Edelmetall Marktbericht vom 06.12.2025: Gold und Silber - Welche Kräfte jetzt wirken, während Silber historisch durchstartet
Institutionelle Nachfrageströme stützen Gold und Silber weiterhin bei wachsenden Unsicherheiten
Der Goldpreis hat die Handelswoche bei 4.199 US-Dollar beendet, während der Silberpreis rund 58 US-Dollar erreichte. Während Gold eine leichte Wochenkonsolidierung verzeichnete, setzte Silber seine beeindruckende Aufwärtsbewegung fort. Die Stimmung unter Anlegern bleibt entsprechend lebhaft, denn sowohl makroökonomische Impulse als auch strukturelle Angebotsfaktoren prägen das Marktgeschehen intensiver denn je. Aktuelle Daten, institutionelle Einschätzungen und signifikante Marktbewegungen deuten darauf hin, dass Gold und Silber weiterhin im Mittelpunkt der Kapitalströme stehen.
Der Goldpreis zeigt sich zum Wochenbeginn stabil oberhalb der Marke von 4.200 US-Dollar, getragen von erwarteten US-Inflationsdaten und der nächsten Sitzung der Federal Reserve. Schwächere Arbeitsmarktsignale aus den USA und wachsende Erwartungen auf eine Zinssenkung verleihen dem Metall zusätzlichen Auftrieb. Der World Gold Council bestätigt für 2025 ein außergewöhnlich starkes Jahr, in dem Gold (TVC:GOLD) wiederholt neue Bestmarken erreicht hat. Für 2026 zeichnen Analysten jedoch ein gemischtes Bild: Während einige Institutionen eine moderate Fortsetzung der Aufwärtsbewegung erwarten, sehen andere deutlich höheres Potenzial – gestützt durch anhaltende Nachfrage seitens der Zentralbanken und geopolitische Unsicherheiten. Zugleich bleibt der Hinweis bestehen, dass stabilere globale Wachstumsraten oder ein deutlicher geldpolitischer Kurswechsel den Goldpreis dämpfen könnten.
Zentralbanken treiben Goldankäufe – geopolitische Risiken stützen zusätzlich
Ein wesentlicher Treiber des Goldmarkts bleibt die Nachfrage institutioneller Käufer, allen voran zahlreicher Zentralbanken aus Schwellenländern. Ihre kontinuierlichen Käufe reduzieren die handelbare Menge und stabilisieren das Preisgefüge. Gleichzeitig gewinnen geopolitische Spannungen erneut an Bedeutung. In einem Umfeld schwindenden Vertrauens in traditionelle Anlageformen suchen Investoren verstärkt nach Krisenabsicherungen. Eine Kombination aus schwächerem Dollar, politischen Schocks und wachsender Unsicherheit könnte den Goldpreis daher zusätzlich unterstützen und seine Rolle als langfristige Absicherung stärken.
Silberpreis auf Rekordkurs – Engpässe und strukturelle Nachfrage geben den Ton an
Deutlich dynamischer präsentiert sich aktuell der Silberpreis, der Anfang Dezember ein neues Allzeithoch markierte. Das Durchbrechen der Marke von rund 58 US-Dollar pro Feinunze wurde von vielen Marktteilnehmern als Signal für ein strukturell verändertes Marktumfeld gewertet. Entscheidende Faktoren sind ein enges globales Angebot sowie eine deutlich steigende Nachfrage, sowohl aus industriellen Bereichen – darunter Elektronik und erneuerbare Energien – als auch von Investoren, die physisches Silber (TVC:SILVER) und entsprechende Produkte nachfragen. Marktanalysen deuten inzwischen auf das fünfte Angebotsdefizit in Folge hin, bedingt durch gestörte Lieferketten, geopolitische Unsicherheiten und stetig zunehmende ETF-Zuflüsse. Dies steigert die physische Verknappung und verleiht dem Silberpreis zusätzliche Unterstützung.
Überhitzungsgefahr nicht ausgeschlossen – Analysten mahnen zur Vorsicht
Trotz des starken Momentums wächst die Zahl der Stimmen, die vor Übertreibungen warnen. Nach dem rasanten Kursanstieg notiert der Silberpreis technisch in einer Zone, die kurzfristige Rücksetzer begünstigen könnte. Auch Gewinnmitnahmen treten vermehrt auf – insbesondere in Regionen mit traditionell hoher physischer Silbernachfrage. Ob die Rally in ihrer jetzigen Geschwindigkeit Bestand hat, hängt vor allem vom Zusammenspiel aus Angebot, industrieller Konsumtion und übergeordneten makroökonomischen Entwicklungen ab. Dennoch bleibt die Dynamik hoch, denn viele strukturelle Faktoren wirken unverändert preistreibend.
Technische Analyse: Aufwärtstrends klar etabliert
Die technische Lage bestätigt das positive Stimmungsbild. Beim Goldpreis verläuft der Kurs oberhalb des 50- und 200-Tage-Durchschnitts, was den intakten Aufwärtstrend untermauert. Der kürzere Durchschnitt liegt über dem längeren, was das konstruktive Szenario festigt. Mit einer deutlichen Trendstärke signalisiert der ADX ein belastbares Momentum, das mittelfristige Rücksetzer eher als Kaufgelegenheiten erscheinen lässt.
Auch beim Silberpreis zeigt sich ein ähnliches Bild: Der Kurs notiert ebenfalls über beiden wichtigen gleitenden Durchschnitten und bestätigt damit die robuste Aufwärtsstruktur. Der ADX verweist ebenso auf eine ausgeprägte Trendfestigkeit, was darauf hindeutet, dass die Käuferseite weiterhin dominant bleibt und Rückschläge tendenziell absorbiert werden.
Ausblick
Die kommenden Wochen dürften von geldpolitischen Impulsen, Konjunkturdaten und geopolitischen Entwicklungen geprägt sein. Gold könnte von einer möglichen Lockerung der US-Geldpolitik profitieren, während Silber weiterhin vom strukturell knappen Angebot lebt. Kurzfristige Schwankungen bleiben zwar wahrscheinlich, doch die übergeordneten Trends wirken gefestigt. Entscheidend wird sein, wie nachhaltig die Nachfrageimpulse bleiben und ob neue Risikofaktoren auftreten, die den Edelmetallmarkt in eine weitere volatile Phase führen könnten.
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06.12.2025 - Andreas Opitz

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