Aroundtown: Rezession und Sonder-Abschreiber belasten
Aroundtown liefert ein durchwachsenes Bild - schwächer als erwartet
Aroundtown stagniert operativ und bekommt aus Berlin Knüppel zwischen die Beine geworfen. Das 3. Quartal verlief weit weniger positiv als erwartet und wurde durch einen grossen Sondereffekt belastet.
Das 3. Quartal verlief durchwachsen bei Aroundtown (LU1673108939). Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte man. Dass man diese Aussage in den Vordergrund rückte, signalisierte bereits, dass das September-Quartal schwächer als erwartet ausgefallen ist und dem war auch so.
Erfreulich ist, dass die Mieteinahmen sich weiterhin positiv entwickeln. Auf konsolidierter Basis ein Umsatz von 386,4 Mio. Euro gegenüber 386,7 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Das Immobilienportfolio ist aber zum 30. September kleiner gewesen als im Vorjahr, da Aroundtown den Verschuldungsgrad reduzierte und dazu Objekte verkauft hat. Bereinigt man den Vergleich bzw. schaut sich die Entwicklung der Mieteinahmen aus den noch bestehenden Objekten an, so konnte man die Mieteinnahmen um gut 3 % verbessern.
Rezession und Sonder-Abschreiber belasten
Die Kostenstruktur ist weitgehend unverändert. Die Bewertungsgewinne aus Beteiligungen, die man nicht in der Bilanz konsolidiert, aber auf die man einen signifikanten Einfluss ausübt (Beispiel: Globalworth Real Estate Investments), schrumpften im 3. Quartal, was das operative Ergebnis massgeblich verringerte. Im Vorjahresquartal ergab sich hieraus allein schon ein Plus von 31,4 Mio. Euro. In diesem 3. Quartal nur 3,5 Mio. Euro, und das Delta ist deutlich im operativen Ergebnis zu erkennen: 240,0 Mio. Euro nach zuvor 268,4 Mio. Euro. Da auch das Bewertungsergebnis des Immobilienportfolios mehr oder weniger stagnierte, gab es von dieser Seite keine Unterstützung.
Was das Ergebnis aber wirklich belastet, ist die Goodwill-Abschreibung. Aroundtown erlitt im September-Quartal einen Sonderabschreiber in Höhe von -157,3 Mio. Euro. Das ist nicht liquiditätswirksam, aber belastet sehr wohl das Ergebnis und auch das Eigenkapital. Die Goodwill-Abschreibung, deren Quelle im Kern die TLG (DE000A12B8Z4) Beteiligung ist, liegt jedoch nicht in der Einflusssphäre von Aroundtown. Im 3. Quartal hat sich das deutsche Steuerrecht geändert und hat bei der TLG zu einer Veränderung bei den abgegrenzten Steuern geführt. Auf Ebene Aroundtown erhöhte sich der latente Steuerertrag von 1,5 Mio. Euro auf 325,8 Mio. Euro, was den Gewinn nach Steuern auf 304,3 Mio. Euro katapultierte. Aber ein latenter Steuerertrag existiert erst einmal nur auf dem Papier, tangiert also den Cashflow nicht. Hinzu kommt, dass der hohe Gewinn auch noch unter den Aktionären, Hybrid-Gläubigern und Dritten aufgeteilt wird. So werden für die Aktionäre aus 304,3 Mio. Euro im 3. Quartal nur noch 188,00 Mio. Euro bzw. 0,17 Euro je Aktie.
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27.11.2025 - Mikey Fritz

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