
Neue Equity-Story für Hua Hong Semi
China setzt auf Selbstversorgung im Halbleitermarkt - Dynamik der Chip-Aktie ändert sich
China setzt auf Selbstversorgung im Chip-Bereich. Das führt zu einer abrupten Veränderung der Kapitalallokation, denn chinesischen Unternehmen, die früher im harten Wettbewerb mit der Welt standen, erleben nun ad hoc einen Nachfrageüberhang aus der Heimat.
Es wird eng. Die Auswahl an chinesischen Aktien im Chipsektor ist stark künstlich durch die Handelbarkeit in Deutschland und der Schweiz begrenzt. Die grossen Unternehmen haben selbstverständlich alle ein Listing in Europa oder werden dort zumindest von einzelnen Market Maker angeboten. Geht man jedoch in die zweite oder dritte Reihe oder sucht nach jungen aufstrebenden chinesischen Unternehmen, dann dünnt sich das Angebot schnell aus. Ein Fakt, der natürlich das Interesse ausländischer Investoren weiter kanalisiert und somit schnell einen Nachfrageüberhang erzeugen kann, wenn eine attraktive Equity-Story entsteht, die auch handelbar ist.
Die neue Selbstversorgungsstrategie Pekings ist eine solche. Die Ansage, dass man nicht einmal mehr Nvidia (US67066G1040) Chips ins Land lassen möchte, sondern in Zukunft alles „Made in China“ produzieren wird, verändert ad hoc die Kapitalallokationen. Die Anleger haben schnell erkannt, dass die (nennenswerten) Umsätze, die bisher aus China nach Europa und vor allem in die USA geflossen sind, nun in Zukunft bei chinesischen Unternehmen landen werden, deren Aktien dafür aber überhaupt nicht gepreist sind. Semiconductor Manufacturing International Corporation (KYG8020E1199) hatte ich Ihnen bereits als Paradebeispiel genannt. Hua Hong Semiconductor (HK0000218211) ist ein weiteres Unternehmen, das plötzlich im Rampenlicht steht.
Neue Equity-Story für Hua Hong Semi
Hua Hong Semi ist im Foundry-Geschäft und fokussiert sich auf den Massenmarkt für Chips. High-End-Produkte wie im 3 und 5 Nanometerbereich sind nicht die Stärke von Hua Hong, sondern etablierte Produkte im 28 Nanometerbereich (22 %) und grösser (78 %). Endabnehmer dafür sind beispielsweise die Automobilbranche, der gesamte Bereich des Internet of Things oder auch klassische elektrische Haushaltswaren. Die Endabnehmer brauchen keine Spitzenleistungen, sondern verlässliche und ausfallsichere Technologien, die möglichst wenig kosten. Das hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung: Hua Hong wächst jetzt schon stark, aber die Margen sind immer noch hauchdünn.
Hua Hong beliefert in erster Linie den heimischen Markt. Man hat zwar Kunden rund um den Globus in Nordamerika, Europa und Asien, aber in China erzielte man zuletzt 83 % seiner Umsätze. Nordamerika kam auf einen Anteil von 9,4 % und der Rest verteilt sich auf die anderen Regionen. Man erzielte im abgelaufenen 2. Quartal einen Umsatz von umgerechnet 566 Mio. US-Dollar, was einem Wachstum im Jahresvergleich von 18,3 % entsprach, wobei die 90 und 95 Nanometer Technologien einen Wachstumsschub von rund 53 % sahen. Es war vor allem die Nachfrage nach Elektrogeräten für Konsumenten (+20 %), die das Wachstum trieben. Den Rohertrag steigerte man von 50 Mio. US-Dollar auf 61,6 Mio. US-Dollar (+23 %), aber einen Verlust von -32,8 Mio. US-Dollar wies man dennoch aus. Eine Verbesserung zu den -42 Mio. US-Dollar vor einem Jahr, aber es ist offensichtlich, dass Hua Hong den Skaleneffekt noch wesentlich stärker ausbauen muss, um in die Gewinnzone zu kommen.
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19.09.2025 - Mikey Fritz
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