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Gazprom liefert weiter nach Europa, TUI rätselt um die eigenen Eigentümer, Valneva weiter im Abwärtstrend und Omikron bringt BioNTech einen weiteren Rückschlag ein

Die Anleger tappen wieder einmal im Dunkeln

NTG24 - Gazprom liefert weiter nach Europa, TUI rätselt um die eigenen Eigentümer, Valneva weiter im Abwärtstrend und Omikron bringt BioNTech einen weiteren Rückschlag ein

 

Das aktuelle Börsenumfeld ist geprägt von endlosen offenen Fragen, auf die es so bald wohl kaum eine Antwort geben wird. Das heißeste Thema bleibt dabei der Krieg in der Ukraine. Wie der sich in den nächsten Tagen und Wochen entwickelt, darüber wird viel spekuliert und es geistern etliche mögliche Szenarien durch das Netz und andere Kanäle. Sicherheit gibt es aber nicht im Ansatz.

Viel Unsicherheit gibt es nach wie vor auch bei Gazprom (US3682872078). Seit Kriegsbeginn wird immer wieder darüber gemutmaßt, ob das russische Unternehmen Gaslieferungen nach Europa einstellen könnte oder aber die hiesige Politik sich zu einem Lieferstopp entscheiden wird. Bisher ist beides noch nicht eingetreten und das „Handelsblatt“ berichtete am Wochenende gar, dass derzeit mehr Gas als vor den Kampfhandlungen durch die Ukraine nach Europa fließe.

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Werbebanner EMH PM TradeNatürlich kann sich das von heute auf morgen ändern und die Diskussionen um einen Lieferstopp finden schon längst statt. Für die Gazprom-Aktie wäre das sicher keine gute Nachricht, allerdings bewegte die sich ohnehin schon mit großen Schritten in Richtung Wertlosigkeit, als der Handel noch möglich war. In der vergangenen Woche blieben die Börsen in Moskau geschlossen und ob sich daran in dieser Woche etwas ändern wird, ist noch nicht klar.

 

Wem gehört TUI?

 

Eine ganz andere Frage stellt sich derweil das Management von TUI (DE000TUAG000). Dort scheint man nicht so genau zu wissen, wer eigentlich im Moment der größte Einzelaktionär ist. Zuvor handelte es sich dabei um Alexei Mordaschow, der seine Anteile allerdings kurz vor dem Inkrafttreten von gegen ihn gerichtete Sanktionen an die Firma Ondero Limited mit Sitz auf den britischen Jungferninseln verkaufte. Wem genau Ondero nun gehört, weiß TUI eigenen Angaben zufolge nicht.

Das dürfte bei den Anlegern natürlich nicht unbedingt für Begeisterung sorgen und die zunehmende Unsicherheit könnte der TUI-Aktie in den nächsten Tagen weiter zusetzen. In der letzten Woche stand das Papier bereits stark unter Druck und wertete um 18,2 Prozent auf nur noch 2,35 Euro ab. Charttechnisch spricht derzeit alles für weitere Verluste, wenngleich die Bedeutung derartiger Überlegungen im aktuellen Marktumfeld nicht überschätzt werden sollte.

 

Vom großen Ansturm fehlt jede Spur

 

Ein Thema, das erstaunlich schnell bei vielen in Vergessenheit zu geraten scheint, ist derweil die Corona-Pandemie. Trotz Ukraine-Krieg ist diese nicht einfach verschwunden und auch nach zwei Jahren bestehen nach wie vor ungelöste Fragen. Etwa, ob die Impfbereitschaft mit Totimpfstoffen signifikant zunehmen kann, worauf Anleger von Valneva (FR0004056851) schwer hoffen dürften.

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Erste Anzeichen lassen solche Tendenzen allerdings nicht erkennen. Wie die „Tagesschau“ am Sonntag berichtete, hält sich die Nachfrage nach dem Vakzin von Novavax bisher in sehr engen Grenzen. Zwar handelt es sich dabei strenggenommen um keinen klassischen Totimpfstoff, mRNA kommt allerdings nicht zum Einsatz. Dass bisher nur ein verschwindend geringer Bruchteil von Ungeimpften das Vakzin als ernsthafte Alternative betrachtet, lässt jedoch tief blicken. Es ist nicht davon auszugehen, dass der Ansturm bei Valneva sehr viel größer ausfallen wird – so es denn demnächst überhaupt einmal eine Zulassung zu sehen geben wird.

 

Das Risiko für Kinder bleibt hoch

 

Beim Impfstoff-Platzhirsch BioNTech (US09075V1026) gab es derweil ernüchternde Neuigkeiten zum Corona-Impfstoff für Kinder, der hierzulande seit Ende vergangenen Jahres verimpft wird. Wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtete, scheint das Vakzin bei Kindern unter 12 Jahren kaum vor einer Infektion mit der Omikron-Variante zu schützen, welche momentan dummerweise immer noch die dominante Mutante im Umlauf ist.

Nutzlos ist die Impfung deshalb allerdings nicht und die Forschenden empfehlen weiterhin, diese auch bei 5 bis 11-jöhrigen durchzuführen. Denn genau wie bei Erwachsenen schützt der Impfstoff vor einem schweren Krankheitsverlauf. Ein solcher mag bei Kindern weniger verbreitet sein als bei älteren Patienten, aber es gab und gibt durchaus Fälle mit Krankenhauseinweisungen auch im jungen Alter. Die BioNTech-Aktie dürfte durch die neuen Erkenntnisse nur bedingt in Mitleidenschaft gezogen werden, da sie bereits aufgrund des allgemein abflauenden Interesses an Impfungen gehörig unter Druck geraten ist.

 

Guter Rat ist teuer

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistEs wird für Anleger in absehbarer Zeit kaum einfacher werden. Noch immer fällt es manch einem schwer, mit der neuen Realität in Europa umzugehen und noch schwerer, die daraus resultierenden Implikationen für die Börsen abzuleiten. Auch wenn darüber zuletzt viel gemutmaßt wurde, so kann noch immer niemand hundertprozentig absehen, wohin all das am Ende führen soll. Wichtig ist da für den Moment vor allem, die weiteren Geschehnisse genau im Auge zu behalten und im Zweifel schnell reagieren zu können. Denn die Ausgangslage kann sich derzeit stündlich komplett auf den Kopf stellen.

 

07.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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