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Es wird eng für Gazprom, Rheinmetall schwächelt erneut, auch TUI rutscht weiter in die Tiefe und Nel ASA ist noch lange nicht über den Berg

Die Zinssorgen sind zurück

NTG24 - Es wird eng für Gazprom, Rheinmetall schwächelt erneut, auch TUI rutscht weiter in die Tiefe und Nel ASA ist noch lange nicht über den Berg

 

Auch am Donnerstag wurden die Börsen einmal mehr vom Krieg in der Ukraine beherrscht, bei dem Russlands Machthaber Wladimir Putin immer weniger Skrupel zeigt. Gegenüber dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gab Putin Medienberichten zu verstehen, dass er sich die gesamte Ukraine einzuverleiben gedenkt und davon abbringen scheint ihn nichts und niemand zu können.

In seinem Wahnsinn schadet Putin nicht nur Millionen von Menschen in der Ukraine und den eigenen Soldaten. Er zieht auch die russische Wirtschaft in Mitleidenschaft und isoliert das Land zunehmend vom Rest der Welt. Massive Auswirkungen hat das selbstredend auch auf Gazprom (US3682872078). An der Börse trennten sich die Anleger panisch von den Anteilen des Versorgers, solange dazu noch die Möglichkeit bestand. Mittlerweile ist der Handel an den allermeisten Marktplätzen, auch außerbörslich, ausgesetzt.

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Werbebanner EMH PM TradeAls das Papier zuletzt in London gehandelt wurde, ging es mit dem Kurs im Tief bis auf 0,02 USD herab. Auch geschäftlich drohen Risiken, denn mit Deutschland sucht gerade einer der wichtigsten Abnehmer von russischem Gas nach Alternativen und scheint eine solche in Flüssiggas gefunden zu haben. Damit sollen nach Angaben des Bundes schon bald die Speicher aufgefüllt werden. Es wurde jedoch nicht näher kommuniziert, wo das Gas herkommen soll.

 

War das schon alles?

 

Bei den Rüstungsaktien scheint die Rallye im gestrigen Handel erst einmal ins Stocken gekommen zu sein. Bei Hensoldt war das auf enorme Verkäufe eines großen Finanzinvestors zurückzuführen, was die Kurse um rund 18 Prozent abstürzen ließ. Bei Rheinmetall (DE0007030009) fielen die Verluste nicht ganz so hoch aus, allerdings wurden die Anleger daran erinnert, dass in jedem Höhenflug stets auch Risiken stecken.

Um 2,04 Prozent ging es mit der Aktie von Rheinmetall letztlich am Donnerstag abwärts und mit 148,70 Euro hinterlässt das Papier noch einen guten Eindruck. Es bleiben aber viele offene Fragen. Etwa, inwieweit das Unternehmen vom geplanten Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro profitieren wird, welches der Bundestag sehr wahrscheinlich schon bald beschließen wird. Bisher gibt es lediglich Hoffnungen auf lukrative Aufträge, aber noch keine konkreten Ankündigungen.

 

Keine Lust auf Urlaub?

 

Nach den dramatischen, traurigen und teils entsetzlichen Ereignissen der letzten Tage könnten wir wohl alle etwas Urlaub vertragen. So wirklich packt die Reiselust eine Woche nach Kriegsbeginn in der Ukraine aber niemanden und die Aktionäre befürchten, dass sich daran bis zu den Sommermonaten kaum etwas ändern wird. Aufgrund dieser Erwartungshaltung geriet TUI (DE000TUAG000) an den Märkten schwer unter Druck und auch am Donnerstag mussten die Anteilseigner wieder herbe Verluste in Höhe von 4,2 Prozent hinnehmen.

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Allerdings spielte hier nicht nur der blutige Konflikt in der Ukraine eine Rolle, sondern auch die Rückkehr der Zinsen. Zuletzt gab es noch Hoffnungen, dass die Zinswende aufgrund der vollkommen neuen geopolitischen Lage etwas nach hinten verschoben werden könnte. Die US-Notenbank Fed erteilte dem allerdings eine Absage und bekräftigte zuletzt noch einmal, dass höhere Zinsen notwendig sein, um die viel zu hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Das setzte die Börsen insgesamt schwer unter Druck.

 

Nel ASA fährt Achterbahn

 

Zu schweren Verlusten führten die neuerlichen Zinssorgen auch bei Nel ASA (NO0010081235), wo es gestern um 4,7 Prozent in Richtung Süden ging. Auf die ansehnliche Erholung von wenigen Tagen folgt damit schon wieder eine signifikante Korrektur. Auch wenn das Papier mit 1,46 Euro noch ein gutes Stück über der charttechnisch wichtigen Linie bei 1,20 bleibt, so ist es noch lange nicht über den Berg.

Zu groß sind aktuell die Zweifel und Risiken, als dass dem Papier schon eine längerfristige Rallye vergönnt sein könnte. Was bleibt, ist vor allem Unsicherheit und die stellte sich bisher über kurz oder lang noch immer als Gift für jeden Aktienkurs heraus. Zwar gibt es noch die Hoffnung, dass Nel ASA von der Abkehr Europas von fossilen Brennstoffen aus Russland schwer profitieren können wird. Derartige Prognosen sind aber sehr langfristig gedacht und alles andere als sicher.

 

Es wird nicht einfacher

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Welt und damit auch die Börse scheint derzeit nur von einer Krise in die nächste zu stolpern. Gerade erst schein Corona langsam dem Ende entgegenzugehen, da bricht der größte Landkrieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg aus und die „Tagesschau“ berichtet über Umfragen, laut denen zwei Drittel der Befragten den Dritten Weltkrieg fürchten. Das ist nicht unbedingt der beste Nährboden für satte Renditen an den Finanzmärkten. Gleichwohl sei einmal erneut gesagt, dass die Börsen bisher noch jede Krise überstanden haben.

 

05.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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