NTG24-Tagesbericht Gold vom 17.05.2023: Gold nach erwartungsgemäß ausgefallenen US-Baukonjunkturdaten bei nervösem Handel leicht abgeschwächt

Morgen voraussichtlich hoch entscheidender Handelstag sorgt schon heute für Hektik

 

Am heutigen Tag gibt Gold aktuell um 19:00 Uhr gegenüber seinem gestrigen Schlusskurs von 1989 USD weiter moderat um - 0,3 % auf 1984 USD nach. Im Umfeld heute wie erwartet publizierter US-Baukonjunkturzahlen war der Handel jedoch bislang auffallend nervös und hektisch, was auf die nun wieder zunehmend prekäre Chartlage in Gold und einen morgen zudem sehr ereignisreichen Konjunkturdaten- und FED-Vortragstag zurückzuführen sein dürfte.

Auch wenn heute als einzige relevante Konjunkturdatenpublikation um 14:30 Uhr lediglich die US-Hausbaugenehmigungen und -beginne für den April vorgelegt wurden und diese Zahlen auch noch fast völlig den Konsensprognosen der Analysten entsprachen, war der Handel von Gold (TVC:GOLD) heute über den ganzen Tag hinweg doch von einer deutlich erhöhten Hektik und Nervosität, verbunden mit sprunghaften Kursrichtungswechseln geprägt.

 

Morgen sehr relevante Konjunktur- und Vortragstermine für Gold von erhöhter Brisanz

 

Wir erklären uns diese heute klar erhöhte Handelsnervosität und -volatilität (trotz einer im Tagesverlauf bislang noch im üblichen Rahmen liegenden Handelsspanne von 1975 – 1993 USD) damit, dass Gold mit seinem heutigen bisherigen Tagestief von 1975 USD nun der seit 19.04. etablierten, ausgeprägten und elementar wichtigen Horizontal-Unterstützungszone von 1966 – 1970 USD, wo derzeit zudem auch bereits der untere Bollinger-Rand des Tagescharts liegt, nun schon wieder sehr nahe gekommen ist und zudem morgen vor allem wieder hoch relevante US-Konjunkturdatenpublikationen mit Veröffentlichung ab 14:30 Uhr auf der Agenda stehen.

Sollte dieses morgige gesamte Wirtschaftszahlenwerk für Gold durch Signalisierung einer vermeintlich weiterhin robusten US-Konjunktur vom Markt in diesem Fall sicher negativ aufgenommen werden und möglicherweise auch vor allem die morgige Rede des nationalen FED-Gouverneurs Jefferson ab 15:05 Uhr mit einem US-Wirtschafts-Gesamtausblick vor dem Internationalen Versicherungsforum / Washington DC speziell einen weiterhin kritischen Inflations- und Zinstenor enthalten, wäre eine Unterschreitung der Unterstützungszone von 1966 – 1970 USD unseres Erachtens fast sicher und würde in diesem Fall unter klarer Beendigung der seit 09.03. etablierten steilen Gold-Rallye sicher ein weiteres kräftiges kurzfristiges Rückschlagsrisiko bis auf nur noch rd. 1935 USD nach sich ziehen.

Auf dieses Risiko einer dann wahrscheinlichen Erreichung der nächsten relevanten Kursmarke von nur noch rd. 1935 USD, wo sich der Ausgangspunkt des nur noch flachsten Aufwärtstrends vom 21. + 22.3. wie auch momentan zudem bereits der Bollinger-Durchschnitt im längerfristigen Wochenchart befinden, haben wir schon in unserem gestrigen Gold-Tagesbericht dezidiert hingewiesen.

Die morgen als besonders kritisch anstehenden US-Konjunkturdaten-Publikationen mit gleichfalls hiervon abzuleitenden Rückschlüssen auf die vermutliche weitere Inflationsentwicklung liegen dabei vor allem in der Publikation der neuesten Wochenerstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe (14:30 Uhr), gleichzeitig dem Industrie-Aktivitätsindex der FED Philadephia für ihren Zuständigkeitsdistrikt im Mai (14:30 Uhr), den US-Hausverkäufen im April (16:00 Uhr) sowie schließlich auch des Aggregats der US-Konjunktur-Frühindikatoren per Ende April mit monatlicher Kalkulation durch das führende US-Wirtschaftssachverständigen-Gremium des Conference Board (16:00 Uhr).

 

Goldkäufe vorerst zurückstellen, Verkäufe ab Unterschreitung von 1966 -1970 USD ratsam

 

Diese geballte US-Wirtschaftsdatenvorlage und auch o.g. Rede des gleichfalls dem Zinsausschuss angehörenden nationalen FED-Gouverneurs Jefferson bergen morgen also gerade für das hoch inflations- und zinssensitive Gold somit jede Menge Kursperformance-Zündstoff (potenziell ebenso sehr nach oben, wie nach unten) in sich.

In diesem Umfeld war es daher auch völlig nachvollziehbar, dass dem gegenüber die weitgehend wie erwartet ausgefallenen US-Baugenehmigungen für den April (1,416 Mio. nach 1,437 Mio. im März) wie auch Baubeginne (1,401 Mio. nach 1,371 Mio. im März) heute stark in den Hintergrund des Anlegerinteresses traten und sich die Akteure vielmehr bereits heute mit der entsprechend hierdurch ausgelösten Goldpreis-Volatilität für die morgen sehr relevanten US-Wirtschaftsereignisse in Stellung brachten.

Angesichts der wie oben geschildert mittlerweile zunehmend prekären Chartlage in Gold und der erhöhten Absturz-Gefahr im Fall eines negativ zu interpretierenden Publikations-Ausgangs raten wir daher nun vor diesen morgigen Veröffentlichungen ab 14:30 Uhr in jedem Fall zu äußerster Zurückhaltung in der Eingehung neuer Kaufengagements in Gold.

Zugleich bekräftigen nochmals unsere schon gestern in unserem Gold-Tagesbericht abgegebene Empfehlung, sich im Falle einer Unterschreitung von 1966 – 1970 USD sofort von Goldbeständen zu trennen bzw. neue Short-Positionen in Gold aufzubauen, solange noch nicht die nächste Unterstützungsmarke von 1935 USD (im Fall eines regelrechten Crashs) bereits in unmittelbare Reichweite gerückt ist.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

17.05.2023 - Matthias Reiner

 

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