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Selbst nach der angekündigten Übernahme durch die UBS bekommt Credit Suisse es noch hin, einen kleinen Skandal auf die Beine zu stellen

Die Regierung schaltet sich ein

NTG24 - Selbst nach der angekündigten Übernahme durch die UBS bekommt Credit Suisse es noch hin, einen kleinen Skandal auf die Beine zu stellen

 

Die kriselnde Credit Suisse darf mittlerweile wohl endgültig als gescheitert angesehen werden und nur durch die Übernahme durch den einst großen Konkurrenten UBS konnten Sorgen der Finanzmärkte abgemildert werden, dass es zu einer unkontrollierten Pleite mitsamt möglicher neuer Finanzkrise in Europa kommen könnte. Geführt hat zu dieser misslichen Lage nicht nur die Zinswende und die Panik bei der eigenen Kundschaft.

In den letzten Jahren hat die Credit Suisse (CH0012138530) sich etliche Skandale aufgehalst und dabei gefühlt kein einziges Fettnäpfchen ausgelassen. Wie talentiert das Unternehmen dabei ist, den Unmut der Menschen auf sich zu ziehen, zeigte sich jüngst nach der angekündigten Übernahme. Tatsächlich ist es dem Unternehmen gelungen, quasi zum Abschied nochmal einen weiteren Skandal zu erschaffen, der in der Öffentlichkeit für einiges an Aufruhr sorgte. Jener dreht sich um Bonuszahlungen für die Geschäftsjahre bis 2022, welche bisher noch nicht ausgezahlt wurden. Genau das sollte trotz der Fusion zum Schleuderpreis eigentlich noch geschehen.

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Werbebanner EMH PM TradeZumindest war in einem internen Schreiben davon zu lesen, dass die angekündigten Boni wie geplant ausgezahlt werden sollten. Vor allem in der Schweiz sorgte das für große Empörung. Dass eine Bank, die kurz vor dem Exitus stand und dabei im Begriff war, das komplette Bankensystem mit in den Abgrund zu reißen, ihren Managern im letzten Atemzug noch großzügige Bonuszahlungen in Millionenhöhe gewährt, ist schlicht nicht vermittelbar. Vor allem, da die Rettungsaktion vom Wochenende auch vom Steuerzahler mitgetragen werden muss.

 

Credit Suisse wird ausgebremst

 

Nun wird die Credit Suisse umdenken müssen, denn die Schweizer Regierung hat sich laut einem Bericht des „Spiegel“ in die Sache eingeschaltet und die Auszahlung von Boni bis auf Weiteres eingefroren. Es sollen auch noch weitere Maßnahmen rund um die variablen Vergütungen der letzten Jahre geprüft werden. Weitere Details wurden bisher nicht kommuniziert. Die Credit Suisse selbst äußerte sich zu der Thematik nicht.

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Sowohl in der Öffentlichkeit als auch unter Experten ist man sich aber weitgehend einig darüber, dass es für die angedachten Boni schlicht überhaupt keine Grundlage mehr gebe. Immerhin verzichtete die Geschäftsleitung der Credit Suisse im vergangenen Jahr erstmals seit sehr langer Zeit auf einen Bonus. Für den Verwaltungsrat war ein solcher aber dem Vernehmen nach noch vorgesehen.

In ihrer neuen Rolle als Tochter von UBS (CH0244767585) wird die Credit Suisse künftig ohnehin kleinere Brötchen backen müssen. Wie genau die Integration vonstattengehen soll, darüber gibt es noch erstaunlich wenige Details zu hören. Insider berichten aber davon, dass es wohl zu weitreichenden Stellestreichungen kommen könnte. Die neue Eignerin wird außerdem zahllose Problematiken aufdröseln müssen, und ob das auch tatsächlich gelingen wird, daran hat so mancher Beobachter seine Zweifel.

 

Wer hätte das gedacht?

 

Die Credit Suisse-Aktie hat sich derweil endgültig zum Pennystock entwickelt, nachdem die Marktkapitalisierung sich dem sehr niedrigen Übernahmepreis angepasst hat. Das Interesse der Anleger hat sich wieder etwas erhöht und den Tiefststand bei 0,74 Euro hat das Papier erst einmal hinter sich gelassen. Mit 0,88 Euro per Handelsschluss am Dienstag bleibt es aber bei einem sehr niedrigen Kurs und wahrscheinlich wird sich daran auch nicht mehr allzu viel ändern.

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Werbebanner ClaudemusDie Credit Suisse-Aktie selbst hat ohnehin keine Zukunft mehr und wird nach der Übernahme durch die UBS ein Delisting erfahren. Bestehende Aktionäre erhalten dabei für je 22,48 Credit Suisse-Aktien einen Anteilsschein der UBS. Ausgehend von den aktuellen Kursen der beiden Banken wäre ein Investment da ein Verlustgeschäft. Natürlich wird der eine oder andere darauf spekulieren, dass sich daran noch etwas ändern könnte. Empfehlenswert ist ein solcher Ansatz aber eher nicht.

 

22.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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