
Droht GFT eine feindliche Übernahme?
GFT Technologies hat das Potenzial im kommenden Jahr operativ positiv zu überraschen
Kann eine Aktie zu billig sein? Die Papiere von GFT testen die These derzeit aus und bringen das Unternehmen dabei in die Gefahr, Opfer einer feindlichen Übernahme zu werden.
GFT Technologies (DE0005800601) ist im Keller, weil man die Prognose für das 2. Halbjahr reduziert hat. Die Umsatz- und Gewinnwarnung im Juli sorgte für einen kräftigen Kursrutsch. Ein Rutsch, der die Aktien noch einmal eine Etage tiefer in den Keller geschickt hat. Die Warnung war ohne Zweifel eine Enttäuschung. Ausgehend von einem Jahresumsatz von 871 Mio. Euro im Jahr 2024 hatte das Management ursprünglich einen Jahresumsatz von 930 Mio. Euro für 2025 angekündigt. Damit reden wir über ein moderates Umsatzwachstum von 7 %. Stattdessen jetzt nur noch 2 %. Die Umsatzwarnung kann sich jedoch bald relativieren. Denn:
Die Akquisition von Megawork hat man bereits Ende September abgeschlossen. Intern war mit einem Abschluss bis Ende Dezember gerechnet worden, weswegen sich am 13. November bei Vorlage des Zwischenberichts zum 3. Quartal durchaus die Unternehmensprognose für 2025 noch etwas verbessern kann. Die Hoffnungen sollten nicht zu hoch gehangen werden, denn im Zweifel wird Megawork nur ab Oktober konsolidiert. Dennoch ist die Akquisition bedeutend, denn das Unternehmen ist ein grosses SAP-Beratungshaus in Brasilien und dort neben den klassischen Bereichen Integration, Migration und Support vor allem auch im Segment SAP Cloud ERP engagiert. Der Kundenstamm besteht aus mehr als 400 Kunden, womit die Übernahme für 2026 durchaus neues Umsatzwachstum für das Gesamtunternehmen bringen kann.
Droht GFT eine feindliche Übernahme?
Die Bewertung von GFT an der Börse ist inzwischen ein Witz. Aktuell liegt die Marktkapitalisierung bei unter 500 Mio. Euro. Wohlgemerkt für das komplette Softwarehaus. Dem steht ein erwarteter Umsatz von 885 Mio. Euro gegenüber. Das Verhältnis von Kurs zum „bereinigten“ erwarteten EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) im laufenden Jahr liegt bei weniger als 5, was ebenfalls ein Schnäppchen ist.
Die grösste Gefahr für die GFT-Aktionär liegt darin, dass es eine feindliche Übernahme gibt. Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell 469 Mio. Euro braucht eine Private Equity Gesellschaft nur 700 Mio. Euro bieten und würde damit eine Prämie von 50 % zahlen. Eine lächerlich niedrige Kaufsumme, die noch nicht einmal dem einfachen Jahresumsatz entsprechen würde, aber aufgrund der hohen Prämie wäre das Angebot kaum auszuschlagen. Wenn bei der feindlichen Übernahme im Vorfeld sogar noch eine Position im Stillen aufgebaut wird - beispielsweise über Derivate - dann gäbe es für die Altaktionäre kaum eine Chance, sich gegen die Übernahme erfolgreich zu wehren.
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03.10.2025 - Mikey Fritz
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