Die Commerzbank schwingt sich in die Höhe, Rheinmetall setzt weiter auf Wachstum, derweil basteln Bayer und Fresenius zu Beginn des neuen Jahres an einer Erholung
Diese Aktien starten gut ins neue Jahr
Die erste Handelswoche im Jahr 2024 brachte leider so manche Enttäuschung mit sich und vor allem die jüngsten Inflationsdaten aus dem Euroraum als auch Arbeitsmarktdaten aus den USA haben der Hoffnung auf schnell sinkende Zinsen erst einmal einen Dämpfer verpasst. Trotz allem gab es in dieser Woche aber natürlich auch Gewinner an der Börse zu sehen.
An die Spitze des DAX konnte sich die Commerzbank (DE000CBK1001) setzen, was nicht von Ungefähr kommt. Das Frankfurter Geldhaus gilt als Profiteur von hohen Zinsen. Die Aussicht auf eine hartnäckige Inflation und damit darauf, dass Zinssenkungen noch ein Weilchen auf sich warten lassen werden, kommen den Bullen hier also sehr gelegen. Das machte sich im Chart der Aktie in den letzten Tagen deutlich bemerkbar.
Um respektable neun Prozent ging es mit der Commerzbank in den letzten vier Handelstagen gen Norden, was den Kurs bis auf 11,74 Euro per Wochenschluss beförderte. Am Freitag waren im Hoch sogar bis zu 11,84 Euro zu bewundern. Damit kratzen die Käufer bereits am 52-Wochen-Hoch, welches bei glatten 12 Euro zu finden ist. Hält die Aussicht auf eine längere Phase hoher Zinsen an, würde sich hier durchaus noch mehr Luft nach oben ergeben. Allerdings zeigte sich in dieser Woche auch, wie schnell das Sentiment sich wandeln kann.
Rheinmetall auf Wachstumskurs
Mit etwas Abstand folgte in dieser Woche im DAX Rheinmetall (DE0007030009) auf dem zweiten Platz mit einem Plus von 5,3 Prozent. Im späten Handel am Freitag reichte es mit 306,40 Euro schon für ein frisches Rekordhoch, bevor es bis Handelsschluss schließlich wieder auf 305,10 Euro ging. Sehen lassen kann sich diese Performance aber in jedem Fall, auch wenn die Gründe dafür eher trauriger Natur sind.
Begonnen hat das Jahr mit heftigen Raketenangriffen gegen die Ukraine und eine weitere Eskalation der Konflikte im Nahen Osten. Waffen werden auch 2024 schwer gefragt bleiben und Rheinmetall plant bereits mit einer deutlichen Ausweitung der Produktion. Die Umsetzung davon gestaltet sich teils schwierig. Doch für die Anleger ist klar, dass Rheinmetall auf absehbarer Zeit im Wachstumstrend bleibt und der Aktienkurs scheint diesem Beispiel schlicht zu folgen.
Kriegt Bayer die Kurve?
Bei Bayer (DE000BAY0017) hoffen die Anleger schwer darauf, dass 2024 endlich wieder die Wende einleiten wird. Zumindest an der Nachrichtenfront sieht es mittlerweile wieder etwas besser aus. Der Pharmakonzern konnte vor Kurzem einen Gerichtsprozess rund um Glyphosat für sich entscheiden und außerdem positive Studiendaten rund um ein Parkinson-Medikament abliefern. Das ist Balsam für die Seele der geschundenen Bullen, die im vergangenen Jahr manches Mal noch genau gegenteilige Meldungen verkraften mussten.
Noch immer gibt es bei Bayer viele Baustellen und nicht ohne Grund plant das Unternehmen unter dem noch recht frischen CEO Bill Anderson einen radikalen Umbau, der in den kommenden Monaten konkreter werden dürfte. Doch zumindest der Jahresstart scheint geglückt zu sein und der Optimismus unter den Anlegern kehr wieder zaghaft zurück. Die Aktie konnte sich in dieser Woche um 4,2 Prozent bis auf 35,22 Euro verbessern.
Fresenius im Comeback-Modus?
Auch bei Fresenius (DE0005785604) war das Jahr 2023 mit allerlei Enttäuschungen verbunden. Besonders schwer an der Börse wiegte, dass der Konzern die Dividende streichen musste und bisher auch keine Aussicht dafür liefert, wann es wieder Ausschüttungen an die Anteilseigner geben könnte. Obschon sich im neuen Jahr bisher keine Neuigkeiten ergeben haben, konnte die Aktie sich in der ersten Handelswoche auf den vierten Platz im DAX bewegen.
Dafür reichten Zugewinne von nicht ganz drei Prozent und die Aktie verabschiedete sich mit 28,99 Euro ins Wochenende. Nachdem in den letzten Monaten bereits einige unangenehme Szenarien eingepreist wurden, hoffen die Bullen darauf, dass es schlicht nicht noch schlimmer kommen kann. Undenkbar ist ein Comeback für Fresenius im Jahr 2024 keineswegs. Doch handfeste Anzeichen dafür gibt es bisher leider auch noch nicht.
Der Blick in die Glaskugel
Wie immer gibt der Blick in die Zukunft an der Börse den Ton an. Die Aussichten für 2024 fallen dabei noch recht unterschiedlich aus. In den letzten Tagen gerieten all jene, die mit einer (großen) Erholung rechneten, eher wieder in Unterzahl. Noch ist es aber viel zu früh, um schon ein abschließendes Urteil fällen zu wollen. Schließlich hat das neue Jahr gerade erst begonnen und wir haben mit Sicherheit noch längst nicht alle Überraschungen gesehen, welche 2024 für uns bereithalten wird.
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07.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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