als .pdf Datei herunterladen

BÖRSE TO GO - Arcadia, Pfizer und Siltronic

GlobalWafers übernimmt Siltronic

NTG24 - BÖRSE TO GO - Arcadia, Pfizer und Siltronic

 

Schwacher Auftakt in die Woche. Im Einklang mit dem schwachen Handel in Asien sinken auch die Kurse der wichtigsten Futures am Terminmarkt. Der DAX-Future liegt eine halbe Stunde vor Eröffnung der europäischen Vorbörse rund -0,93 % im Minus bei 13.230 Punkten. Der Dow-Future (-0,97 %) und der S&P 500 Future (-0,81 %) bewegen sich analog deutlich tiefer. Am besten schlägt sich heute früh noch der Nasdaq-Future, der „nur“ -0,43 % im Minus liegt, bei 12.205 Punkten. Der Einstieg in die neue Woche und den letzten Handelstag im November steht damit im deutlichen Kontrast zum Verlauf der letzten Woche. 

Der TecDAX beendete auch den letzten Handelstag der Woche mit den höchsten Tagesgewinnen in Frankfurt. Mit einem Plus von 1,39 % auf 3.128,52 Punkte setzte sich die deutsche Technologiebenchmark deutlich von den restlichen Leitindizes ab. Auf Wochenbasis blieb der Index jedoch mit einem Zugewinn von 2,03 % noch hinter dem SDAX zurück, der von Montag bis Freitag um 2,86 % steigen konnte und bei 13.835,35 Punkten schloss. Die größten Wochengewinner waren die Stahltitel. Klöckner kletterte um 12,76 % und Salzgitter verbesserte sich sogar um 16,32 %. 

Der DAX blieb erneut zurück. Am Freitag ergab sich ein leichtes Plus von 0,37 % auf 13.335,68 Punkte. Damit erreichte der deutsche Leitindex ein Wochenplus von 1,51 %. BASF (+6,28 %) und Infineon (+7,61 %) erzielten die stärksten Kurszuwächse zwischen Montag und Freitag. 

Wien bleibt auf der Gewinnerstraße. Auch am letzten Handelstag der Woche ging es weiter aufwärts. Der ATX konnte um 0,78 % auf 2.598,96 Punkte zulegen und verfehlte damit die psychologisch wichtige Marke von 2.600 Punkten nur knapp. Die Aktien von DO & CO (+3,75 %) und Verbund (+5,26 %) waren am Freitag die größten Gewinner. 

Derweil kroch der SMI weiter voran. Die Börse Zürich nahm am Freitag die Marke von 10.500 Punkten, aber nur mit Mühe. Der schweizer Leitindex verbesserte sich minimal um 0,03 % auf 10.501,18 Punkte. Sika war mit einem Zugewinn von 1,14 % auf 230,6 Franken der Tagesgewinner. Dicht gefolgt von Givaudan (+1,11 %), die in den vergangenen Wochen unter Gewinnmitnahmen litten. 

 

Nasdaq Composite Index

 

Nachdem Feiertag am Donnerstag war die Wall Street am Freitag nur halbtags geöffnet. Was die Börsianer nicht davon abhielt, teilweise kräftig einzukaufen. Der S&P 500 Index verbesserte sich zwar nur um 0,24 % auf 3.638,35 Punkte, aber dafür kletterte der Nasdaq Composite Index um 0,92 % auf 12.205,85 Punkte und setzte damit ein neues Allzeithoch. Und das nicht nur auf Intradaybasis, sondern auch auf Schlusskursbasis. 

 

Große Einzelhandelsinsolvenz droht in UK

 

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDem Einzelhandelskonzern Arcadia droht die Insolvenz. Das Unternehmen von Sir Philip Green ist vor allem durch seine Marken Burton, Topshop und Wallis in Großbritannien bekannt, die allesamt im Modegeschäft sind. Direkte Konkurrenten sind Ketten wie H&M, Primark und Zara. Zum Imperium von Arcadia zählen Hunderte von Ladengeschäften, meist in teuren Einkaufspassagen und -straßen, und man beschäftigt mehr als 13.000 Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze nun auf der Kippe stehen. Grund für die Krise ist der Covid-19-Virus, der für leere Ladengeschäft sorgt. Ein Phänomen, das keinesfalls auf Großbritannien beschränkt ist. 

Zum amerikanischen Black Friday kam nur etwa die Hälfte der sonst üblichen Laufkundschaft. Typischerweise ist dieser spezielle Einkaufstag mit Abstand der wichtigste im Jahr für den Einzelhandel. Viele Läden erreichen erst am Black Friday den Break-Even für das laufende Jahr. Eine Halbierung der Laufkundschaft ist ein dramatischer Einbruch, der für viele kleine, aber auch einige große Läden schwer zu verdauen sein wird. In der Regel wird schon ein Rückgang der Laufkundschaft um wenige Prozentpunkte als Rückschlag angesehen. Eine Halbierung hat es nicht einmal nach „Lehman“ gegeben.  

 

Wichtige Quartalsberichte am Montag: Adler Real Estate, ADO Properties, Aeroflot, DEAG Deutsche Entertainment, Deutsche Beteiligungs AG und Gazprom

 

Großbritannien: Pfizer-Impfstoff mit Schnellzulassung

 

Die britische Regierung hat deutlich gemacht, dass man den Impfstoff von Pfizer innerhalb „von Tagen“ zulassen wird. Man hat bei den Amerikanern 40 Mio. Dosen geordert, die ausreichen, um 20 Millionen Menschen zu impfen. Die ersten Impfungen sollen bereits am 07. Dezember vorgenommen werden. Eigentlich muss die britische Regierung auf eine Zulassung des Impfstoffes aus Brüssel warten. Doch das Land wird am 31. Dezember die Europäische Union verlassen und hat in Ausnahmefällen auch jetzt schon das Recht, für Produkte Notfallzulassungen zu erteilen. Vor wenigen Tagen war schon bekannt geworden, dass man den weniger wirksamen Impfstoff von AstraZeneca ebenfalls im Schnellverfahren zulassen wird. Die Aktien von Pfizer stiegen am Freitag um 1,92 % auf 37,23 US-Dollar. 

 

Folgende wichtige Unternehmen werden heute Ex-Dividende gehandelt: BorgWarner, Coca-Cola, eBay, Expeditors Washington, Juniper, Kellogg, Lockheed Martin, McDonald’s, Stanley Black Decker, Tiffany und Tyson Foods

 

GlobalWafers übernimmt Siltronic

 

Der Vorstand der Siltronic AG kündigte am Sonntag an, dass man mit der taiwanesischen GlobalWafers fusionieren will. Die Fusion wurde laut Unternehmensangaben in den vergangenen Monaten ausgehandelt und es wird ein Übernahmeangebot von GlobalWafers für Siltronic in Höhe von 125 Euro / Aktie erwartet. Siltronic schloss am Freitag bei 113,55 Euro, womit sich eine Prämie von rund 10 % ergeben würde. Der Aktienkurs war jedoch schon zuvor stark gestiegen. Legt man den Durchschnitt der letzten 90 Tage zugrunde, liegt die Prämie bei 48 %. Die Aktionäre von Siltronic dürfen noch eine Dividende in Höhe von 2 Euro für das Geschäftsjahr 2020 erwarten. 

Wacker Chemie ist der bisherige Ankeraktionär. Das Unternehmen hält 30,8 % an Siltronic und hat bereits am Sonntag reagiert. Der Vorstand teilte mit, dass bereits mit GlobalWafers ein Kaufvertrag über die 9,24 Mio. Siltronic Aktien abgeschlossen wurde, der nur noch vom Aufsichtsrat genehmigt werden muss. Wacker erhält ebenfalls 125 Euro je Aktie.

 

Tagestermine

 

Die ersten wichtigen Wirtschaftsdaten kommen heute früh aus der Schweiz. Um 08:30 Uhr bekommen wir die Einzelhandelsumsätze für den Monat Oktober präsentiert. Eine Prognose liegt nicht vor. Im September wuchsen die Umsätze im Jahresvergleich um 0,3 %. Um 09:00 Uhr folgt der KOF Konjunkturfrühindikator für den Monat November. Die Ökonomen gehen von einem Rückgang des KOF auf 101,0 Punkte von zuvor 106,6 Punkten aus.

Um 11:00 Uhr wird das Treffen der Eurogruppe und gleichzeitig auch die heutige Rede von EZB-Präsidentin Lagarde beginnen. 

Um 14:00 Uhr wird die vorläufige Inflationsrate für den Monat November in Deutschland veröffentlicht. Die Prognosen gehen davon aus, dass die Inflationsrate sich im Jahresvergleich von -0,2 auf -0,1 % verbessert hat. Auf Basis der EU-harmonisierten Berechnung wird mit einer unveränderten Inflationsrate von -0,5 % gerechnet. 

Kurz nach Eröffnung der Wall Street werden wir um 15:45 Uhr den Chicago Einkaufsmanagerindex für den Monat November hereinbekommen. Es wird mit einem Rückgang von 61,1 Punkten auf 59,0 Punkte gerechnet. 

Um 16:00 Uhr folgt dann mit den schwebenden Hausverkäufen in den USA der letzte wichtige Termin für heute. Für den Monat Oktober wird mit einem Anstieg um 1,0 % im Vergleich zum Vormonat gerechnet. 

 

30.11.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)