar auf 9,9 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn je Aktie lag mit 0,94 US-Dollar deutlich über der Prognose der Wall Street von 0,58 US-Dollar. Obendrein soll der Umsatz im laufenden 4. Quartal um 7 bis 12 % wachsen. Die Aktien sprangen nachbörslich um 5,11 % auf 125,95 US-Dollar, nachdem sie im regulären Handel um -1,29 % auf 119,83 US-Dollar gefallen waren. 

 

 

Starke Prognose von Intel

 

Die neue Umsatzprognose von Intel (US4581401001) für das 4. Quartal liegt deutlich über den Erwartungen der Börse. Auch die avisierten Margen schlagen die Prognosen. Währungsbereinigt sieht Intel den Umsatz im laufenden Quartal bei 14,6 bis 15,6 Mrd. US-Dollar, während die Erwartung bisher bei nur 14,35 Mrd. US-Dollar lag. Den bereinigten Gewinn je Aktie sieht der Halbleiterhersteller nun bei 0,44 US-Dollar je Aktie statt der 0,33 US-Dollar, die die Analysten im Schnitt erwartet hatten. Auch die Eckdaten für das abgelaufene 3. Quartal lagen höher als erwartet. Der Umsatz kam bei 14,2 Mrd. US-Dollar herein und der bereinigte Gewinn bei 0,41 US-Dollar je Aktie. Die Aktien sprangen daraufhin im nachbörslichen Handel um 7,66 % auf 35,01 US-Dollar.

 

Covestro warnt

 

Keine positiven Nachrichten von Covestro (DE0006062144). Der Chemiekonzern engte am Morgen seine Prognose für 2023 am unteren Ende der bisherigen Spanne ein. Das EBITDA sieht man nur noch bei 1,1 Mrd. Euro, nachdem man bisher eine Spanne von 1,1 bis 1,35 Mrd. Euro vorgegeben hatte. Auch der freie operative Cashflow bleibt am unteren Ende. Bisher lag die Spanne bei 0 bis 500 Mio. Euro. Dies zog der Vorstand nun am Freitagmorgen auf nur noch 0 bis 200 Mio. Euro herunter. Für das 3. Quartal legte man einen Umsatz von 3,57 Mrd. Euro vor, was -27 % unter dem Vorjahr und auch unter der Erwartung liegt. Nach Steuern bleibt den Aktionären ein Verlust von -31 Mio. €. Der neue Finanzvorstand Christian Baier stoppt zudem als erstes das laufende Aktienrückkaufprogramm.

 

Tagestermine

 

Inflationssprung in Japan. Der Verbraucherpreisindex für den Monat Oktober stieg unerwartet stark von 2,8 % im Jahresvergleich auf nun 3,3 %. Die Ökonomen hatten sich auf eine Stagnation der Preisteuerung bei 2,8 % eingestellt. Auch die Kernrate stieg stärker als erwartet. Statt der prognostizierten 2,5 % um 2,7 % nach 2,5 % im September. 

 

 

27.10.2023 - Mikey Fritz

 

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