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Der Einfluss des chinesischen Yuan steigt - relative Bedeutung von Alibaba & Co. steigt

Die Bedeutung des Yuan wächst mit der Marktkapitalisierung Chinas

NTG24 - Der Einfluss des chinesischen Yuan steigt -  relative Bedeutung von Alibaba & Co. steigt

 

Die Wahrnehmung der Kapitalmärkte durch die Investoren ist durch mehr oder weniger starke kognitive Verzerrungen (Bias) geprägt, welche die Diversifizierungschancen bezüglich des Portfoliorisikos unterschätzen und die Anlagerisiken außerhalb des Heimatmarktes überschätzen. Die daraus folgende Untergewichtung von Anlagen außerhalb des Heimatmarktes wird dabei umso nachteiliger, je größer der ausgeblendete ausländische Markt ist. Ein Blick auf die relative Bedeutung auf China ist hierbei strategisch von besonderem Interesse.

Während die Investoren aus Europa und Nordamerika mal mehr, mal weniger unter einem ,,Home Bias‘‘ leiden, nimmt im Windschatten relativer Ignoranz die Bedeutung der chinesischen Kapitalmärkte geräuschlos weiter zu.

,,Home Bias‘‘ beschreibt in Bezug auf Investitionen am Kapitalmarkt eine Verzerrung dergestalt, dass Investoren Vermögensanlagen in Richtung ihres Heimatmarktes übergewichten. Die Übergewichtung einheimischer Anlagen führt jedoch nicht nur zu einer höheren Volatilität des Gesamtportfolios, sondern auch zu entgangenen Chancen auf den weltweiten Aktienmärkten. Bereits die von Harry S. Markowitz begründete moderne Portfoliotheorie Jahre zeigt die Vorteile einer globalen Vermögensdiversifikation. Ein Ergebnis des Home Bias ist denn auch ein eine geringe Streuung nationaler Risiken, was das spezifische Klumpenrisiko des Portfolios erhöht.

Zu den Gründen für den zu beobachtenden ,,Home Bias‘‘ gehören insbesondere die Transaktionskosten und Steuern (z.B. Doppelbesteuerung), Informationsdefizite und Wechselkurs-Risiken. Letztere sind deshalb relevant, da die Rendite der Anlagen nicht nur von der entsprechenden Aktie oder Anleihe, sondern auch der Anlagewährung bestimmt wird. Anleger nehmen also im Home Bias implizit an, dass sie für entsprechende Risiken keine Entschädigung erhalten.

Dies allerdings nimmt in Bezug auf das Risiko an, dass es ein Verlustrisiko ist. Das Risiko ist allerdings vorzeichenfrei und damit besteht zunächst grundsätzlich auch ein Aufwertungsrisiko. In Bezug auf die Währung bedeutet dies, dass der Trend einer Währung in Bezug auf die Heimatwährung (relativer Trend) ein wichtiges Argument sein kann, mit ausländischem Währungs-Exposure die relative Schwäche der eigenen Heimatwährung auszugleichen.

Was dies in Bezug auf China und chinesische Anlagen wie Alibaba (US01609W1027) und BYD (CNE100000296) bedeutet, zeigt ein Blick auf die Entwicklung des Wechselkurses des chinesischen Yuan gegenüber der Weltreservewährung, dem US-Dollar.

Im Zuge der Finanzkrise 2008/2009 hatte der Yuan gegen den US-Dollar deutlich aufgewertet, ab Anfang 2014 drehte sich die Entwicklung aber wieder um. Und seit dem Corona-Crash im Frühjahr 2020 hat der Yuan wieder deutlich gegen den US-Dollar aufgewertet. Im Zuge dessen wurde im Mai 2021 bereits die seit Januar 2014 laufenden Aufwärtstrendlinie des US-Dollars gebrochen, und nach einer Gegenbewegung im Sommer 2021 hat der Yuan nun auch die seit März 2018 laufende flachere und kürzere Aufwärtstrendlinie des US-Dollars erreicht.

Das charttechnische Risiko liegt nun mittelfristig in einem Unterschreiten des Zwischentiefs vom März 2018 bei 6,2419 Yuan je US-Dollar, was einen schnellen Rückgang bis zum Tief vom Januar 2014 bei 6,0402 Yuan zur Folge haben könnte.

Damit besteht aus Sicht von in US-Dollar rechnenden Investoren ein klares ,,Aufwertungs-Risiko‘‘ für Anlagen in chinesischer Währung, welches sich aus dem Trend seit Beginn der Corona-Pandemie ergibt.

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeÄhnliches ergibt sich bei einem Blick auf die Entwicklung des chinesischen Yuan gegenüber dem Euro. Seit der Finanzkrise hat der Yuan bis Anfang 2015 aufgewertet und erreichte im März 2015 mit 6,5158 Yuan je Euro das Zehnjahreshoch. Danach erholte sich der Euro etwas und markiert im Juli 2020 in einem kleinen ,,Schein-Kraftausbruch‘‘ ein Zwischenhoch bei 8,3289 Yuan je Euro. Seither geht es wieder abwärts. Aktuell beschleunigt sich diese Abwertung des Euros gegen den Yuan wieder, und ein mittelfristiger Test des Yuan-Hochs vom März 2015 wird immer wahrscheinlicher.

 

 

 

Damit deutet auch die langfristige Entwicklung des Yuan gegen den Euro auf ein weiteres ,,Aufwertungsrisiko‘‘ des Yuan gegenüber dem Euro hin.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Trends vorbehalten. Den Zürcher Trend und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

24.11.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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