
DroneShield schreibt munter Kursrekorde, auch Frequentis hebt ab, Rheinmetall erlebt hingegen Gewinnmitnahmen und Hensoldt wird ein wenig übersehen
Pläne der EU für einen Drohnenschild versetzen die Märkte in Wallung
Die Aufrüstung in Europa schreitet voran und nach vermehrten Drohnensichtungen in Nato-Mitgliedsstaaten richtet sich die Aufmerksamkeit derzeit verstärkt auf eben dieses Thema. Am Mittwoch betonte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Bedeutung eines „Drohnenwalls“, der in den kommenden Jahren aufgebaut werden soll. Das weckt Begehrlichkeiten, wir die Reaktionen an der Börse überdeutlich zeigen.
Spektakuläre Kursaufschläge gibt es erneut bei der Aktie von DroneShield (AU000000DRO2) zu sehen. Schon seit einer Weile läuft die Aktie heiß, was auch mit dem einen oder anderen Rekordauftrag zu tun hat. Interesse an den Anti-Drohnen-Systemen des Unternehmens hat nicht nur die EU. Auch die USA und Australien kaufen fleißig ein. An der Börse wird vermutet, dass es nur der Anfang gewesen sein dürfte. Manche Beobachter sehen schon Milliardenaufträge hereinflattern und der Aktienkurs dreht frei.
In der Spitze ging es gestern hierzulande bis auf 3,78 Euro in die Höhe; zu Handelsschluss standen noch 3,55 Euro auf dem Ticker. Damit hat die schwer beeindruckende Rallye nochmal an Tempo zugelegt. Das Tagesplus belief sich auf mehr als 20 Prozent und in nur vier Wochen konnte die DroneShield-Aktie ihren Wert mehr als verdoppeln. Seit Jahresbeginn summieren sich die Aufschläge auf knapp 700 Prozent.
Frequentis im Höhenflug
In den Fokus der Anleger rückte gestern auch die Aktie von Frequentis (ATFREQUENT09), da das österreichische Unternehmen als weltweit führend im Bereich der Flugsicherung gilt. Dementsprechend bringt man eine ganze Menge Expertise rund um die Abwehr von Drohnen mit und heimst zahlreiche Aufträge ein, die zu Drohnen zumindest einen gewissen Bezug haben. Das trifft zum Beispiel auf einen Auftrag der Bundeswehr zur Modernisierung des militärischen Radarnetzes zu.
Die Pläne für einen Drohnenwall der EU befeuerten nun die Fantasien der Börsianer und die Frequentis-Aktie konnte gestern um 10,4 Prozent in Frankfurt und um 8,1 Prozent in Wien zulegen. Auch hier haben Anleger es mit einer Rallye zu tun, die sich schon seit Monaten beobachten lässt. Nun scheinen aber endgültig alle Dämme zu brechen und es breitet sich muntere Euphorie aus. Das Kalkül dabei ist auch in diesem Fall, dass die Auftragsflut noch nicht einmal richtig ins Rollen gekommen ist.
Rheinmetall: Unterschätzt?
Die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009) scheint hingegen am Mittwoch etwas in den Hintergrund gerückt zu sein. Statt weiterer Aufschläge gab es Gewinnmitnahmen zu sehen, welche den Kurs um 1,7 Prozent auf noch immer schwer beeindruckende 1.951 Euro zurückwarfen. Das mag daran liegen, dass viele Rheinmetall eher mit Artilleriemunition, Panzern und dergleichen mehr in Verbindung bringen. Der plötzliche Fokuswechsel auf Drohnenabwehr scheint Rheinmetall in den Augen der Börsianer in die zweite Reihe zu versetzen.
Allerdings wird dabei übersehen, dass Rheinmetall Drohnenabwehrsysteme (https://www.rheinmetall.com/de/media/news-watch/news/2024/12/2024-12-18-rheinmetall-canada-demonstriert-faehigkeiten-zur-drohnenabwehr) nicht nur entwickelt, sondern schon längst ausliefert. Vor wenigen Wochen schloss der Konzern einen Vertrag mit der Ukraine über die Lieferung eben solcher Technologien ab. Der Aufbau eines Drohnenwalls für Europa dürfte sich auch für Rheinmetall auszahlen und käme noch als Bonus zu den vielen anderen Wachstumsbereichen hinzu. Gut möglich also, dass neue Chancen in diesem Fall vielleicht etwas unterschätzt werden.
Sorgen um Hensoldt
Der Sensorspezialist Hensoldt (TVC:SILVERDE000HAG0005) spielt im Bereich Drohnen ebenfalls eine gewichtige Rolle, doch die EU spielte bei den Überlegungen der Marktakteure in diesem Fall zuletzt die zweite Geige. In den Vordergrund traten Sorgen um eine Folge des Shutdowns der US-Regierung, welcher drastische Kürzungen erzwingt. Der Verteidigungssektor spielte dabei bisher noch keine Rolle. Da die Republikaner sich aber nicht einmal annähernd auf einen Kompromiss für den Haushalt einlassen wollen, rechnen Beobachter mit einem längeren Shutdown, der früher oder später immer mehr Bereiche umfassen könnte.
Obschon sich bislang keine negativen Effekte für Hensoldt ergeben, nahmen einige Anteilseigner schon mal Gewinne mit und ließen den Kurs der Aktie dadurch um 3,1 Prozent auf 106,90 Euro fallen. Meckern lässt sich aber auch hier nur auf allerhöchstem Niveau. Gekommen ist die Hensoldt-Aktie von einem 52-Wochen-Hoch und trotz des kleinen Rücksetzers notiert der Titel noch satte 216 Prozent höher als zu Jahresbeginn.
Bereitmachen?
Die EU arbeitet unter Hochdruck an ihrer Verteidigung und an der Börse wird schon mal ausgelotet, wer davon am meisten profitieren könnte. Das hat durchaus seine Berechtigung, allerdings bringen die schwindelerregenden Kurssprünge auch manches Risiko mit sich. Zum einen könnte es Enttäuschungen geben, wenn große Auftragseingänge auf sich warten lassen oder ausbleiben. Außerdem besteht nun vor allem kurzfristig das Risiko von Gewinnmitnahmen.
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02.10.2025 - Andreas Opitz
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