
DoorDash verdoppelte seinen Kurs in vier Monaten
DoorDash folgt der Konkurrenz - ab sofort werden Spirituosen nach Hause geliefert
DoorDash erweitert sein Geschäftsfeld. Ab sofort bietet die amerikanische Lieferkette auch ein umfangreiches Sortiment an Spirituosen an. Eine Dienstleistung, die sich großer Beliebtheit erfreut.
DoorDash (US25809K1051) steigt ins Spirituosengeschäft ein. Die amerikanische Lieferkette mit globalen Ambitionen kündigte am Montag an, dass man seine Kundschaft auch mit alkoholischen Getränken beliefern wird. Zu Beginn wird man die neue Dienstleistung in 20 Bundesstaaten anbieten. DoorDash bietet seinen Kunden an, dass die Fahrer von mehreren Geschäften Bestellungen einsammeln und liefern. Der Kunde kann also beispielsweise bei einer Fast-Food-Kette ein Menü ordern und von einem Spirituosengeschäft auf dem Weg noch Bier mit dazu bestellen. Das Netzwerk soll rund 10.000 Einzelhändler in den USA umfassen.
Der Kern des Geschäfts von DoorDash ist und bleibt die Vermittlung und Lieferung von Essensbestellungen. Das Unternehmen hat dabei innerhalb kürzester Zeit in den USA die dominierende Marktposition erreicht und andere Start-ups wie Uber Eats hinter sich gelassen. Doch die Konkurrenz schläft nicht und versucht DoorDash mit neuen Angeboten auszumanövrieren.
Die Erweiterung des Geschäftsfeldes bei DoorDash war daher erwartet worden. Denn die Konkurrenz ist DoorDash im Hinblick auf die Lieferung von Spirituosen weit voraus. Die Gopuff Plattform, am besten vergleichbar mit der deutschen Gorillas Plattform, hatte schon 2020 die Handelskette BevMo! für 350 Mio. US-Dollar übernommen. Die 185 Niederlassungen von BevMo! dienen nun inzwischen als Ergänzung zum eigenen Micro-Fulfillment-Netzwerk von Gopuff und erweitern das Produktangebot um margenträchtige Spirituosen.
Uber Eats folgte dann im Februar mit der Übernahme der auf Alkohol spezialisierte E-Commerce Plattform Drizly für ganze 1,1 Mrd. US-Dollar. Uber Eats war bereit diesen hohen Preis zu zahlen, weil Drizly in 1.200 amerikanischen Städten Lieferungen anbietet und für jede eine eigene Lizenz erworben hat.
DoorDash hofft, mit Alkohol die Margen zu erhöhen
Warum ausgerechnet Alkohol? Die Nachfrage ist seit Beginn der Pandemie in den USA sehr hoch und wächst stetig weiter. Im vergangenen Jahr wuchs diese relativ junge Unterbranche mit einer Rate von 80 % im Jahresvergleich. Die Prognosen gehen dahin, dass dieses Wachstum anhalten und der Online-Handel in den kommenden drei Jahren seinen Marktanteil am gesamten Verkaufsvolumen von Spirituosen auf rund 7 % verdoppeln wird.
Für die Plattformen hat Alkohol den großen Vorteil, dass der durchschnittliche Bestellwert deutlich angehoben wird, sobald Spirituosen mit im Angebot sind. Die Kunden neigen dazu, weitere Nebenprodukte zu bestellen, sobald ein alkoholisches Getränk mit im Warenkorb liegt.
Analysten sind überzeugt, dass der Markt großes Potenzial hat. Einer Studie der Bank of America (US0605051046) zufolge ist in den kommenden vier Jahren mit einer Ausweitung des jährlichen Brutto-Volumens bei Online-Bestellungen im Bereich Lebensmitteln, Spirituosen und Waren des täglichen Bedarfs auf bis zu 150 Mrd. US-Dollar zu rechnen. Abgesehen von der Bequemlichkeit für den Kunden wird der größte Vorteil darin gesehen, dass die Bestellungen sehr schnell abgewickelt werden. Manche Dienste liefern innerhalb von 15 Minuten. Ein Tempo, bei dem die großen Einzelhandelsketten, die sonst dieses Geschäft bei weitem dominieren, nicht mithalten können.
Ohne Zweifel ist die DoorDash-Aktie ein großer Erfolg an der Wall Street. Nachdem es im Anschluss an das IPO erst einmal zu umfangreichen Gewinnmitnahmen kam, konnte die Aktie sich von ihrem Tief inzwischen mehr als verdoppeln.
20.09.2021 - Mikey Fritz
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