Fortschritte bei der angestrebten Übernahme von Covestro durch Adnoc lassen auf sich warten und die Anleger werden immer unruhiger
Der Käufer hat es nicht eilig
Nachdem schon länger darüber spekuliert wurde, kündigte Covestro Anfang September auch offiziell an, sich in Gesprächen zu einer Übernahme durch den Ölkonzern Adnoc zu befinden. Das beförderte die Aktie auf neue Jahreshochs und die Anleger freuten sich schon auf einen kräftigen Aufschlag, welche der Käufer für den Konzern zu zahlen bereit sein könnte.
Allzu viel scheint sich aber in den letzten Wochen nicht getan zu haben. Wie das „Handelsblatt“ unter Verweis auf Insider berichtet, befinden die Gespräche zwischen Covestro (DE0006062144) und Adnoc sich noch immer in einem sehr frühen Stadium. Bisher hat es wohl auch erst einen direkten Kontakt zwischen den beiden Unternehmen gegeben. Dass ein offizielles Angebot da kurz bevorsteht, erscheint eher zweifelhaft.
Adnoc dürfte es damit auch überhaupt nicht eilig haben, denn schließlich sinken die Bewertungen der Chemiekonzerne momentan recht zuverlässig. Das bringt den potenziellen Käufer von Covestro in eine bequeme Verhandlungsposition. Spekuliert wurde und wird noch darüber, dass das Angebot von 57 Euro je Aktie auf 60 Euro steigen könnte. Angesichts eines Schlusskurses von gerade einmal 47 Euro am Freitag erscheint das recht optimistisch.
Die Aktionäre haben es da mit einer Übernahme freilich etwas eiliger und fehlende Fortschritte haben dem Aktienkurs von Covestro bereits sichtlich zugesetzt. Innerhalb von knapp zwei Monaten ging es um etwas mehr als zwölf Prozent abwärts. Aufgelöst hat sich die Vorfreude auf eine mögliche Übernahme noch nicht. Die Stimmung ist aber wieder etwas gedämpfter.
Covestro: Nicht zu viel erwarten
Wie es in der Sache weitergehen mag, bleibt für den Moment offen. Für die Anteilseigner ist es jetzt vor allem wichtig, die eigenen Erwartungen im Zaum zu halten. Angesichts der wirtschaftlichen Ausgangslage ist es nicht unwahrscheinlich, dass Adnoc sich mit Erhöhungen seiner Offerte ehr zurückhalten wird, wenngleich auch Covestro selbst sich mit 57 Euro je Aktie nicht unbedingt korrekt bewertet sieht. Im Zweifel bleibt auch ein Platzen des Deals noch eine Möglichkeit, welche die Aktionäre nicht vollkommen ausschließen können.
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30.10.2023 - Matthias Eilenbrock
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