als .pdf Datei herunterladen

Tesla will in Grünheide weiter expandieren, Nvidia kämpft gegen die eigene Kundschaft, Nordex ringt um die Bodenbildung und TUI verhindert Schlimmeres

Können die Bullen jetzt endlich wieder zurückschlagen?

NTG24 - Tesla will in Grünheide weiter expandieren, Nvidia kämpft gegen die eigene Kundschaft, Nordex ringt um die Bodenbildung und TUI verhindert Schlimmeres

 

Nicht nur viele Arbeitnehmer in Deutschland konnten am gestrigen Feiertag entspannen. Auch die Börsen zeigten sich von ihrer freundlichen Seite. Die Börsianer reagierten sehr freundlich auf die veröffentlichten Protokolle der letzten Zinssitzung der US-Notenbank Fed, da sich darin immerhin keine Anzeichen für eine noch straffere Zinspolitik fanden.

Das halt vor allem dem Tech-Sektor auf die Sprünge, zu dem irgendwie auch Tesla (US88160R1014) gezählt werden muss. Die zuvor schwer unter Druck geratene Aktie des E-Autobauers konnte sich am Donnerstag um knapp sechs Prozent erholen und hierzulande bis auf 649,50 Euro steigen. Das ist von vergangenen Höchstständen zwar noch weit entfernt, immerhin geht es aber in die richtige Richtung.

Anzeige:

Werbebanner WikifolioDas Unternehmen selbst plant derweil Medienberichten zufolge, das erst kürzlich eröffnete Werk in Grünheide weiter auszubauen. Die Batterieproduktion ist noch gar nicht fertiggestellt, da wurden nun schon Anträge für den Bau eines Güterbahnhofs eingereicht. Die Verantwortlichen scheinen sich dabei auch kaum um Bedenken von Umweltschützern und Anwohnern zu scheren. Die warnen schon jetzt vor dem enormen Wasserverbrauch, der mit einem Güterbahnhof kaum geringer werden wird.

 

Was nützt das?

 

Einige der besten Kunden von Nvidia (US67066G1040) in den letzten Jahren waren ohne Zweifel Krypto-Miner, welche mit der Hardware des Grafikspezialisten ein ansehnliches Einkommen generieren können. Nvidia sieht das nicht unbedingt gerne und würde solchen Nutzern lieber spezielle und sehr viel teurere Grafikkarten verkaufen. Zu diesem Zweck wurde die Leistungsfähigkeiten der Consumer-Produkte künstlich eingeschränkt. Diese Limitierung wurde allerdings mittlerweile wieder ausgehoben. Nvidia kontert nun mit einem neuen Treiber, der die Sperre wieder einführen soll. Mehr als Symbolwirkung hat der aber nicht, da Miner ihn einfach nicht installieren werden.

Die Büchse der Pandora ist geöffnet und Nvidia kämpft hier mehr oder weniger gegen Windmühlen. Die Anleger störten sich daran gestern aber nicht weiter. Die Nvidia-Aktie konnte von der besseren Stimmung profitieren und sich um respektable 5,8 Prozent auf 163,28 Euro steigern. Wie auch bei Tesla reicht das aber nicht aus, um den Abwärtstrend an sich endgültig hinter sich zu lassen.

 

Ein Funken Hoffnung

 

Wenig gute Aussichten gab es in letzter Zeit für den Windanlagenbauer Nordex (DE000A0D6554), trotz des Versprechens der deutschen Politik, die Windkraft in naher Zukunft massiv auszubauen. Zu schwer wiegen steigende Rohstoffpreise sowie der hohe Preisdruck der Konkurrenz. Bedingt durch letzteren entschied das Unternehmen sich erst kürzlich dazu, ein Werk in Rostock zur Jahresmitte stillzulegen.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Für das Gesamtjahr warnten die Verantwortlichen zudem vor düsteren Aussichten. Nur im besten Fall werde es demnach gelingen, überhaupt einen operativen Gewinn zu erreichen. Anleger sollten sich aber schon mal darauf einstellen, dass 2022 letztlich im roten Bereich enden wird. Die Anleger reagierten darauf entrüstet, aber die Bullen konnten zumindest die 10-Euro-Linie bisher erfolgreich verteidigen. Dank der gestrigen Erholung stand die Nordex-Aktie bei Handelsschluss sogar wieder bei 10,62 Euro. Der Effekt einer Bodenbildung auf diesem Niveau ist zwar weitgehend psychologischer Natur. Allerdings sollten auch solche Faktoren an den Börsen nie unterschätzt werden.

 

Um Haaresbreite

 

Sogar der schwer unter Druck stehende Reiseveranstalter TUI (DE000TUAG000) schaffte es an Christi Himmelfahrt, Kursgewinne auf die Beine zu stellen. Die fielen mit gerade einmal 0,09 Prozent zwar minimal aus, sind aber allemal ansehnlicher als der nächste Rutsch in die Tiefe. Am nominellen Kurs von 2,20 Euro hat sich damit nichts verändert. Auch hier gibt es nun die Hoffnung, dass der Titel sich stabilisieren könnte.

Wünschenswert wäre das, schließlich gab es zuvor schon Befürchtungen, dass die wichtige 2-Euro-Marke fallen und die TUI-Aktie ins Bodenlose stürzen könnte. Ein solcher Crash wurde nun mindestens etwas verschoben, mit etwas Glück sogar verhindert. Allerdings bleibt die Ausgangslage herausfordernd. In Zeiten einer Rekordinflation und der noch immer bestehenden Furcht vor einer Rezession ist nicht unbedingt damit zu rechnen, dass die Reiselust der Bevölkerung neue Höchstwerte erreichen wird. Wenn sich viele den großen Jahresurlaub schlicht nicht mehr leisten können, werden sie einen solchen entsprechend auch gar nicht erst antreten. Konjunkturschwächen sind daher stets eine existenzielle Bedrohung für den TUI-Konzern, der gerade noch seine Wunden aus der Corona-Pandemie leckt.

 

Nur nicht zu früh freuen

 

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistZum zweiten Tag in Folge konnten die Märkte sich gestern erholen und vielleicht geht es auch heute noch einmal etwas weiter aufwärts. Die Stimmung würde das momentan in jedem Fall hergeben. Ob es sich aber wirklich schon um die ganz große Trendwende handelt, darf wohl eher bezweifelt werden. Letztlich fußen die Erholungen auf einem einzigen Faktor, während viele andere belastende Themen noch immer nicht vom Tisch sind. Allzu sicher sollten Anleger sich daher weiterhin nicht fühlen.

 

27.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)