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Credit Suisse in neuen Tiefen, die UBS steht als lachender Sieger da, die Deutsche Bank kann sich stabilisieren und bei der Commerzbank reicht es sogar für grüne Vorzeichen

Von Ruhe kann an den Märkten noch keine Rede sein

NTG24 - Credit Suisse in neuen Tiefen, die UBS steht als lachender Sieger da, die Deutsche Bank kann sich stabilisieren und bei der Commerzbank reicht es sogar für grüne Vorzeichen

 

Mit allen Mitteln wird derzeit versucht, eine waschechte Bankenkrise noch irgendwie abzuwenden, und für den Moment scheint das auch geglückt zu sein. Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sind die größten Gefahren für den Moment gebannt. Ob daraus auch langfristig Stabilität entstehen, steht aber auf einem anderen Blatt. Zudem gibt es bei der Lösung auch genügen Verlierer.

Zu jenen gehören alle, die noch Anteile der Credit Suisse (CH0012138530) im Depot liegen hatte. Denn den Besitzer wechselt die krisengebeutelte Bank zum Schleuderpreis von rund 3 Milliarden CHF. Der Aktienkurs näherte sich eben dieser Marke am Montag an, was sich in Kursverlusten von zeitweise knapp 60 Prozent bemerkbar machte. An eine Rückkehr in höhere Gefilde ist erstmal nicht zu denken und auch nach der Fusion dürften bestehende Anleger letztlich mit herben Verlusten dastehen.

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Werbebanner EMH PM TradeKritik gibt es derweil auch an Hilfen durch Behörden, welche die UBS mit großzügigen Garantien ausstatten, um so für Stabilität zu sorgen. Im Raum steht der Vorwurf, dass Verluste (wieder einmal) verstaatlicht werden, während Gewinn jahrelang privatisiert wurden. Pikanterweise plant die Credit Suisse weiterhin, Boni auszuzahlen. Vorgesehen sind die eigentlich als Belohnung für ein gutes Abschneiden. Wofür genau die Manager des Instituts nun noch belohnt werden sollen, erschließt sich den meisten Beobachtern nicht.

 

Ein guter Deal für UBS?

 

Wenig zu meckern hatten derweil die Anteilseigner der UBS (CH0244767585), für welche die Übernahme eine einmalige Gelegenheit darstellt. Dass der Konkurren so günstig geschluckt werden könnte, daran dürfte noch vor wenigen Tagen kaum jemand gedacht haben. Allerdings stellt sich die Frage, ob sich das Ganze unter dem Strich wirklich lohnen wird. Denn die UBS übernimmt bei der Credit Suisse auch so einige Baustellen.

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Probleme gilt es nun zu lösen und sollte das nicht gelingen, könnte sich die Übernahme noch als teurer Spaß herausstellen. Einige Experten warnen bereits davor, dass es sich dabei um einen Fehler handele. Die Aktionäre ließen sich gestern aber kaum weiter stören. Lediglich im frühen Handel hatte die UBS-Aktie mit Abschlägen zu kämpfen. Im weiteren Verlauf konnten jene ausgeglichen werden und es ging letztlich um 1,26 Prozent auf 17,32 CHF in Richtung Norden.

 

Die Deutsche Bank hält sich wacker

 

Für grüne Vorzeichen hat es bei der Deutschen Bank (DE0005140008) gestern nicht gereicht. Immerhin konnte die Aktie sich nach heftigen Verlusten im morgendlichen Handel aber weitgehend erholen. Besonders am Nachmittag ging es wieder sichtlich in die Höhe, nachdem die US-Märkte positiv auf die Zwangsübernahme von Credit Suisse reagierten. Das sorgte auch bei den hiesigen Anlegern, welche dem Frieden zunächst nicht recht trauten, wieder für etwas mehr Vertrauen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Deutsche Bank-Aktie musste letztlich „nur“ Verluste von 0,5 Prozent hinnehmen, was angesichts der herben Abschläge der vergangenen Tage schon fast vernachlässigbar ist. Ob jetzt auch wieder eine Trendwende auf die Beine gestellt werden kann, bleibt aber noch abzuwarten. Die ganz große Krise scheint für den Moment abgewendet zu sein. Die Sorge, dass schon bald die nächste (große) Bank ins Wanken geraten könnte, bleibt aber noch immer bestehen.

 

Commerzbank: Chance zum Einstieg?

 

Die gleichen Themen beherrschen auch die Aktie der Commerzbank (DE000CBK1001), welche zu Wochenbeginn dennoch um 1,5 Prozent auf 9,33 Euro zulegen konnte. Nach hohen Verlusten in den letzten Tagen kommen wieder die Optimisten aus ihrer Deckung gekrochen. Solche sitzen unter anderem bei der Ratingagentur Morningstar, welche bei der Commerzbank-Aktie momentan eine klare Einstiegschance sehen.

Begründet wird das im Prinzip damit, dass die jüngsten Kursverluste schlicht übertrieben seien, da die Commerzbank sich nicht in akuter Gefahr befinde. Diese Logik ist zwar nachvollziehbar und es spricht viel dafür, dass die Lage sich wieder beruhigen könnte. Dennoch ist es ein eher wackeliges Fundament, um darauf schon nachhaltige Investmententscheidungen aufbauen zu wollen. Das Vertrauen der Anleger und auch der Kunden ist angeknackst, was für den Moment jeder im Hinterkopf behalten sollte.

 

Krise abgewendet?

 

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Werbebanner ClaudemusIm späten Handel setzte sich mehr und mehr die Ansicht durch, dass durch den Zusammenschluss von Credit Suisse und UBS zunächst das Schlimmste verhindert werden konnte. Zudem erinnerten Vertreter der Politik erneut daran, dass die hiesigen Geldhäuser sehr viel robuster als noch 2008 aufgestellt seien. Das ist noch kein Garant dafür, dass die Krise endgültig abgewendet werden konnte und so mancher bange Blick ist weiterhin festzustellen. Zumindest gibt es aber berechtigte Hoffnung darauf, dass der ganz große Crash erst einmal ausbleibt. Es ist nur zu hoffen, dass weitere Hiobsbotschaften nun nicht so schnell auftauchen werden.

 

21.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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