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Finanzminister Christian Lindner erteilt einem schnellen Abschied von der Commerzbank eine Absage

Kein Grund zur Eile

NTG24 - Finanzminister Christian Lindner erteilt einem schnellen Abschied von der Commerzbank eine Absage

 

Im Zuge der Finanzkrise im Jahre 2008 gerieten auch hiesige Geldhäuser schwer unter Druck. Die Commerzbank musste durch die Bunderegierung gerettet werden, welche über 18 Milliarden Euro an Steuergeldern in den Konzern pumpte und im Zuge dessen zum größten Einzelaktionär aufstieg. Dabei wird es wohl auch noch eine Weile bleiben, wie Bundesfinanzminister Christian Lindner kürzlich klarmachte.

Im Rahmen der Bankentagung des „Handelsblatt“ in Frankfurt äußerte sich Lindner auch konkret zur Beteiligung des Bundes an der Commerzbank (DE000CBK1001). Die hat ihre Schulden an den Bund zwar schon vor Jahren beglichen, dennoch hält letzterer noch rund 15,6 Prozent der Anteile an dem Frankfurter Geldhaus. Für Lindner gibt es auch keinen Grund zur Eile, um diese Anteile wieder loszuwerden.

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Werbebanner EMH PM TradeStattdessen wird darauf verwiesen, dass es keinerlei gesetzliche oder sonstige Verpflichtungen gebe, um sich schnell wieder von den Anteilen an der Commerzbank zu trennen. Mit der Entwicklung des Unternehmens zeigte sich Lindner derweil zufrieden und betonte, dass der Bund sehr interessiert an einer erfolgreichen Zukunft sei. Die Commerzbank sei besonders für mittelständische Unternehmen von hoher Bedeutung, so der Finanzminister.

Alles andere wäre aber auch eine Überraschung gewesen, denn für den Bund würde sich ein Ausstieg momentan nicht einmal ansatzweise lohnen. Die Commerzbank-Aktie wurde gestern per Schlusskurs zu 7,19 Euro gehandelt. Der Bund stieg seinerzeit zu 26 Euro je Anteilsschein ein. Ein Verkauf würde also zu massiven Verlusten führen und an solchen ist ein FDP-Mann wie Christian Lindner nun wirklich nicht interessiert. Für die Anleger bedeutet das, dass der Bund wohl mindestens bis zur nächsten Legislaturperiode größter Einzelaktionär bei der Commerzbank bleiben wird.

 

Zeichen der Besserung bei der Commerzbank

 

Für die Anleger ist das weitgehend uninteressant. Zumindest nimmt Lindner damit aber Spekulationen den Wind aus den Segeln und solche sorgen gerne mal für unvorhersehbare Kursentwicklungen. Mit deutlich mehr Interesse verfolgten die Anteilseigner der Commerzbank gestern die EZB, welche ihre mit Spannung erwartete Zinserhöhung bekanntgab. Wie im Vorfeld bereits erwartet, wurde der Leitzins im Euroraum um 0,75 Prozent angehoben.

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Die Zentralbank hebt das Tempo bei den Zinserhöhungen damit deutlich an und nimmt sich ein Beispiel an der US-Notenbank Fed, welche ähnliche Schritte schon vor ein paar Monaten unternahm. Für die EZB ist es der größte Zinsschritt ihrer Geschichte. Das kommt zwar mit vielen unerfreulichen Entwicklungen für hiesige Unternehmen daher. Zumindest die Banken blicken aber wieder auf eine bessere Zukunft, in der sich die Vergabe von Krediten auch tatsächlich mal wieder lohnen könnte.

 

Wie lange währt die Freude?

 

Entsprechend präsentierten die Banken-Aktien sich am Donnerstag als die großen Gewinner an den Märkten. Die Commerzbank konnte sich um knapp vier Prozent verbessern, einige andere Titel aus der Branche konnten sogar noch stärker anziehen. Fraglich bleibt allerdings, wie lange die gute Laune anhält. Rückenwind gab es auch vom US-Arbeitsmarkt. Dort zeigen sich bisher noch keinerlei Anzeichen für eine Rezession, was für ein kollektives Aufatmen unter den Börsianern sorgte. Die Gefahr einer Rezession ist aber noch nicht endgültig gebannt – vor allem nicht in Europa-

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Werbebanner ClaudemusSobald wieder einmal neue Befürchtungen um einen Abschwung aufkommen, was sehr wahrscheinlich ist, dürfte die Aktie der Commerzbank auch wieder unter Druck geraten. Denn im Allgemeinen wird damit gerechnet, dass Einbußen durch Kreditausfälle und eine sinkende Nachfrage die positiven Effekte der Zinserhöhungen egalisieren werden. Daher ist momentan noch nicht davon auszugehen, dass die Commerzbank schon das ganz große Comeback gezündet hat. Gleichwohl hat der Konzern aber auch schon schlechtere Tage erlebt und langfristig ergibt sich mit höheren Zinsen endlich wieder der Ausblick auf eine Normalisierung.

 

09.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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