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BioNTech bleibt unter Druck, Karl Lauterbach beflügelt Valneva und stutzt Novavax, derweil versucht TeamViewer sich wieder an einem zarten Comeback-Versuch

Von Zweifeln und Hoffnungen

NTG24 - BioNTech bleibt unter Druck, Karl Lauterbach beflügelt Valneva und stutzt Novavax, derweil versucht TeamViewer sich wieder an einem zarten Comeback-Versuch

 

Omikron beherrscht noch immer die Schlagzeilen und so ist es kein Wunder, dass das Interesse der Anleger sich immer noch zu weiten Teilen auf die Impfstoffhersteller verteilt. Hier gab es an den Märkten sowohl hoffnungsvolle als auch weniger erfreuliche Signale zu sehen. Die Titel aus dem Segment schlugen daher zum Teil völlig unterschiedliche Richtungen ein.

Gute Nachrichten gab es zu später Stunde für BioNTech (US09075V1026) zu vernehmen. Im ZDF sprach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dass seiner Ansicht nach durch Omikron noch eine vierte Impfrunde nötig sei. Eben dafür sollen bereits 80 Millionen Impfdosen bei BioNTech mit einem an die neue Variante angepassten Vakzin bestellt worden sein.

Es ist gut denkbar, dass dies der Aktie von BioNTech heute wieder zu etwas Auftrieb verhelfen wird. Das hätte diese auch bitter nötig, denn zuletzt entwickelte der Kurs sich immer mehr in Richtung Süden. Dieser traurige Trend setzte sich am Mittwoch mit Abschlägen von 3,36 Prozent fort, einen klar erkennbaren Grund dafür gab es nicht zu sehen.

 

Alles blickt auf Lauterbach

 

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Werbebanner ClaudemusEinigen Einfluss nahm der Gesundheitsminister auch auf die Papiere von Valneva (FR0004056851). Bei der jüngsten Bundespressekonferenz kündigte Lauterbach an, bereits großzügig bei den Franzosen Impfstoff bestellt zu haben. Ganze elf Millionen Dosen sollen demnach geliefert werden. Damit war nicht unbedingt zu rechnen, da es für den Tot-Impfstoff von Valneva bisher noch keine Zulassung gibt.

Sei’s drum, die Aktionäre sind die letzten, die sich über den Schritt beschweren werden. Stattdessen zeigten die sich sichtlich erfreut und gönnten Valneva im gestrigen Handel ein Plus von 5,8 Prozent, womit der Kurs sich wieder auf 26,12 Euro steigern konnte. Der jüngste Durchhänger beim laufenden Aufwärtstrend könnte damit schon wieder überstanden sein.

 

Zurückhaltung beim Novavax-Impfstoff

 

Im Gegensatz zu Valneva erhielt Novavax (US6700024010) kürzlich bereits eine Zulassung seitens der EU für seinen proteinbasierten Impfstoff gegen Corona. Eben deshalb dürfte es viele überrascht haben, dass Karl Lauterbach hier in einem eher kleineren Rahmen eingekauft hat. Lediglich vier Millionen Impfdosen hat das Gesundheitsministerium hier bestell, also deutlich weniger als die Hälfte im Vergleich zum Valneva-Vakzin.

Gut möglich, dass eben das Kursverluste bei der Aktie von Novavax im gestrigen Handel befeuerte. Die verabschiedete sich letztlich mit einem Kurs von nur noch 159,60 Euro und musste so Abschläge in Höhe von 6,34 Prozent verkraften. Schon die gesamte Woche über haben die Bullen mit enormem Druck von oben zu kämpfen, die Zulassung der EMA konnte noch nicht im Ansatz für irgendwelche Anflüge von Euphorie sorgen. Stattdessen scheinen sich immer mehr die Zweifel zu näheren, unter anderem darüber, ob das Vakzin des US-Herstellers überhaupt noch über eine nennenswerte Wirkung gegenüber Omikron verfügt. Abschließend geklärt ist diese Frage noch nicht.

 

Ein neuer Anlauf für TeamViewer

 

Abseits von Corona machte TeamViewer (DE000A2YN900) mit Kursgewinnen von knapp drei Prozent und einer Rückeroberung der 12-Euro-Marke auf sich aufmerksam. Die passenden Schlagzeilen ließen nicht lange auf sich warten. Der eine oder andere Beobachter spekuliert bereits darüber, ob es sich um den Beginn eines Comebacks nach dem Absturz im Oktober handeln könnte.

Dabei ist jedoch noch immer zur Vorsicht zu raten. Im November versuchten die Bullen sich schon einmal daran, TeamViewer wieder über 12 Euro zu hieven. Das gelang jedoch nur kurzzeitig und im Anschluss ging es wieder auf neue Rekordtiefs abwärts. Es ist nicht auszuschließen, dass sich ein solches Szenario wiederholen wird, denn rein charttechnisch befindet die Aktie des Software-Herstellers sich weiterhin mitten im Abwärtstrend. Um den zu beenden, werden die Käufer noch einmal deutlich nachlegen müssen und auf Corona und Diskussionen über einen möglichen neuen Lockdown sollten sie sich dabei tunlichst nicht verlassen.

 

Es ist ermüdend

 

Auch am Mittwoch spielte Corona mal wieder die erste Geige an den Märkten. Mal sorgen die Börsianer sich um den nächsten Crash, dann wieder wagen sie sich aus der Deckung, wenn Meldungen über die Möglichkeit von insgesamt weniger schweren Verläufen die Runde machen. Stark zu spüren ist aber eine Unsicherheit, welche in den meisten Branchen zu einer hohen Volatilität führt.

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Werbebanner ISIN-WatchlistWenn es dann doch mal etwas anderes als Corona und Omikron zu hören gibt, ist das dieser Tage meist negativer Natur. Seien es die nicht enden wollenden politischen Querelen zwischen den USA und China, die noch immer ungeklärte Problematik in der Ostukraine, anhaltende Zinssorgen mit Blick auf das kommende Jahr oder das ins Wanken geratene Konjunkturpaket von US-Präsident Joe Biden. Im Prinzip haben Anleger gerade freie Auswahl darüber, warum man schlecht gelaunt sein könnte. Umso mehr ist in diesem mehr als schwierigen Marktumfeld nur zur Vorsicht zu raten.

 

23.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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