Palantir in der Schwebe, DroneShield wehrt sich gegen den Absturz, Ubisoft setzt den Handel aus und Siemens Energy begeistert
Die Zuversicht an den Märkten scheint zu schwinden
Auch wenn die Börsen sich am Freitag im späteren Handel noch etwas fangen konnten, so endete die Woche dennoch verlustreich für viele Titel. Es macht sich eine stärkere Volatilität bemerkbar. Zurückzuführen ist das unter anderem auf sinkende Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung, aber auch auf zunehmende Zweifel an weiteren Wachstumschancen im KI-Segment.
Dort haben sich die Bewertungen zunehmend von Fundamentalindikatoren entkoppelt, was insbesondere bei Palantir (US69608A1088) der Fall ist. Zwar meldete das Unternehmen erst kürzlich einen ordentlichen Umsatzsprung im dritten Quartal von 726 Millionen auf nun 1,18 Milliarden US-Dollar. Um eine Marktkapitalisierung von über 400 Milliarden Dollar zu rechtfertigen, reicht es aber nach alten Maßstäben an den Märkten dennoch nicht ansatzweise. Lange Zeit störte sich daran niemand, doch die Zweifel scheinen größer zu werden.
Die Anleger sind dabei hin- und hergerissen. Einerseits führten zunehmende Sorgen zu teils deutlichen Rücksetzern, welche die Aktie von gut 190 Dollar zu Wochenbeginn zeitweise in Richtung 160 Dollar beförderten. Andererseits kam es zum Reflex, Rücksetzer als Einstiegschance zu nutzen. Bis zum Wochenende konnte das Papier sich dadurch letztlich bis auf 174,01 Dollar erholen. Das Vertrauen auf immer weitere Gewinnsprünge hat jedoch deutlich abgenommen.
DroneShield setzt sich in die Nesseln
Ein folgenschwerer Fehler ließ in dieser Woche die Aktie von DroneShield (AU000000DRO2) heftig abstürzen. Das Unternehmen meldete vor wenigen Tagen einen frischen Auftrag, musste im Nachhinein allerdings klarstellen, dass dieser so frisch gar nicht war. Es handelte sich um bereits erteilte Bestellungen, die aufgrund von regulatorischen Anpassungen lediglich neu ausgestellt wurden. An den Aussichten für die Bilanz änderte sich also nichts.
Darauf folgten dann auch noch Insider-Verkäufe, was das Vertrauen der Aktionäre endgültig erodieren ließ. Der Kurs verlor zeitweise um über 30 Prozent an Wert und die Bullen suchten das Weite. Am Freitag wurden dann die Scherben aufgelesen. Schnäppchenjäger leiteten eine Erholung ein, welche den Kurs um 9,3 Prozent auf 1,41 Euro an den hiesigen Märkten anhob. Es handelte sich aber bisher nur um Schadensbegrenzung. Auf 5-Tages-Sicht sind noch immer Abschläge in Höhe von 27 Prozent zu verschmerzen.
Ubisoft zieht die Reißleine
Schon seit Längerem verlieren die Anleger von Ubisoft (FR0000054470) das Vertrauen. Der Aktienkurs ging allein in den letzten vier Wochen um 22,6 Prozent zurück, wobei die Erholung aus der laufenden Woche bereits berücksichtigt ist. In den nächsten Tagen wird sich nun erstmal überhaupt nichts weiter tun. Denn der Videospiele-Publisher kündigte am Freitag überraschend an, den Handel auszusetzen und die Zahlenvorlage zu verschieben.
Ubisoft will damit Spekulationen zuvorkommen und Ruhe in die Angelegenheit bringen. Den Kurs mag der Konzern einfrieren, doch die Spekulationen nehmen nun natürlich erst richtig Fahrt auf. Gemunkelt wird darüber, dass eine (teilweise) Übernahme anstehen könnten. Als erster Vorbote dafür wurde bereits interpretiert, dass im Oktober die Bildung der neuen Einheit Vantage Studios angekündigt wurde. Dort sollen mit Assassin’s Creed, Far Cry und Rainbow Six drei der größten und wichtigsten Marken des französischen Unternehmens gebündelt werden. Gewissheit wird es wohl erst geben, wenn Ubisoft sich wieder zu Wort meldet.
Siemens Energy sprengt die Erwartungen
Im Falle von Siemens Energy (DE000ENER6Y0) konnte am Freitag wieder viel Vertrauen zurückgewonnen werde. In den letzten Tagen und Wochen machten sich zunehmend Zweifel an der hohen Bewertung bemerkbar. Genährt wurden jene auch von einigen Analysten, die ihre Kursziele unterhalb von 100 Euro ansetzten und damit eine mögliche Überbewertung andeuteten. Die nun vorgelegten Zahlen haben solche Sorgen aber weggewischt.
Siemens Energy wächst munter weiter und profitiert vom unstillbaren Hunger nach mehr Energie. Dabei spielen auch KI-Rechenzentren eine große Rolle. Der Auftragsbestand erreicht neue Rekorde und die Anleger jubeln. Den schwachen Handel am Freitag konnte die Siemens Energy-Aktie vollständig ignorieren und sich um 9,4 Prozent bis auf 110,50 Euro verbessern. Im Hoch reichte es für 112,50 Euro und die Bullen gingen bereits auf Tuchfühlung zum Allzeit-Hoch bei 113,95 Euro. Zumindest in diesem Fall gerieten die Zweifler klar in Unterzahl.
Chance oder Risiko?
Die Märkte verhalten sich weiterhin nervös und der unbedingte Glaube an eine Fortsetzung der KI-Rallye hat sichtlichen Schaden genommen. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass wir es mit einer solchen Phase zu tun haben. Die große Frage lautet nun, ob die Börsen sich davon, wie schon in der Vergangenheit, wieder erholen können oder ob wir es doch mit einer nachhaltigen Trendwende zu tun haben. Beantworten lässt sich dies aber dummerweise immer nur im Nachhinein. Genau hinschauen werden die Anleger in der kommenden Woche nicht nur bei der Politik, sondern auch den Zahlen von Nvidia.
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15.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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