Valneva läuft weiter, Evergrande legt zu, Nel ASA mit Schwung, Jinkosolar schwächer

US-Notenbank glückt Erwartungsmanagement

 

Nachdem die US-Notenbank gestern die Märkte ohne negative Überraschungen auf die kommenden Zinserhöhungen eingestimmt hatte, legen heute nicht nur die Zinsen zu, sondern auch die Aktien. Bei den Einzelwerten holt die Aktie von Valneva weiter auf, und der chinesische Immobilien-Zombie Evergrande kann wieder zulegen. Nel ASA steigt weiter und steht bereits wieder kurz vor einem kleinen charttechnischen Kaufsignal. Die Aktie von Jinkosolar dagegen tendiert heute bislang ohne neue Unternehmensmeldungen schwächer.

Die US-Aktienindizes reagieren offensichtlich erleichtert auf die Erwartungssteuerung der US-Notenbank. Damit stellt sich heute auf Indexebene ein positives Sentiment für die Einzelwerte her.

Valneva (FR0004056851) sprang heute in Paris erneut deutlich nach oben und legte bis Handelsschluss 5,74 % auf 14,01 Euro zu. Mit dem Tageshoch von 14,92 Euro stieß der Titel dabei schon bis an seinen wichtigen Widerstand vom 03.05.2021 bei 14,95 Euro. Sollte auch der darüber liegende Brocken bei 15,60 Euro vom 08.02.2021 fallen, hat die Aktie charttechnisch weitere Luft nach oben bis in den Bereich von 19 Euro und damit von mehr als 30 %.

Weiter hochvolatil zeigten sich heute wieder die inzwischen zum Penny-Stock gewordenen Titel von Evergrande (KYG2119W1069). An der Börse Hong Kong legte die Aktie trotz der Aussicht auf Zahlungsausfälle 17,62 % auf 2,67 HKD zu. Unterdessen teile der zweitgrößte Evergrande-Aktionär, Chinese Estates Holdings, mit, dass man alle Evergrande-Aktien verkaufen will. Wie wir gestern bereits betonten, dürfte es nun eine interessante Frage sein, wer die Evergrande-Aktien kauft und ob dieser Investor eine Mehrheit anstrebt. Dies dürfte den chinesischen Staat direkt und indirekt kaum kalt lassen, nachdem er eine Senkung der Immobilienpreise anstrebt.

Nach oben wollte heute auch wieder die Aktie von Nel ASA (NO0010081235). Die Aktie legte in Oslo 4,44 5 auf 13,875 NOK zu und konnte sich damit wieder über der mittelfristigen Aufwärtstrend-Linie etablieren. Damit ist der Titel bereits auch wieder direkt an seinen seit dem 27.01.2021 laufenden kürzeren Abwärtstrend herangerutscht. Das bedeutet, dass ein kleiner Sprung im morgigen Handel auf Wochencandle-Basis ein kleines Kaufsignal generieren würde. Charttechnisch spannend fügt sich dieses Verhalten in die bereits bei Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen gesehenen positiven Abweichungen ein.

Schwächer liegt dagegen bislang die Aktie von Jinkosolar (US47759T1007) in New York im Markt. Die Aktie verliert aktuell 5,03% auf 44,33 Dollar, weshalb aber charttechnisch nichts abgebrannt ist. Die Aktie läuft weiter in einem Konsolidierungskeil mit abnehmender Volatilität hinein. Dies könnte noch einige Zeit andauern, bevor dann eine Richtungsentscheidung ansteht. Nicht ganz unwichtig für die Solaraktie dürfte auch der Ausgang der deutschen Wahlen zum Bundestag am Wochenende werden.

 

Und was ist das Fazit?

 

Die Erleichterung über die anhaltende Berechenbarkeit der US-Notenbank bei ihrer Geldpolitik ist mit Händen zu greifen. Insofern handelt es sich heute um eine Erleichterungs-Rallye. Hinzu kommt die zumindest verschobene Eskalation im Ringen um die Verbindlichkeiten und die Macht beim chinesischen Immobilienriesen Evergrande.

 

23.09.2021 - Arndt Kümpel

 

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