Delta Air Lines bekommt neue Milliarden-Hilfen

US-Finanzministerium greift Delta Air Lines mit 2,9 Mrd. US-Dollar unter die Arme

 

Delta Air Lines sichert sich weitere Unterstützungen der US-Regierung. In einer neuen Vereinbarung mit dem US-Finanzministerium hat Delta eine Verlängerung der bisherigen Lohn- und Gehaltszuzahlungen bekommen. Das sogenannte Payroll Support Programm (PSP) Extension Agreement zielt konkret darauf auf, die Fluggesellschaft dabei zu unterstützen, bestehende Arbeitsplätze zu erhalten. 

Insgesamt kann Delta 2,9 Mrd. US-Dollar von der Regierung erwarten. Das Geld ist allerdings auch an umfangreiche Bedingungen geknüpft. So ist der Verwendungszweck an die Auszahlung von Löhnen und Gehälter gebunden. Delta verpflichtet sich, bestimmte, von der Regierung als essenziell angesehene Strecken weiterhin zu bedienen. Für das Management bestehen Gehaltskappungen bis zum 1. Oktober 2022 und Aktienrückkaufprogramme sowie die Auszahlung von Dividenden sind bis zum 31. März 2022 untersagt. Kündigungen vonseiten Deltas sind bis zum 31. März 2021 untersagt. 

Die finanziellen Verpflichtungen sind dagegen sehr grosszügig bemessen. Von den 2,9 Mrd. US-Dollar an Unterstützungen sind 2 Mrd. US-Dollar sogenannte „Grants“, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Etwa 830 Mio. US-Dollar werden als unbesicherter 10-jähriger Kredit gewährt mit einer Verzinsung von 1,00 % p.a. für die ersten fünf Jahre. Danach gilt ein Kupon, der 200 Basispunkte über der sogenannten SOFR (Secured Overnight Financing Rate) liegt. Die SOFR ersetzt die bisherige LIBOR (London Interbank Offered Rate). Zur Orientierung: Aktuell liegt die SOFR bei 0,08 % p.a. 

 

Clevere Finanzierungsstruktur

 

Die Amerikaner sind cleverer, als es den Anschein hat. Zwar schenkt man hier Delta quasi 2 Mrd. US-Dollar, aber man hat sich im kleingedruckten noch Warrants auf Delta Aktien einräumen lassen. Und zwar nicht zu knapp. Insgesamt bekommt das Finanzministerium Warrants zum Erwerb von 2,1 Mio. Delta Aktien. Und das zu einem Preis von 39,73 US-Dollar je Aktie, was unter dem jüngsten Schlusskurs in New York liegt. Die Warrants haben eine Laufzeit von fünf Jahren. 

 

 

Warrants ähneln von der Struktur her Optionen. Aber es gibt einige Unterschiede. Zum einen werden Warrants von Unternehmen emittiert und können an der Börse gehandelt werden. Kein anderer hat das Recht, Warrants für ein Unternehmen zu generieren. Warrants wirken zudem verwässernd. Wenn der Halter des Warrants sein Recht ausübt, erhöht sich damit der Anteil der ausstehenden Aktien, was die Gewinnverteilung je Aktie für die Altaktionäre verringert bzw. verwässert. Auch haben Warrants typischerweise sehr viel längere Laufzeiten als Optionen. 

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19.01.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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