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Intuit: Weltführend in Finanzmanagement-Software

Sehr gutes Geschäftsquartal per 31.07. zu erwarten

NTG24 - Intuit: Weltführend in Finanzmanagement-Software

 

Ein weiteres bereits seit Jahrzehnten weltweit sehr etabliertes und stabil wachsendes Technologie-Unternehmen, dessen Aktie in lokaler Währung USD zuletzt ebenfalls der (jedoch nur moderate) Sprung auf ein neues Rekordhoch gelang, ist derzeit auch der weltführende Entwickler von Steuer- wie auch ganzheitlicher Finanzmanagement-Software sowohl für den privaten wie auch gewerblichen Bedarf, INTUIT (US4612021034)

Nach einem in der Umsatz- wie auch Gewinnerzielung rückläufigen 3. Quartals 2019/20 (per 30.04.2020), was nach einer vorherigen Unternehmensankündigung infolge der ausgeweiteten Corona-Pandemie jedoch auch bereits allgemein erwartet worden war, dürfte dank entsprechender Ergebnisverschiebungseffekte Intuit im laufenden 4. Quartal (per 31.07.2020) jedoch dafür nun ein umso deutlicherer Umsatz- und Gewinnsprung ins Haus stehen. 

Neben der absehbar sehr positiven kommenden Ergebnisvorlage am 20.08. wurde die Aktie jedoch zuletzt auch dadurch in zunehmendem Maße beflügelt, dass sich Intuit erkennbar in zunehmendem Maße die forcierte Implementierung aller nur denkbaren Elemente Künstlicher Intelligenz (KI) zur optimierenden Automatisierung und Effizienzsteigerung jeglicher künftiger Finanzmanagements- und Steueranalysen auf die Fahnen geschrieben hat, wodurch der Konzern künftig voraussichtlich eine deutliche Erhöhung und Verlängerung vertraglicher bzw. abonnementsgestützter Kundenanbindungen erzielen wird. 

Vor diesem Hintergrund haben wir uns daher nun entschlossen, mit Wirkung zur gestrigen Börseneröffnung der NASDAQ am 06.07. die Aktie neu in unser Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV aufzunehmen, was wir ebenfalls im Rahmen des vorangegangenen Wochenkommentars zu diesem Depot angekündigt hatten. 

Wir stellen die aus unserer Sicht weiteren glänzenden Perspektiven des Konzerns und seiner Aktie daher nachfolgend analytisch einmal näher dar. 

 

Chart:  INTUIT gegen MSCI WORLD – Index (jeweils in Euro) 

 

Intuit gegen MSCI World-Index

 

Geschäftsprofil Intuit  

 

Die Intuit Inc. wurde 1983 gegründet und ist im Herzen des Silicon Valley im US-Bundesstaat Kalifornien ansässig. 

Kernaktivität des aktuell mit einer Aktienmarktkapitalisierung von knapp 80 Mrd. USD ausgestatteten Konzerns ist seit jeher die Entwicklung modernster und jederzeit den rechtlichen Gegebenheiten angepasster Steuer- und Finanzmanagementsoftware. Ihre Zielgruppe der hiermit technologisch ausgestatteten Privatkunden, selbständigen Unternehmer sowie kleineren und mittelständischen Firmenkunden (KMU’s) unterstützt Intuit auf diese Weise durch einen nachhaltigen Beitrag zu deren Einkommensmaximierung. 

Die produktspezifischen Umsatzerlöse untergliederte Intuit dabei nach ihren 3 domierenden Anwendergruppen, und zwar ,,KMU’s und Selbstständige‘‘ (Konzernumsatzbeitrag: 52 %), ,,Privatkonsumenten‘‘ (Umsatzbeitrag: 41 %) sowie ,,Strategische Partner‘‘, wozu insbesondere professionelle Steuerberater, Finanzplaner, Wirtschaftsprüfer und Buchhalter zählen (Umsatzbeitrag: 7 %). 

Die Produkte der Sparte “KMU’s und Selbständige” umfassen dabei vor allem Buchhaltungssoftware, Finanz-, Handels-, Immobilien-, Lohn- und Gehaltsabrechnungssoftware und andere Arten von Software, die hauptsächlich unter den Markennamen QuickBooks und Intuit vertrieben werden. Für Privatkunden der Division “Konsumenten” steht mit den Marken TurboTax oder Quicken eine Software für die Verwaltung persönlicher Steuern und Finanzen zur Verfügung. Speziell für Steuerberater, Finanzplaner, Wirtschaftsprüfer und Buchhalter der Sparte “Strategische Partner” wurde dagegen ein nochmals spezifischeres und komplexeres Softwarepaket mit Markennamen wie ProSeries, ProFile und ProConnect Tax entwickelt. 

Die auf die landesspezifischen Regularien abgestellte Softwareentwicklung und -schulung von Intuit erfolgt derzeit durch rd. 9.800 Mitarbeiter über 20 Niederlassungen innerhalb von 9 Ländern, und zwar in USA, Kanada, Brasilien, Mexiko, Frankreich, Großbritannien, Israel, Indien und Australien. Der Softwarevertrieb erfolgt jedoch, teils unter Übersetzung der Software in Landessprache, weltweit, wobei sich Intuit für den internationalen Vertrieb größtenteils lokaler Lizenzpartner bedient. So ist mit dem Deutschlandvertrieb der Softwareprodukte von Intuit beispielsweise die Firma Lexware betraut, die hierzulande exklusiv die deutschen Versionen der Software-Kernprodukte “Quickbooks” (hier: Lexware Buchhaltung / Financial Office), “Quicken” (hier: Lexware Finanzmanager) und  “Turbotax” (hier: Lexware Quicksteuer) vermarktet. 

 

Historische Ergebnisentwicklung 2013 – 2019 

 

Im Rahmen seiner weltmarktdominierenden Position der Entwicklung jeglicher Finanz- und Steuermanagement-Software (wobei z.B. im erstgenannten Segment Intuit am Heimatmarkt USA derzeit den mit Abstand größten Marktanteil von 55 % einnimmt) konnte der Konzern sein Ergebnis seit 2013 mit ungebrochener Dynamik steigern. 

So legte der Konzernumsatz seit 2013 um insgesamt + 62 % zu, während der Nettogewinn gleichzeitig wesentlich stärker um + 81 % ausgebaut werden konnte. Die operative EBIT-Marge betrug hierbei zum Geschäftsjahresende 2018/19 (per 31.07.2019) beeindruckende 34 %.

 

Ergebnis 3. Quartal 2019/20 (per 30.04.) und Ausblick Gesamtjahr 2019/20 

 

Im abgelaufenen 3. Geschäftsjahresquartal 2019/20 musste Intuit einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen, was nach einer entsprechenden Konzernankündigung Anfang Mai jedoch keine Überraschung mehr darstellte und somit die Analystenerwartungen schließlich auch exakt traf. 

So ermäßigten sich die Umsatzerlöse des Konzerns im 3. Quartal 2019/20 gegenüber Vorjahr um - 8 % auf 3,0 Mrd. USD, während der operative Gewinn sogar deutlich um - 18 % auf 1,5 Mrd. USD und der Nettogewinn je Aktie um - 19 % auf 4,49 USD je Aktie nachgaben. 

Zwar zeigte die gewerbliche Finanzmanagement- und verwaltungssoftware für KMUs und Selbständige trotz der Corona-Krise einen sehr erfreulichen Umsatzzuwachs um 11 % gegenüber Vorjahr, woran insbesondere ein deutlicher 28 %iger Umsatzanstieg im Bezug von Online-Versionen dieser Softwares einen entscheidenden Anteil hatte. 

Jedoch wurde dies stark negativ alleine durch den Ausnahmeeffekt überkompensiert, dass es im Zuge der Corona-Pandemie in den USA zum einen zur Auflage starker neuer Steuererstattungsprogramme (z.B. im Rahmen der sog. CARES- oder auch Families First Reponse-Act-Verabschiedungen), zum anderen verknüpft damit aber auch zu einer Verlängerung der vorgeschriebenen Abgabefrist der 2019er Steuererklärung bis zum 15.07.2020 kam. 

Aus beiden genannten Gründen brach insbesondere der Absatz der bisherigen Steuersoftware-Produkte von Intuit im zurückliegenden Quartal nachvollziehbarer Weise regelrecht ein, und zwar sowohl für den privaten (Bereich “Consumer”) wie auch kommerziellen Bedarf (Bereich “Strategic Partners”). 

Intuit ist gegenwärtig jedoch mit Hochdruck dabei, sämtliche (wohl noch über Jahre hinaus wirksamen) Steueroptimierungs- und –erstattungsoptionen aus dem Corona-CARES- sowie FAMILY FIRST-Act nun voll in sämtliche Softwareprodukte des Konzerns zu integrieren, und dies nicht nur für alle kommerziellen, sondern ebenso auch privaten Steuermanagementprogramme. 

Hinzu kommt der auch in den USA übliche saisonale Effekt, dass die jeweils aktuellsten Steuersoftwareprogramme durch die Anwender zumeist natürlich immer erst unmittelbar vor Abgabe der Steuererklärung bezogen werden. 

Durch die bereits im März 2020 bekanntgegebene Verschiebung der 2019er Steuererklärungsdeadline bis zum 15.07.2020 rechnet Intuit daher auch folgerichtig mit einer massiven Verschiebung jetziger neuer Steuersoftware-Anschaffungen in den USA vom 3. Quartal in das laufende 4. Quartal 2019/20. 

Dies erscheint uns sehr plausibel, so dass schon allein aufgrund dieses Verschiebungseffekts im Segment der Steuersoftware Intuit nun im laufenden Quartal eine sehr gute Umsatz- und Gewinnentwicklung ins Haus stehen dürfte. 

Zudem dürfte auch der bereits im Vorquartal sehr ansehnlich gewachsene Bereich von Finanzverwaltungssoftware für KMU’s und Selbständige mit den im laufenden Quartal weltweit zunehmend aufgehobenen wirtschaftlichen Lockdown-Einschränkungen nach unseren Erwartungen bis 31.07. nun noch stärker floriert haben, so dass auch von dieser Seite eine verstärkte Stützung des jetzt zur Publikation anstehenden Quartalsergebnisses von Intuit zu erwarten ist. 

Die Analysten erwarten daher im Konsens für das laufende 4. Quartal 2019/20 derzeit alleine schon eine Umsatzausweitung von Intuit gegenüber dem Vorjahr um mindestens rd. 50 %, was unweigerlich erst recht ein gewaltiges Hochschießen des Konzerngewinns mit sich bringen dürfte. 

Aufgrund dieser unübersehbaren Geschäftsverzerrungen im Zuge der ausgeweiteten Corona-Pandemie sah sich der Konzern zwar zurückliegend veranlasst, nun keinerlei Prognosen für die Ergebnisentwicklung des laufenden 4. Quartals wie auch des Gesamtjahres 2019/20 abzugeben. Jedoch dürfte das voraussichtlich sehr gut ausfallende 4. Quartal des Geschäftsjahres nach unseren Erwartungen nun wohl dafür sorgen, dass Intuit für das Gesamtjahr 2019/20 sowohl auf der Umsatz- wie auch Gewinnseite wohl Steigerungsraten zumindest im hoch einstelligen Prozentbereich ausweisen dürfte. 

 

Trading Smartphone Handy © Fotograf - William Iven 

© Bildnachweis: Fotograf - William Iven    

 

Längerfristige Geschäftsperspektiven im Zuge der Corona-Krise 

 

Die zurückliegende Corona-Krise wird bei Intuit ohne Frage künftig folgende zwei produktstrategische Entwicklungen und damit Ertragsaussichten des Konzerns noch erheblich verstärken: 

Zum einen profitiert Intuit schon seit Jahren im Grundgeschäft erheblich dadurch, dass im Softwareangebot des Konzerns die marktführend besetzten Segmente “Finanzverwaltung” und “Steuerverwaltung” so hoch integriert und eng miteinander verzahnt angeboten werden, wie weltweit nur durch sehr wenige andere Softwarehersteller. 

Diese extreme Integriertheit des Softwareangebots wird Intuit nun dahingehend umso stärker gegenüber Wettbewerbern begünstigen, dass die meisten internationalen Staaten (und gerade auch die USA) im Zuge der Corona-Krise nun massive und zumeist rechtlich sehr komplexe Programme gerade auch für künftige langjährige Steuer-Sondererstattungen und-Subventionen von Unternehmen aufgelegt haben, deren Einbeziehung in kommerzielle Steueroptimierungs-Softwares künftig zweifellos eine “Herkules-Aufgabe” sein wird. 

Zur softwaretechnischen Bewältigung dieser Steuerrechts-Anforderungen sehen wir weltweit daher in ihrer Führungsrolle kaum ein Unternehmen als prädestinierter an, als Intuit, was sich damit auch wegen der engen Verzahnung mit ihrer sonstigen Finanzmanagements-Software künftig wohl noch zunehmend weiter von der internationalen Konkurrenz absetzen wird. 

Die zweite, bereits seit gut einem Jahr eingeleitete und durch die Corona-Krise nun natürlich nochmals relevanter gewordene, produkt- und geschäftsstrategische Weichenstellung von Intuit ist diejenige, dass der Konzern dabei ist, in seine Softwareprodukte nun systematisch alle Elemente der Künstlichen Intelligenz zu integrieren, die dazu geeignet sind, sämtliche Steuer- und Finanzanalysen (speziell für Unternehmenskunden) künftig noch stärker zu automatisieren wie auch zu optimieren (z.B. mit dem finalen Ziel regelmäßiger und ertragsoptimierter Steuererklärungen künftig quasi nur noch auf 1 Knopfdruck in Form automatisierter systemtechnischer Übertragungen aller relevanten abgespeicherten Unternehmensbilanz- bzw. GuV-Daten in die hiermit verlinkten Steuererklärungsdokumente). 

Hierzu ist Intuit bereits vor über einem Jahr eine Kooperationspartnerschaft mit dem weltführenden Entwickler künstlicher Intelligenz-Konzepte für Cloud-Plattformen, SQUARE INC. (US8522341036), eingegangen und hat im Februar 2020 auch kurzerhand das US-amerikanische Fintech-Startup CREDIT KARMA für 7,1 Mrd. USD übernommen, nachdem dieses kurz davorstand, mit seiner aktiv betriebenen kostenfreien Bereitstellung von Kreditbonitäts-Analysen und Steueroptimierungsrechnern bzw. -formularen sowie einem dadurch massiv ausgebauten Zugangsnetzwerk zu nahezu flächendeckenden US-amerikanischen Kundendaten möglicherweise eine künftige Bedrohung für das Geschäftsmodell von Intuit darzustellen. 

Intuit forciert also die vom Konzernvorstand als unverzichtbar angesehene Integration von Elementen der Künstlichen Intelligenz in all ihre Software-Konfigurationen derzeit mit Hochdruck, wofür schließlich außerdem auch die zuletzt angekündigte “betriebsbedingte” Entlassung von rd. 715 Mitarbeitern (= rd. 7 % der Belegschaft) und zahlenmäßig entsprechend anvisierte Neueinstellungen von Softwareexperten auf dem Gebiet der Cloud- und Künstlichen Intelligenz-Forschung ein untrüglicher Beleg sind.             

Auch diese technologischen Innovationsmaßnahmen werden die Ertragspotenziale von Intuit sowohl über eine Steigerung der Produktqualität wie auch -margen, wie aber auch eine hiermit gleichzeitig sicher verbesserte Kundenanbindung längerfristig ohne Zweifel noch erheblich steigern. 

 

Fazit: Aktienbewertung und Anlageurteil 

 

Auch wenn das zurückliegende Geschäftsquartal von Intuit infolge der Corona-Pandemie insbesondere stark durch die außergewöhnliche Verschiebung von Steuersoftware-Käufen belastet wurde, dürfte dieser Effekt im laufenden 4. Geschäftsjahresquartal 2019/20 weitgehend revidiert werden.  

Auch wird das von der Aufhebung diverser wirtschaftlicher Lockdown-Maßnahmen begünstigte Unternehmenskunden-Geschäft von Intuit die Ertragslage des Konzerns künftig verstärkt stützen. 

Langfristig sehen wir den Konzern auf dem beste Wege, infolge der Corona-Pandemie sowohl durch die künftig zusätzlich steigenden Optimierungsansprüche an jegliche Steuersoftwareprogramme wie auch die forcierte Implementierung der Künstlichen Intelligenz in ihr gesamtes Softwarespektrum Konkurrenzanbieter derartiger Softwarelösungen zunehmend in den Schatten zu stellen. 

Den derzeitigen Analysten-Konsens einer voraussichtlichen weiteren Umsatz- wie auch Nettogewinnsteigerung des Konzerns von Ende 2019 bis Ende 2022 um mindestens 30 % halten wir daher für sehr plausibel und in jedem Fall für realisierbar. 

Hierdurch ergibt sich kalkulatorisch per 31.07.2022 derzeit ein geschätztes Aktien-KGV von rd. 40, was die langfristige, der Branchenkonkurrenz weit überlegene Ertragsstärke des Softwarekonzerns unseres Erachtens auch vollauf angemessen widerspiegelt. Die Aktie stellt in unseren Augen daher derzeit eine solide langfristige Kaufgelegenheit auch für konservative Anleger dar, womit wir die gleichfalls erfolgte gestrige Neuaufnahme in unser Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV begründen.

 

07.07.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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