
Tagesbericht Gold vom 29.09.2025: Währungen unter Druck - Neue US-Zölle verschärfen den globalen Währungskonflikt und stützen den Goldpreis
Die aktuelle Goldpreis-Rally spiegelt einen fundamentalen Vertrauensverlust wider
Der Goldpreis startet mit neuer Stärke in die Handelswoche: Am frühen Montagmorgen notiert die Feinunze bei 3802 US-Dollar – ein Plus von rund 1,1 % im Vergleich zum Freitagsschluss (3762 US-Dollar). Damit setzt sich die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen nahtlos fort. Sechs Wochen in Folge ging es zuletzt bergauf – getrieben von geopolitischer Unsicherheit, wirtschaftlicher Stagnation und einer spürbaren Abkehr vom Vertrauen in Fiat-Währungen.
Die aktuelle Goldpreis-Rally ist mehr als nur eine Reaktion auf Einzelereignisse. Vielmehr zeigt sich ein strategischer Trendwechsel unter Investoren: Inmitten schwacher Aktienmärkte und einer schwelenden Inflationsangst wächst die Nachfrage nach stabilen Sachwerten. Besonders Zentralbanken stocken ihre Goldreserven massiv auf – ein deutliches Zeichen institutionellen Misstrauens gegenüber der geldpolitischen Steuerung. Auffällig ist dabei, dass der Goldpreis nicht nur auf Entwicklungen reagiert, sondern sie antizipiert. Das Gold (TVC:GOLD) wird damit zum Frühindikator für systemische Spannungen und zum Schutzschild gegen geldpolitische Risiken.
Angebotsengpässe treiben den Goldpreis zusätzlich an
Auch auf der Angebotsseite mehren sich die Belastungen, die den Goldpreis weiter nach oben treiben. So wurde etwa die Grasberg-Mine in Indonesien – eine der größten Goldförderstätten weltweit – vorübergehend stillgelegt. Ein Vorgang, der exemplarisch für die zunehmende Fragilität globaler Lieferketten steht. Parallel verschärfen neue US-Zölle die geopolitischen Spannungen und belasten Währungen und Handelsströme. In Indien sorgt das Rekordpreisniveau zwar für rückläufigen physischen Absatz, doch institutionelle Investoren gleichen dies durch steigende ETF-Zuflüsse aus. Laut dem US-Ökonom Steve Hanke ist der aktuelle Höhenflug des Goldpreises Ausdruck schwindender Notenbank-Autorität und politischer Einflussnahme auf die Geldordnung.
Technische Analyse: Goldpreis testet zentrale Widerstandsmarke
Technisch bleibt der Goldpreis im klaren Aufwärtstrend. Der Kurs bewegt sich oberhalb des kurzfristigen GD10, was eine grundsätzlich positive Ausgangslage signalisiert. Die aktuelle Zone um 3802 US-Dollar markiert dabei einen zentralen Widerstand, dessen Überwindung weiteres Momentum freisetzen könnte. Auf der Unterseite stellt der Bereich um 3628 US-Dollar eine bedeutende Unterstützung dar. Der langfristige GD200 zeigt ebenfalls nach oben, während der Goldpreis darüber notiert – ein klares Signal für die intakte Trendstruktur und die Stärke der laufenden Bewegung.
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29.09.2025 - Andreas Opitz
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