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Covestro: Negative Prognose für das 2. Halbjahr

Covestro mit Gewinneinbruch im 2. Quartal - Umsatz steigt um 19 %

NTG24 - Covestro: Negative Prognose für das 2. Halbjahr

 

Covestro wurde im 2. Quartal gleich an mehreren Fronten in die Mangel genommen. Man konnte den Umsatz noch deutlich steigern, aber die Profitabilität litt erheblich. 

Das 2. Quartal fiel bei Covestro (DE0006062144) besser als befürchtet aus. Aufgrund der harschen Lockdowns in China war allgemein mit einem sehr schwachen Umsatz und Ergebnis gerechnet worden. Der Konzern war in China direkt und indirekt durch die staatlichen Massnahmen betroffen gewesen. Die Lieferketten und Produktionskapazitäten waren im März und April so stark beeinträchtigt, dass Covestro zeitweise die Produktion aussetzen musste, nachdem die Läger voll waren und die Produkte nicht ausgeliefert werden konnten. Mit Aufhebung der Lockdowns im Juni holte Covestro jedoch viel auf. 

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Werbebanner EMH PM TradeDer Umsatz kletterte im 2. Quartal um 19 % auf 4,70 Mrd. Euro. Das liegt deutlich unter dem starken Umsatzsprung des 1. Quartals, ist auf der anderen Seite aber auch weit von den pessimistischen Szenarien entfernt, die in Frankfurt herumgereicht wurden. Deutlich sichtbar wird der Anstieg der Preise an den Beschaffungsmärkten und die eskalierenden Energiepreise bei den Herstellungskosten. Während der Umsatz um 19 % stieg, kletterten die dafür notwendigen Herstellungskosten um 34 % im Jahresvergleich. Dieser Punkt sorgte dafür, dass sich die Margen deutlich reduzierten. 

Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen halbierte sich fast. Das tut weh. Nach Steuern ergab sich ein Ergebnis von 198 Mio. Euro, was einem Rückgang um -56 % entspricht. Die schlechte Nachricht ist, dass die Marge im laufenden Quartal weiter schrumpfen soll. 

 

Warnung an die Politik

 

Der Ausblick bleibt wie erwartet schlecht. Im vollständigen Quartalsbericht fügte das Unternehmen der Warnung von Freitagabend nicht viel hinzu. Das EBITDA wird für 2022 nun bei 1,7 bis 2,2 Mrd. Euro gesehen. Problematischer ist jedoch, dass der freie operative Cashflow im schlechtesten Fall den Break-Even erreichen soll, statt mindestens 400 Mio. Euro und mehr. 

 

Covestro AG

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWas der Vorstand hinzufügte, war eine ausdrückliche Warnung an die Politik. Im Hinblick auf die erwogene Gasmangellage in Deutschland warnte der Spezialchemiekonzern, dass ein Teillastbetrieb oder ein kompletter Stillstand schon einzelner Produktionsanlagen von Covestro weitreichende Folgen haben kann. Man unterstrich die enge Verflechtung der Chemie mit den nachgelagerten Branchen, was zu einem Zusammenbruch ganzer Liefer- und Produktionsketten führen kann, wenn es zu Ausfällen bei Covestro kommt. Der Konzern hat allein in Deutschland ein Viertel seiner gesamten weltweiten Produktionskapazitäten konzentriert.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

Offenlegung: Zum Zeitpunkt der Empfehlung hält Herr Fritz eine Long-Position in Covestro.

 

03.08.2022 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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