
TUI auf neuen Wegen, BYD verkündet weitere Partnerschaft in Deutschland, Tesla startet Robotaxis und Gerresheimer sorgt für Hoffnungsschimmer
Verstecken sich hier Chancen für Anleger?
Vergangenes ist an der Börse nicht viel wert, denn investiert wird stets und immer in die Zukunft. Wichtig für Anleger sind daher Aussichten auf neue Chancen, bevorzugt so greifbar wie möglich. Solche gibt es immer wieder, wenngleich natürlich nie ganz absehbar ist, wie groß der Erfolg neuer Initiativen ausfallen mag.
Den Reiseveranstalter TUI (DE000TUAG505) treibt es derzeit zu neuen Blüten neben dem Reisegeschäft. Wie Medienberichten zu entnehmen ist, lancierte das Unternehmen in der vergangenen Woche einen Online-Shop, in welchem nicht etwa Pauschalreisen, sondern Kleidung, Koffer und Fan-Artikel mit dem eigenen Firmenlogo erhältlich sind. Auf diesem Wege möchte TUI sich als internationale Freizeitmarke etablieren und nicht länger nur als Reisekonzern wahrgenommen werden.
Vielleicht wird auch darauf gehofft, eine konstante Einnahmequelle zu generieren, welche sich nicht so extrem zyklisch verhält die das Reisegeschäft. Über die Unsicherheiten aufgrund des neuerlichen Konflikts im Nahen Osten und allen damit verbundenen Konsequenzen können die eher überschaubaren Aussichten die Anleger nicht hinwegtrösten. Die TUI-Aktie tappte am Mittwoch auf niedrigem Niveau auf der Stelle. Es ging mit 6,41 Euro aus dem Handel.
BYD kommt zur Moll Gruppe
Bei BYD (CNE100000296) konzentriert man sich in Deutschland lieber auf die Expansion des Kerngeschäfts und arbeitet dafür künftig mit der Moll Gruppe aus Düsseldorf zusammen. Letztere ließ mitteilen, künftig als offizieller Vertriebspartner von BYD in Erscheinung zu treten. Damit wolle man sich noch stärker als Anbieter nachhaltiger Mobilität positionieren. Außerdem passe das Portfolio von BYD mit Eigenschaften wie „technologischer Innovationskraft, kompromissloser Qualität und modernem Design“ perfekt in die heutige Zeit und den deutschen Markt.
Die Moll Gruppe führt bereits ein buntes Sammelsurium an Marken, darunter Volkswagen und diverse Töchter, Ferrari, Volvo und mit Xpeng ist auch bereits ein chinesischer Autobauer vertreten. BYD-Karossen sollen auch als Großkundenlösungen angeboten werden und wahlweise per Auto-Abo zu haben sein. Das dürfte den hiesigen Absatzzahlen mit Sicherheit einen kleinen Schub verleihen, allerdings bleibt das Problem, dass BYD beim deutschen Endverbraucher noch immer wenig gefragt ist. Die Aktie blieb gestern mit Abschlägen von gut einem Prozent auf Korrekturkurs.
Tesla nimmt Anlauf
Tesla (US88160R1014) will am 22. Juni nach langer Vorlaufzeit endlich seinen Robotaxi-Dienst in Austin starten, obschon Experten noch immer schwer an der Machbarkeit zweifeln. Anders als so ziemlich alle anderen Anbieter verzichtet Tesla auf zusätzliche Sensoren und verlässt sich ausschließlich auf Kameras für die Erkennung der Umgebung eines autonomen Fahrzeugs. Das soll vor allem die Skalierbarkeit verbessern und im großen Stil Kosten sparen. Geht dies jedoch zu Lasten der Sicherheit, könnte es heftige Folgen für Unternehmen und Anleger haben.
Für Tesla hängt viel an den Robotaxis. Die noch immer luftige Börsenbewertung ist mit den zusammengeschrumpften Absätzen von E-Autos nicht mehr zu erklären. Die Anleger hoffen inständig darauf, dass mit Robotaxis ein neuer Markt nicht nur erschlossen, sondern erobert werden kann. Gelingt dieses Kunststück nicht, stünde wahrscheinlich eine schmerzhafte Neubewertung an. Etwas Vorfreude scheint sich bemerkbar zu machen. Die Tesla-Aktie legte gestern um 1,8 Prozent auf 322,05 US-Dollar zu.
Gerresheimer: Nun also doch?
Die Anleger von Gerresheimer (DE000A0LD6E6) wurden kürzlich noch schwer enttäuscht, nachdem die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ über ein Ende von Übernahmebemühungen durch KPS Capital und Warburg Pincus berichtete. Die Aktie reagierte darauf zeitweise mit Verlusten von knapp sieben Prozent. Dies konnte am Donnerstag aber fast vollständig wieder aufgeholt werden, nachdem Gerresheimer selbst beteuerte, dass Gespräche zwischen KPS und Warburg weiterhin stattfinden würden.
Ob und wann es ein öffentliches Übernahmeangebot geben wird, das sei laut dem Spezialverpackungshersteller nicht absehbar. Den Anlegern wird dennoch wieder ein Funken Hoffnung vermittelt. Aus eigener Kraft konnte Gerresheimer an der Börse zuletzt nur noch wenig reißen. Maue Konsumlaune und anderer Wehwehchen ließen den Aktienkurs auf Jahressicht um über 50 Prozent einbrechen. Gestern standen zu Handelsschluss noch knappe 46 Euro auf dem Ticker.
Das Prinzip Hoffnung
Ob aus allen Vorhaben etwas wird, welche sich Börsenunternehmen auf die Fahne geschrieben haben, das lässt sich im Vorfeld nie mit letzter Sicherheit sagen. Für Anleger ist es grundsätzlich aber wichtig, überhaupt etwas zu haben, dem entgegengefiebert werden kann. Denn ohne solche Gelegenheiten gehen Kurse schnell in Seitwärtsbewegungen oder bei entsprechenden Fundamentalindikatoren auch mal in Abwärtstrends über. Das Prinzip Hoffnung bleibt bei jeder Aktie ein entscheidender Faktor.
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19.06.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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