Edelmetalle: Bei heute völlig ausbleibenden Konjunkturdaten-Publikationen von Relevanz derzeit nur Platin deutlicher im Plus

Morgen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe von zentraler Bedeutung

 

Auch heute stehen wieder einmal keinerlei relevante Veröffentlichungen neuer Konjunkturdaten auf der Agenda, was trotz des Umfelds leichter Anstiege der US-Aktien- und Rentenmärkte und des EUR/USD-Wechselkurses (um 14:50 Uhr + 0,2 % auf 1,0709 EUR/USD) bis auf Platin in allen übrigen 3 Haupt-Edelmetallen aktuell bestenfalls behauptete Kurse mit sich bringt.

 

So gewinnt momentan um 14:55 Uhr allein Platin (TVC:PLATINUM) + 0,7 % auf 1039 USD, während Gold (TVC:GOLD) als schwächstes der 4 Edelmetalle momentan – 0,3 % auf 1958 USD einbüßt. Die beiden übrigen Edelmetalle Silber (TVC:SILVER) und Palladium (TVC:PALLADIUM) notieren dagegen aktuell fast unverändert bei 23,61 USD bzw. 1412 USD.

In den ohne heutige relevante Konjunkturdaten-Veröffentlichungen momentan sehr lethargisch agierenden Finanzmärkten mit entsprechend dünnem Handel dürften gerade die grundsätzlich besonders makroökonomisch fokussierten Edelmetall-Akteure daher nun schon beginnen, wie am stärksten an der erneuten Performance-Diskrepanz des recht konjunkturreagiblen Platin gegenüber dem defensivsten Edelmetall Gold sichtbar ist, sich für die morgen ausschließlich bedeutsame Veröffentlichung der neuesten US-Wochen-Erstantragszahlen auf Arbeitslosenhilfe um 14:30 Uhr in Stellung zu bringen.

 

US-Erstantragszahlen auf Arbeitslosenhilfe mit Überraschungspotenzial zu beiden Seiten hin

 

Hierfür erwarten die Ökonomen derzeit eine gegenüber der Vorwoche (= 232.000) kaum veränderte Stellung von 235.000 Erstanträgen. Insbesondere nach der in der letzten Woche für den Mai vermeldeten hohen Zahl der Schaffung von 339.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft, halten wir es jedoch für denkbar, dass auch die Zahl der Stellung neuer Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe trotz der im Mai von 3,4 % auf 3,7 % gestiegenen Arbeitslosenquote niedriger ausfallen könnte als von den Ökonomen erwartet.

Dies wäre dann als ein weiteres Zeichen einer zumindest momentan noch hoch soliden Verfassung des US-Arbeitsmarkts zu werten, dessen fortschreitende Abschwächung – wie im Mai nun erstmals durch den Anstieg der Arbeitslosenquote wie auch den monatlich von + 0,4 % auf + 0,3 % gesunkenen Stundenlohndruck belegt – wir jedoch in den kommenden Monaten fast sicher erwarten.

In der jedoch nun sicher gleichfalls gehegten Vermutung durch viele Marktakteure, dass die morgen publizierte Zahl neuer Wochen-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erst einmal wieder hinter den Konsensprognosen der Ökonomen zurückbleiben könnte, liegt in unseren Augen jedoch momentan wohl der triftigste Grund gerade für die heute bislang sichtbarste Outperformance von Platin gegenüber Gold.

Eine morgen überraschend hohe Stellung der von Arbeitslosenhilfe-Erstanträgen, was damit eher auf einer Linie mit der im Mai gestiegenen US-Arbeitslosenquote liegen und außerdem auch den Trend bereits seit Anfang Februar fast kontinuierlich steigender Arbeitslosenhilfe-Anträge fortschreiben würde, würde jedoch dann sicher gerade Gold einen weiteren deutlichen Befreiungsschlag nach oben bescheren.

 

07.06.2023 - Matthias Reiner

 

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