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Die Deutsche Telekom plant offenbar mit einem massiven Stellenabbau und schockiert damit Vertreter der Arbeitnehmerseite

Die Telekom zieht den Sparstrumpf an

NTG24 - Die Deutsche Telekom plant offenbar mit einem massiven Stellenabbau und schockiert damit Vertreter der Arbeitnehmerseite

 

Trotz zuletzt steigender Gewinne und großen Erfolgen in den USA scheint die Deutsche Telekom massive Sparprogramme auf den Weg bringen zu wollen. Jene könnten auch den Abbau von Tausenden Stellen beinhalten. Darüber berichtete das „Handelsblatt“ in seiner Montagsausgabe unter Verweis auf Insider. Betroffen von den anscheinend weit fortgeschrittenen Plänen scheinen so ziemlich alle Bereiche des Konzerns zu sein. Arbeitnehmervertreter zeigen sich schockiert und sprechen von einem bitteren Prozess.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBereits angekündigt hat die US-Tochter T-Mobile einen umfangreichen Stellenabbau, in dessen Rahmen rund 5.000 Angestellte das Unternehmen verlassen sollen. Für die hiesigen Standorte gibt es bisher noch keine offizielle Ankündigung seitens der Deutschen Telekom (DE0005557508). Mit der Angelegenheit vertraute Personen wollen aber in Erfahrung gebracht haben, dass allein beim IT-Dienstleister Telekom IT 1.300 von insgesamt 5.400 Stellen dem Rotstift zum Opfer fallen sollen. Zusätzlich wird offenbar mit dem Wegfall von weiteren 350 Stellen durch Vorruhestand und Altersteilzeit gerechnet. Sogar Namenslisten dazu sollen den unbestätigten Berichten zufolge bereits existieren.

Auch die Zentrale dürfte kaum verschont bleiben. Dort sollen dem Vernehmen nach Doppelstrukturen abgeschafft werden, indem Stellen in Bereichen wie dem Controlling abgebaut werden. Ins Visier genommen hat das Telekom-Management wohl auch einige gutbezahlte Stellen. Insgesamt könnten mehrere Hundert Mitarbeiter ihren Hut nehmen müssen. Die Telekom bestätigte auf Anfrage des „Handelsblatt“ die grundsätzliche Existenz eines auch als „Booster“ benannten Sparprogramms, ohne jedoch bei den Zahlen ins Detail zu gehen.

 

Die Deutsche Telekom will abspecken

 

So man den Berichten der Insider Glauben schenken mag, scheint der massive Stellenabbau für die Deutsche Telekom alternativlos zu sein. Die Personalkosten werden in internen Schreiben an die Mitarbeiter von Telekom IT als größter und am wenigsten flexibler Kostenfaktor beschrieben. Entsprechend seien „drastische Schritte“ nicht zu vermeiden. Zu hören ist auch, dass Aufgaben aus Deutschland an Standorte aus dem Ausland delegiert werden könnten, wo die Bezahlung der Mitarbeiter in der Regel geringer ausfällt.

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Das Sparprogramm scheint die Telekom sich auch aufgrund des Glasfaserausbaus verschrieben zu haben, der in den vergangenen Jahren Unsummen verschlungen und den Schuldenstand in die Höhe getrieben hat. Genau dort will die Telekom nun ansetzen und in Zeiten hoher Zinsen wieder schlanker dastehen. Bisher hat der Konzern die Berichte zwar nicht bestätigt. Das Ganze erscheint aber glaubhaft und würde auch zum Vorgehen der Konkurrenz passen. Zudem vermuten Beobachter, dass die Telekom mit Blick auf anstehende Tarifverhandlungen deutliche Signale aussenden will.

Gespart werden soll allerdings nicht nur beim Personal, welches perspektivisch auch durch KI-Lösungen wie Chatbots ergänzt werden könnte. Auch beim Sponsoring scheint ein Umdenken stattzufinden. Genaue Pläne dazu liegen noch nicht vor und vermutlich wird darüber intern noch diskutiert. Es zeichnet sich aber ab, dass bei der Deutschen Telekom trotz steigender Gewinne und dem Ausbleiben neuerlicher Frequenzauktionen das Geld längst nicht mehr so locker sitzt wie noch in vergangenen Jahren.

 

Was bedeutet das für die Anleger?

 

So die Berichte sich als zutreffend erweisen sollten, wäre es für die Anleger nicht das schlechteste Szenario. Die Kosten für das Personal sind bei der Deutschen Telekom ein gigantischer Posten. Eine Reduzierung könnte daher die Gewinne noch weiter anwachsen lassen. Allerdings lässt sich aus dem Vorgehen auch ablesen, dass der Konzern sich auf eher magere Zeiten einstellt und nicht unbedingt mit traumhaften Wachstumsaussichten in den nächsten Jahren rechnet.

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Größere Stellenabbauten sind letztlich immer ein zweischneidiges Schwert. Es bleibt die Frage im Raum, ob die Telekom auch mit einem schlankeren Team in Zukunft das Gleiche leisten können wird. Sollte das der Fall sein, dürfte es für die T-Aktie ein wahrer Glücksgriff sein. Abschätzen lässt sich das aber noch nicht, solange es keine genauen und offiziellen Zahlen zu sehen gibt.

09.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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