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Meta fällt weiter in die Tiefe, auch PayPal findet keinen Boden, TeamViewer zeigt sich dafür fester und TUI trickst mit Zahlen

Kaum eine klare Linie zu erkennen

NTG24 - Meta fällt weiter in die Tiefe, auch PayPal findet keinen Boden, TeamViewer zeigt sich dafür fester und TUI trickst mit Zahlen

 

An den Börsen scheint dieser Tage so ziemlich alles möglich zu sein. Kaum ein Tag vergeht, an dem es nicht mindestens eine mittelschwere Sensation zu sehen gibt oder wenigstens über eine solche spekuliert wird. Zum Leidwesen der Anleger handelt es sich aber längst nicht immer um positive Nachrichten, welche die Börsen beeinflussen.

Das genaue Gegenteil war zuletzt bei Meta (US30303M1027) der Fall, wo die Kurse nach mehr als enttäuschenden Zahlen ins Bodenlose fielen. Nach dem Crash in der vergangenen Woche machen die Bären derzeit munter weiter und am Dienstag kam es erneut zu Abschlägen. Die beliefen sich im gestrigen Handel auf 1,88 Prozent.

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Werbebanner ClaudemusFür Schlagzeilen sorgte dabei Peter Thiel, der sich nun wohl endgültig von der Facebook-Mutter verabschieden wird, um in Zukunft verstärkt in der Politik aktiv zu sein. Recht unverhohlen sucht er dort die (extreme) Rechte und den ehemaligen Präsidenten Donald Trump zu unterstützen. Überrascht darüber dürfte absolut niemand und bei den Anlegern scheinen auch die Wenigsten dem Investoren auch nur eine Träne nachzutrauern. Thiel mag eine der treibenden Kräfte beim ursprünglichen Erfolg von Facebook gewesen sein. Zuletzt spielte seine Person im Konzern aber nur noch eine untergeordnete Rolle. Dass die Meta-Aktie immer weiter abfällt, ist auf andere Effekte zurückzuführen.

 

Eine günstige Gelegenheit?

 

Auch die Aktie von PayPal (US70450Y1038) erlebte zuletzt eine heftige Korrektur, die sich in ähnlicher Höhe wie bei Meta abspielte. Anders als dort gibt es hier aber bereits einige Stimmen, welche von einem möglichen Comeback in der Zukunft reden. Bei „The Motley Fool Deutschland“ ist etwa die Rede davon, dass der Zahlungsdienstleister mit seinen massiven Nutzerzahlen weiterhin gute Aussichten auf Wachstum habe und die letzten Abschläge vielleicht etwas übertrieben sein könnten.

Es gibt durchaus Argumente, welche dieses Narrativ stützen können. Doch selbst wenn sich die Prognose eines großen Comebacks als richtig erweisen sollte, so wird es wohl noch etwas dauern, bis die Aktie sich wieder erholen kann. Momentan verspürt jene noch immer viel Druck von oben und der gestrige Handelstag brachte wieder Verluste von knapp 1,8 Prozent mit sich. Mit 106,70 Euro per Handelsschlussfallen die Kurse so niedrig aus wie schon seit fast zwei Jahren nicht mehr.

 

Besser als nichts?

 

Während bei TeamViewer (DE000A2YN900) Kurssprünge mittlerweile ebenfalls Seltenheitswert haben, zeigt sich bei der Aktie des deutschen Softwareanbieters immerhin so etwas Ähnliches wie eine Stabilisierung. Nachdem die Bullen zu Wochenbeginn die 16-Euro-Marke erst wieder aus der Hand geben mussten, konnte diese am Dienstag dank Zugewinnen von 1,6 Prozent wieder überschritten werden.

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Vermutlich war daran eine neuerliche Einschätzung der Schweizer Bank UBS nicht ganz unbeteiligt. Das Geldhaus spricht zwar nach wie vor lediglich von einem neutralen Kursblick, schraubte das Kursziel aber von 14,50 Euro auf 16,20 Euro in die Höhe. Damit werden die derzeitigen Kurse zumindest als fairer Wert betitelt, was das Selbstvertrauen der Käufer etwas zu stärken scheint. Von Partystimmung kann aber weiter keine Rede sein.

 

Alles eine Frage des Blickpunkts

 

TUI (DE000TUAG000) versuchte derweil, mit guten Neuigkeiten von sich reden zu mache und kündigte an, bereits Anfang April erste Staatshilfen zurückzuzahlen. Um ganze 700 Millionen Euro soll die Schuldenlast beim Gesetzgeber gesenkt werden, was viele Nachrichtenportale prompt zum Anlass nahmen, um von Rückzahlungen bestehender Kredite zu berichten. Der „WirtschaftsWoche“ fiel jedoch auf, dass die Sache einen gewaltigen Haken hat.

So sollen tatsächlich keinerlei Mittel an den Staat überwiesen werden. Stattdessen wird lediglich die eingeräumte Kreditlinie zurückgefahren, von zuvor 2,85 Milliarden auf künftig nur noch 2,15 Milliarden Euro. Ohne diese zusätzliche Information, die auch in der entsprechenden Finanzinformation vorzufinden ist, könnten Anleger leicht in die Irre geführt werden. Es entsteht der Eindruck, als habe der Reiseveranstalter massive Barreserven, sodass diese mal eben für eine Rückzahlung im großen Stil genutzt werden können. Das könnte von der Realität aber kaum weiter entfernt sein. Letztlich ließen die Aktionäre sich auch nicht in die Irre führen und die TUI-Aktie gab am Dienstag wieder einmal nach.

 

Warten auf die große Wende

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie letzten beiden Tage waren hier und dort von einer regelrechten Schnäppchenjäger-Mentalität geprägt. Bei vielen Aktien treten fundamentale Überlegungen gerne mal in den Hintergrund und die Marktakteure scheinen sich über nichts anderes als Erfolgschancen im Falle des einen oder anderen fulminanten Comebacks zu machen. Das könnte sich eines Tages rächen, wenn ein solches schlicht und ergreifend ausbleibt. Bei allen der hier genannten Papier kann das für den Moment nicht ausgeschlossen werden.

 

09.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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