Positive Überraschung bei Salesforce, Rémy verfehlt die Prognosen und Schluss mit Kurzarbeit bei VAT - BÖRSE TO GO
Kurssprung bei Salesforce - starker Ausblick überrascht die Wall Street
Salesforce übertrumpft die hohen Erwartungen der Analysten. Die operative Marge steigt nach Kostensenkungen wesentlich schneller als erwartet. Rémy Cointreau verfehlte hingegen am Donnerstagmorgen die niedrigen Erwartungen. Das Kostensenkungsprogramm hat im ersten Halbjahr nicht die erwartete Wirkung entfaltet. Schluss mit Kurzarbeit bei VAT. Die US-Sanktionen gegen China belasten den Ausblick noch, aber die Nachfrage verbessert sich langsam.
Der Optimismus ist nach Asien zurückgekehrt. Am Donnerstagmorgen konnten sich nahezu alle Benchmarks in der Region deutlich verbessern, wobei der Nikkei 225 Index und der KOSPI vorne lagen. Der Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Vorbörse ebenfalls freundlich gestimmt. Der DAX-Future wird 0,20 % höher bei 16.231 Punkten gehandelt.
Frankfurt erlebte bereits am Mittwoch einen Rebound. Nach einem Schlingerkurs zum Beginn der Woche setzten sich zur Wochenmitte wieder die Bullen durch. Alle deutschen Benchmarks konnten deutlich steigen und wurden dabei erneut von den Risk-on Assets angeführt. Der TecDAX sprang um 1,85 % auf 3.192,16 Punkte, dicht gefolgt vom SDAX, der um 1,51 % auf 13.229,26 Punkte stieg. Der MDAX verbesserte sich deutlich um 1,18 % auf 26.313,98 Punkte und der DAX schaffte einen Tagesgewinn von 1,09 % auf 16.166,45 Punkte.
Ganz anders dagegen der Handel in New York. Dort hielten sich die Anleger stark zurück und neigten eher zu Verkäufen. Der Dow Jones Industrial Average Index schaffte noch ein Mini-Plus von 0,04 % auf 35.430,42 Punkte, doch schon der S&P 500 Index gab leicht auf 4.550,58 Punkte (-0,09 %) ab. Der Nasdaq Composite Index sank am stärksten und gab um -0,16 % auf 14.258,49 Punkte ab.
Überraschend starker Ausblick von Salesforce
Damit hatten die Analysten nicht gerechnet. Salesforce (US79466L3024) präsentierte nachbörslich einen Ausblick für das laufende Quartal, der deutlich über den Schätzungen lag. Die Aktien sprangen daraufhin um 8,72 % auf 250,48 US-Dollar, nachdem sie bereits im regulären Handel um 2,43 % auf 230,38 US-Dollar gestiegen waren. Das Management signalisierte, dass man die Kostensenkungsmaßnahmen weiter vorantreibt, um die operative Marge zu erhöhen. Das soll im laufenden Quartal, das im Januar endet, zu einem „bereinigten“ Gewinn je Aktie von 2,26 US-Dollar führen. Die Analysten hatten dagegen nur mit 2,17 US-Dollar gerechnet. Den Umsatz sieht man bei 9,18 bis 9,23 Mrd. US-Dollar. Für das abgelaufene 3. Fiskaljahr hatte Salesforce einen Umsatz von 8,72 Mrd. US-Dollar vorgelegt, was die Prognosen traf. Der „bereinigte“ Gewinn je Aktie schlug mit 2,11 US-Dollar die Prognosen, die sich auf 2,06 US-Dollar eingeschossen hatten.
Rémy Cointreau verfehlt Prognosen
Rémy Cointreau (FR0000130395) verfehlte am Morgen die Prognosen der Analysten für das 1. Halbjahr. Der Cognac-Hersteller weist einen Rückgang des operativen Ergebnisses um 43 % auf 169 Mio. Euro aus, was sogar noch unter den schwachen Erwartungen der Analysten blieb, die mit 185 Mio. Euro gerechnet hatten. Rémy leidet unter einem Nachfrageeinbruch in den USA und einem Preiskrieg mit dem Konkurrenten Moët Hennessy – Louis Vuitton (FR0000121014). Das Management kontert die schwächere Nachfrage mit Kostensenkungen in Höhe von rund 100 Mio. Euro. In den ersten sechs Monaten konnte davon bereits ein Viertel umgesetzt werden. Für das Gesamtjahr behielt das Unternehmen seinen Ausblick bei. Der „organische“ Umsatz soll um -15 bis -20 % fallen.
Schluss mit Kurzarbeit
Die Schweizer VAT Group (CH0311864901) hatte zuletzt Gegenwind erlebt. Doch der Wind hat gedreht und der Spezialist für Vakuumlösungen gab am Donnerstagmorgen bekannt, dass man die verhängte Kurzarbeit beenden wird, da das Geschäftsfeld Advanced Industrials wieder verstärkte Nachfrage erfährt. Den Ausblick veränderte man jedoch nicht, da immer noch große Unsicherheit bezüglich der Exporte von Produktionsanlagen nach China herrscht. Die Sanktionen der Amerikaner im Halbleitersektor treffen das Unternehmen, weswegen man keine Veränderung im 1. Halbjahr 2024 erwartet, aber man bleibt optimistisch für die Zukunft.
Tagestermine
Vor Börseneröffnung fielen die deutschen Einzelhandelsdaten für den Monat Oktober wesentlich besser als erwartet aus. Im Monatsvergleich stiegen die Umsätze um 1,1 %, nach einem Rückgang im September um -0,8 %. Erwartet wurde ein leichterer Anstieg um 0,4 %.
Am Vormittag um 09:55 Uhr erwarten wir dann noch die deutschen Arbeitsmarktdaten für den Monat November. Die Erwartung ist, dass die Arbeitslosenrate unverändert bei 5,8 % liegt.
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30.11.2023 - Mikey Fritz
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