Ozon expandiert vertikal und horizontal

Ozon schlägt die Erwartungen und hebt die Prognose an - Aktie ist unterbewertet

 

Die Maschinerie bei Ozon läuft auf vollen Touren. Das russische „Amazon“ steigerte das Bestellvolumen über die Plattform um 180 % im 2. Quartal. 

Ozon (US69269L1044) hat sich selbst übertroffen. Hut ab! Die Zahlen für das 2. Quartal liegen weit über meinen Erwartungen. Und das, obwohl der russische Markt aufgrund seiner geringen Bevölkerungsdichte und den weit auseinanderliegenden Metropolen denkbar ungeeignet für den E-Commerce Handel ist. Doch Ozon machte es möglich und erreichte darüber hinaus noch viel mehr. 

Die russische E-Commerce Plattform konnte das Brutto-Ordervolumen zwischen April und Juni um 94 % von 45,75 Mrd. Rubel in der Vorjahresperiode auf nun 88,96 Mrd. Rubel steigern. Die Zahl der ausgeführten Bestellungen erreichte 40,8 Millionen, nach 14,6 Millionen vor einem Jahr. Das ist eine gigantische Steigerung um 180 %. Eine operative und logistische Meisterleistung in einem so schwierigen Umfeld. 

Das 2. Quartal legte auch noch einmal an Dynamik zu. Das Brutto-Ordervolumen wuchs im Vergleich zum 1. Quartal sequenziell um 20 % auf insgesamt 163,2 Mrd. Rubel und die Zahl der ausgeführten Bestellungen stieg sogar um knapp 24 % auf 75,0 Millionen. Insgesamt verzeichnete Ozon 18,4 Millionen aktive Benutzer in den vergangenen 12 Monaten. Eine Steigerung um 80 %. 

Wie auch im 1. Quartal wies Ozon einen positiven Rohertrag aus. Mit insgesamt 11,76 Mrd. Rubel kumulierte sich der Rohertrag in den sechs Monaten nun auf 23,35 Mrd. Rubel. Die Rohertragsmarge gemessen am Brutto-Ordervolumen sank auf 13,2 % im 2. Quartal, was mit dem geringeren Bestellvolumen pro Auftrag zusammenhängt. 

Der Umsatz des Unternehmens stieg um 53 % im Jahresvergleich. Insgesamt 37,02 Mrd. Rubel erlöste man, wobei die Erlöse aus dem Verkauf von Gütern um 39 % kletterten und die Erlöse mit Dienstleistungen um 105 % stiegen. Und hier scheint auch schon durch, wie sich das Geschäftsmodell von Ozon entwickeln wird: Man baut eine E-Commerce Plattform, die die Kunden lieben und verdient den grössten Teil der Marge am Ende mit Dienstleistungen für Endkunden und Verkäufer auf der Plattform. 

 

Ozon schlägt die Erwartungen und hebt die Prognose an

 

Um das Geschäft mit Finanzdienstleistungen auszubauen, hat Ozon im 2. Quartal eine Bank gekauft. Mit der Übernahme der Oney Bank hat Ozon auf schnellem Wege eine Banklizenz erhalten, mit der nun vollumfänglich Finanzdienstleistungen angeboten werden können, die genau auf den Bedarf der Kunden und Verkäufer zugeschnitten sind. Unter anderem wird den Endkunden eine hauseigene Karte für Bezahldienstleistungen angeboten. 1 Million Kunden haben das Angebot bereits angenommen. Für Verkäufer stellt man Mikrokredite bereit, die als Zwischenfinanzierungen von der Bestellung bis zum Verkauf auf der Plattform genutzt werden können.

 

 

Doch Ozon integriert nicht nur vertikal, sondern auch horizontal. Während der Ausbau der Logistik und der Fulfillment-Center in Russland auf Hochtouren läuft, expandiert man in die Nachbarstaaten Kasachstan und Weissrussland. Das sind die beiden attraktivsten Brückenköpfe im Netzwerk der alten Sowjetstaaten. Weitere werden ohne Zweifel folgen, wenn die Expansion erfolgreich ist. 

Auch die Prognose hob das Management an. Das Brutto-Ordervolumen und die Dienstleistungen sollen im Geschäftsjahr 2021 um 110 % im Vergleich zu 2020 wachsen. Gleichzeitig bestätigte man, dass die hohen Investitionen in einer Spanne von 20 bis 25 Mrd. Rubel liegen werden. 

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18.08.2021 - Mikey Fritz

 

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