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Zumindest etwas besserte sich zuletzt die Laune rund um die schwer angeschlagene Aktie der Commerzbank

Die Zukunft bleibt dennoch ungewiss

NTG24 - Zumindest etwas besserte sich zuletzt die Laune rund um die schwer angeschlagene Aktie der Commerzbank

 

Zwar konnte am Montag von einer Kursparty noch lange nicht die Rede zu sein. Zumindest hier und dort gab es aber grüne Vorzeichen zu sehen und insgesamt präsentierten die Märkte sich etwas freundlicher als noch in der vergangenen Woche. Aufwärts ging es dabei auch für die Commerzbank, wenn auch in einem eher überschaubaren Rahmen.

Über Kursgewinne von immerhin 0,4 Prozent konnten die Anleger der Commerzbank (DE000CBK1001) sich am Montag freuen. Verantwortlich dafür könnte unter anderem die Gaspreisbremse sein, welche hierzulande gestern vorgestellt wurde. Mit unzähligen Milliarden will der Bund im kommenden Jahr sowohl die privaten Verbraucher als auch die Wirtschaft stützen, was an den Aktienmärkten natürlich gut ankommt.

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Werbebanner EMH PM TradeAuf den ersten Blick mag das im Falle der Commerzbank wenig sinnvoll erscheinen. Schließlich ist das Geldhaus nicht unbedingt einer der größten Gasverbraucher im eigenen Land. Der Blick der Aktionäre geht aber auch gar nicht in diese Richtung. Viel mehr sorgten die sich in den letzten Wochen und Monaten darum, dass es zu Kreditausfällen durch eine Pleitewelle im Mittelstand kommen könnte. Letzterer bedient sich sehr gerne Krediten der Commerzbank, womit ein nicht unerhebliches Risiko einhergeht.

Jenes ist nun noch nicht unbedingt vollständig gebannt, zumindest aber etwas abgeschwächt worden. Wie sehr die Commerzbank mit Großverbrauchern verwoben ist, dröselte kürzlich die Ratingagentur „Moody’s“ auf. Demnach bestehen 9,3 Prozent aller vergebenen Kredite der Commerzbank aus Darlehen an energieintensive Branchen. Eine größere Pleitewelle könnte hier schlimmstenfalls für Ausfälle in Höhe von 45 Milliarden Euro sorgen.

 

Reality Check bei der Commerzbank

 

Zugegeben, auf diese Summe hätten sich Ausfälle bei der Commerzbank wohl so oder so nicht summiert. Denn dafür hätten wirklich alle energieintensiven Kreditnehmer Ausfälle verursachen müssen, was selbst im schlimmsten Fall nicht zu erwarten wäre. Zudem verfügt die Commerzbank über ein nicht unerhebliches Polster, um zumindest teilweise Kreditausfälle auch im größeren Rahmen abzufedern. Es ist also nicht so, als hätte das Geldhaus demnächst kurz vor dem Exitus gestanden.

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Eben das ist auch den Anlegern bei ihren Überlegungen sehr bewusst und es erklärt auch, warum die Commerzbank-Aktie nicht noch deutlicher auf diese Entlastung reagiert hat. Etwas in den Hintergrund getreten ist mit dem Thema lediglich ein etwa mulmiges Gefühl unter den Aktionären. Dummerweise ist es aber nur eines von vielen, welches abgeschwächt werden konnte. Es bleiben noch unzählige andere Bedrohungen für die Anteilseigner bestehen.

 

Die Commerzbank blickt in eine ungewisse Zukunft

 

Allem voran bleiben die Zinsen das beherrschende Thema bei den europäischen Banken. Dass die in diesem Jahr rasant steigen und sogar die etwas träge EZB sich bereits zu ersten Zinsschritten durchringen konnte, ist eigentlich gar keine schlechte Nachricht für die Commerzbank. Schließlich erhöhen sich dadurch auch für das Frankfurter Geldhaus die Gewinne im Alltagsgeschäft deutlich. Je stärker die Notenbanken gegen die Inflation vorgehen, desto größer sind allerdings auch die Sorgen der Anleger rund um eine drohende Rezession, welche in Europa unter Experten schon als ausgemachte Sache gilt.

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Werbebanner ClaudemusLetzteres sorgt wiederum dafür, dass sich an den Märkten große Sorgen um allgemeine Kreditausfälle gemacht wird, nicht nur in energieintensiven Bereichen. Daraus erwächst für die Commerzbank eine noch viel größere potenzielle Bedrohung. Ob und in welchem Umfang es in naher Zukunft zu Ausfällen bei den Kreditnehmern kommen wird, lässt sich momentan unmöglich vorhersagen. Aus Anlegersicht ist es aber sicher nicht verkehrt, sich auf eher unangenehme Szenarien einzustellen. Dessen ungeachtet konnte die Commerzbank-Aktie trotz schwerer Schwankungen im laufenden Jahr eine positive Tendenz im Chart verteidigen. Angesichts der vielen Krisen und der katastrophalen Stimmung an den Märkten ist das wirklich keine Selbstverständlichkeit.

 

11.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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