Edelmetalle: Den Gold- und Silber-Rallyes geht in der Erholung der Aktienmärkte momentan die Luft aus

Credit Suisse-Übernahme durch die UBS sorgt für Gewinnmitnahmen

 

Nach der derzeit alles beherrschenden Übernahme der Credit Suisse durch die UBS und hierauf mittlerweile wieder erholter Gesamt-, aber dennoch weiter schwacher Bank-Aktienmärkte tendieren gerade die zinssensitiven Hausse-Stars der letzten Woche, Gold und Silber, im heutigen Handel bisher nachgebend. Vor allem das konjunkturreagible Edelmetall Platin verzeichnet dagegen nun sofort wieder einen spürbaren Aufschlag.

Im bisher abgeschwächten Handelsumfeld verliert Gold (TVC:GOLD) aktuell (um 12:05 Uhr) nach einem bereits erreichten Tageshoch bei fast 2010 USD derzeit - 0,3 % auf 1983 USD. Silber (TVC:SILVER) gibt gleichzeitig um - 0,6 % auf 22,47 USD nach.

Unter den primär konjunktursensitiven Edelmetallen verzeichnet Platin (TVC:PLATINUM) dem gegenüber nun nachvollziehbarer Weise wieder sofort einen Aufschlag um + 0,8 % auf 984 USD, Palladium (TVC:PALLADIUM) gibt allerdings gleichzeitig auch weiter um - 0,6 % auf 1411 USD nach.

 

UBS-Credit Suisse-Deal belastet Gold und Silber, stützt aber Platin

 

Die bereits gestern Abend sehr schnell mit inhaltlicher wie auch finanzieller Unterstützung durch SNB (Liquiditätseinschuss von bis zu 100 Mrd. CHF in den neu gebildeten, europäischen Banklen-Giganten) und auch aufsichtsrechtlicher Genehmigung durch die FINMA bekanntgegebene künftige Übernahme der insolvenzbedrohten Credit Suisse durch die grundsolide und hoch profitable UBS zu einem Kaufpreis von rd. 0,76 CHF je Credit Suisse-Aktie (= Gegenwert von rd. 3 Mrd. CHF) beruhigte die Aktienmärkte und gerade auch die speziell gegenüber praktisch allen (europäischen) Banktiteln unverändert angeschlagenen Anlegernerven bislang nur wenig.

Dennoch geht, wie von uns schon am Samstag im Tagesbericht zu Platin vom 17.03. im nun erfolgten Fall der Credit Suisse-Übernahme durch die UBS antizipiert, gerade den zusätzlich auch noch durch die US-Bankenkrise befeuerten letztwöchigen Haussen von Gold und Silber nun zumindest vorerst unübersehbar die Luft aus.

Für diese erwartungsgemäß nun deutlich nachlassenden Rallye-Impulse in Gold und Silber könnte auch der in den USA nun wenigstens ebenfalls besiegelte Verkauf der bislang unter Einlagensicherungs-Kontrolle der FDIC stehenden Signature Bank (US82669G1040) mit Ausnahme ihres Kryptowährungs-Geschäfts an die New York Community Bank derzeit eine weitere mögliche Rolle spielen, selbst wenn auf der anderen Seite für die derzeit noch nicht der FDIC unterstellten First Republic Bank (US33616C1009) offenbar aktuell weitere massive Liquiditätseinschüsse des sie derzeit stützenden Konsortiums der 11 größten US-Banken notwendig sein dürften.

Detaillierte Ausführungen hierzu können Sie auch bereits unserem heutigen Morgen-Bericht BÖRSE TO GO entnehmen.

In völligem Gegensatz zu Gold und Silber profitiert Platin nach heute zunächst anhaltend schwacher Handelseröffnung (Tagestief bei 968 USD) jedoch momentan, wie wir dies ebenfalls in unserem Platin-Tagesbericht zum 17.03. ausgeführt hatten, nun scheinbar aber doch von den o.g., zumindest leicht entspannenden Nachrichten dieser derzeit drängendsten Bankenprobleme in Europa und den USA.

 

Weitere Edelmetall-Perspektiven primär durch die Bankenkrisen-Thematik dominiert

 

Auch weiterhin dürften diese Bankenprobleme bzw. deren Wahrnehmung durch die Anleger die alles entscheidende Rolle in der weiteren Kursentwicklung der Edelmetalle spielen.

Zu diesem Themenkomplex der Bankenkrise speziell in den USA könnte gerade eine weiterhin zunehmend günstigere Nachrichtenlage insbesondere auch mit dem absehbaren FED-Zinserhöhungsbeschluss am 22.03. und im Falle eines diesbezüglich eher zuversichtlichen Redetenors des FED-Vorsitzende Powell auf der anschließenden Pressekonferenz nach unseren Erwartungen in den nächsten Tagen durchaus einen weiter verstärkten Verkaufsdruck in Gold und Silber auslösen.

In diesem Fall sollte umgekehrt, wie auch schon heute Vormittag bereits gesehen, sofort wieder eine schlagartig positive Kurswende vor allem in Platin einsetzen.

Im umgekehrten Fall einer sich künftig weiter zuspitzenden negativen Nachrichtenlage, die auf eine kaum gebremste Ausweitung der US-Bankenkrise hindeuten würde, dürften gerade Gold und Silber ihren Rallye-Modus der letzten Tage jedoch wieder sofort neu aufnehmen.

Die ab 15:00 Uhr erfolgende Anhörung der EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor dem Wirtschafts- und Finanzausschuss des EU-Parlaments in Brüssel zu Fragen der aktuellen EZB-Politik dürfte unseres Erachtens heute gegenüber der Sondierung der weiteren Nachrichtenlage rund um die schwelende US-Bankenkrise hingegen eher in den Hintergrund treten.

 

20.03.2023 - Matthias Reiner

 

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