BP und Shell mit sehr zufriedenstellenden Zahlen
BP und Shell zeigen operative Stärke in einem anspruchsvollen Ölmarkt
Das Jahr 2025 läuft für die Ölbranche wesentlich besser als befürchtet. Die massiven Produktionsausweitungen der OPEC+ Mitglieder haben sich rückblickend als gut adjustierte Massnahmen herausgestellt. Selbst die europäischen Majors BP und Shell liegen nach den ersten neun Monaten gut im Rennen.
Das OPEC+ Kartell hat am Sonntag das Ende seines Produktionserhöhungszyklus in Aussicht gestellt. Nachdem die Vereinigung aus erdölfördernden Ländern in diesem Jahr den Ausstoss massiv erhöht und damit eine zweijährige Zurückhaltung beendet hatte, signalisiert man nun, dass ab Januar keine weiteren Ausweitungen der Produktion ab Januar vonseiten des Kartells zu erwarten sind. Die Begründung: Man sieht für 2026 eine nachlassende Nachfrage und sehr hohes Angebot.
Den europäischen Öl-Majors kommt diese Entscheidung sehr entgegen. Für die Preisentwicklung von Öl ist die neue Entscheidung der OPEC+ sehr vorteilhaft. Selbst ein problematischer Player wie BP (GB0007980591) kommt schon im aktuellen Umfeld sehr gut voran. Im 3. Quartal konnte man einen Gewinn von 1,16 Mrd. US-Dollar nach 0,21 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal für die Aktionäre erwirtschaften. Auf „bereinigter“ Basis ergab sich Gewinn von 2,21 Mrd. US-Dollar, was vergleichbar ist mit dem Niveau des Vorjahres. Und das, obwohl der Ölpreis in diesem Jahr rund -14 % gefallen ist.
Der Ölmarkt bleibt vorsichtig bullisch
BP hat sich also in eine stabile Seitenlage manövriert. Und kommt zudem einem aktivistischen Investor wie Elliott Management Investment entgegen, indem man die Bilanz weiter abschmilzt und dabei Assets zum Verkauf stellt, die man nicht optimal bewirtschaften kann. Insgesamt will man Geschäftsteile im Wert von 20 Mrd. US-Dollar bis 2027 verkaufen und den Cashflow von aktuell 8 Mrd. US-Dollar auf 14 Mrd. US-Dollar pro Jahr erhöhen. Aktuell gewährt man den Fonds der amerikanischen Sixth Street Zugang zum Geschäft der Tochter BPX Energy in den USA. Die Gesellschaft wird vier zentrale Verarbeitungsstandorte (Bingo, Checkmate, Crossroads und Grand Slam) für 1,5 Mrd. US-Dollar verkaufen. Am Ende der Transaktionen wird BPX Energy noch 51 % der Vermögensanteile in der Region Permian halten und 25 % am Midstream-Geschäft in der Region Eagle Ford. BP zieht sich ein Stück als Eigentümer zurück, bleibt aber der alleinige Betreiber.
Shell (GB00BP6MXD84) hatte bereits am vergangenen Donnerstag starke Zahlen vorgelegt. Im Gegensatz zu BP ist Shell der Top-Dog im europäischen Markt. Man liegt noch weit abgeschlagen hinter der amerikanischen Konkurrenz, holt aber auf. Der Abschluss für das September-Quartal hat dazu beigetragen, mit einem Gewinn von 5,32 Mrd. US-Dollar, der 24 % über dem Vorjahresniveau lag. Auf „bereinigter“ Basis allerdings ein Rückgang um -9 % im Jahresvergleich, was sich auch im operativen Cashflow widerspiegelt, der um -17 % auf 12,21 Mrd. US-Dollar sank. Die Nettoverschuldung sank allerdings deutlich auf 73,98 Mrd. US-Dollar und der Gewinn je Aktie stieg von 0,69 auf 0,91 US-Dollar. Die Dividende in Dollar gerechnet wird unverändert zum 2. Quartal bei 0,358 US-Dollar je Aktie bleiben. Die Prognose für das laufende 4. Quartal signalisiert eine leichte sequenzielle Erhöhung der Erdöl- und Erdgasproduktion, aber eine etwas geringere Auslastung der Raffinerien und der petrochemischen Anlagen.
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05.11.2025 - Mikey Fritz

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