Henkel will wohl wieder kleinere Brötchen backen

Das schmeckt den Anlegern überhaupt nicht

 

Es war wohl bereits abzusehen, dass bei Henkel etwas passieren musste. Vor allem im Kosmetikgeschäft schwächelt der Konzern seit Längerem. Dem soll nun mit großen Schritten entgegnet werden. Marken wie Schauma und Fa sollen künftig unter einem Dach geführt werden, gleiches gilt für Marken was dem Waschmittelgeschäft.

Im Zuge dessen wird es bei Henkel (DE0006048408) auch zu einem Stellenabbau kommen, wie beim „Handelsblatt“ zu lesen ist. In welchem Ausmaß die sich bewegen könnten, ist derzeit noch unklar. Arbeitnehmervertreter sollen aber alsbald über konkrete Pläne informiert werden und in einen „Kosultationsprozess“ aufgenommen werden.

Ferner ist geplant, Marken und Sparten zu verkaufen oder einzustellen, welche nicht mehr zur Kernstrategie zählen. Auch hier ist offen, welche Geschäftsbereiche damit genau gemeint sein könnten. Es dürften aber so einige sein, denn allein bis Jahresende soll der Gesamtumsatz der betroffenen Marken und Kategorien sich auf rund 500 Millionen Euro belaufen.

Dass Henkel sich neu orientiert, fordern die Anteilseigner schon seit Längerem. Mit den jetzigen Plänen scheinen sie aber auch nicht ganz zufrieden zu sein. Zumindest lässt das der Aktienkurs vom Freitag vermuten, der um 11,3 Prozent in die Tiefe ging und die Henkel-Aktie damit zum klaren Verlierer im DAX degradierte.

 

Miese Aussichten?

 

Viele dürften sich daran stören, dass Henkel sich offenbar gesundschrumpfen möchte und dadurch für den Moment erst einmal keine Chancen für größeres Wachstum erkennen lässt. Für eine Aktie ist so etwas natürlich immer Gift. Es bleibt aber zu hoffen, dass die Strategie letztlich fruchten wird. Langfristig könnte der Konzern sich dann in neuer Stärke präsentieren und auch gut und gerne wieder Kurs auf steigende Umsätze und Gewinne nehmen. Wer sich bisher noch nicht von der Aktie verabschiedet hat, wird jetzt vor allem viel Geduld brauchen. Bei Henkel stehen in Sachen Aktienkurs erst einmal schwierige Zeiten an, bevor sich von einem größeren Comeback auch nur träumen lässt.

 

31.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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