Tagesbericht Gold vom 27.11.2025: Goldpreis im Spannungsfeld - Droht der EU ein Konflikt um nationale Reserven?
Italiens Vorstoß zur Kontrolle der Goldreserven wirft neue Fragen zur Eigentümerschaft auf
Während sich Anleger auf mögliche Impulse der US-Notenbank einstellen, zeigt das Edelmetall eine robuste Grundverfassung. Zur Wochenmitte notierte Gold bei 4.158 US-Dollar je Unze, was einem Plus von 2,3 Prozent seit Wochenbeginn und einem Zuwachs von 3,9 Prozent im Monatsvergleich entspricht. Dieser Kursverlauf spiegelt die zunehmende Erwartung wider, dass die Federal Reserve im Dezember tatsächlich eine Zinssenkung einleiten könnte. Für viele Investoren ist dies ein Signal, risikoärmere Häfen wieder stärker zu gewichten – Gold steht dabei ganz oben auf der Liste.
Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgt derzeit eine Grundsatzdiskussion aus Rom. Die italienische Regierung arbeitet an einer gesetzlichen Regelung, die die Goldreserven der Banca d’Italia ausdrücklich dem Staat zuschreibt. Initiator Lucio Malan verweist auf die Notwendigkeit, eine mögliche Zweckentfremdung auszuschließen. Auch wenn kein Verkauf der Reserven geplant ist, betrachten europäische Partner das Vorhaben mit Skepsis. Kritiker warnen, dass eine solche Gesetzesänderung gegen EU-Verträge verstoßen könnte. Italien besitzt nach den USA und Deutschland die drittgrößten Bestände an Gold (TVC:GOLD) weltweit – ein strategischer Puffer, der traditionell zur Kreditabsicherung oder im Notfall zur Stabilisierung des Euro eingesetzt wird.
Marktausblick: Morgan Stanley setzt auf Stärke bis 2026
Für langfristige Investoren kommen positive Signale von Morgan Stanley. Die Investmentbank zählt Gold bis 2026 zu den attraktivsten Rohstoffanlagen überhaupt. Entscheidender Faktor ist die erneute Stärke der ETF-Nachfrage, die sich nach Jahren rückläufiger Mittelzuflüsse wieder kräftig erholt. Sinkende Zinsen und der anhaltende Appetit der Zentralbanken stützen die physische Nachfrage zusätzlich. Auch der Schmuckmarkt zeigt sich resistent gegenüber konjunkturellen Unsicherheiten. Morgan Stanley sieht Rücksetzer daher weniger als Risiko, sondern vielmehr als Chance. In ihrem Szenario könnte der Goldpreis bis Mitte 2026 auf 4.500 US-Dollar.
Technische Analyse: Aufwärtstrend bleibt intakt
Technisch betrachtet ergibt sich ein positives, wenn auch nicht völlig einheitliches Bild. Zwar liegt der Kurs über dem 10-Tage-Durchschnitt, jedoch fällt dieser kurzfristige Indikator leicht zurück. Gleichzeitig bestätigt der 50-Tage-Durchschnitt einen stabilen mittelfristigen Aufwärtstrend, der vom aktuellen Kursverlauf überzeugend getragen wird. Beim MACD liegt die Signallinie unter der MACD-Linie – ein Hinweis auf anhaltendes Momentum. Trotz möglicher kurzfristiger Schwankungen überwiegen die bullischen Signale. Der Goldpreis bleibt damit aus charttechnischer Sicht weiterhin in einer konstruktiven Phase.
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27.11.2025 - Andreas Opitz

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