Die Wall Street hat hohe Erwartungen an Opendoor Technologies

Zillow fällt hinter Opendoor Technologies zurück - Opendoor-Aktie im Aufwind

 

Der Kampf im amerikanischen Online-Immobilienmarkt nimmt eine überraschende Wendung. Die dominante Zillow Group muss den Aufkauf von Immobilien einstellen. 

Zillow (US98954M1018) fällt hinter Opendoor Technologies (US6837121036) zurück. Der Online-Makler und einer der wichtigsten Player im amerikanischen Immobiliengeschäft stellt vorübergehend den Ankauf von Immobilien ein. Im 2. Quartal hatte Zillow noch mehr als 3.800 Immobilien aufgekauft, musste aber jetzt das Tempo ausbremsen. 

Der Grund? Man findet nicht genug Mitarbeiter. Zillow bietet, wie auch Opendoor Technologies, den Verkäufern an, dass man die Immobilie auf der Plattform offeriert oder das der Makler die Immobilie selbst übernimmt. Natürlich nicht auf Dauer, sondern nur so lange, wie es braucht, um das Objekt aufzuhübschen und kleinere Reparaturen vorzunehmen. Frisch gestrichen verkauft sich das Ganze dann in der Regel mit einem deutlichen Aufschlag. Nicht zuletzt auch, weil Zillow den genauen Überblick hat, wo die Nachfrage in den jeweiligen Märkten liegt. Das Neugeschäft musste Zillow jetzt unterbrechen, da man es nicht geschafft hat, genügend Personal zu finden, die die Immobilien im Bestand inspizieren, aufwerten und zum Verkauf herrichten. 

Opendoor Technologies betonte umgehend, dass man das Neugeschäft ohne Unterbrechung fortsetzt. Die Gesellschaft ist in diesem Segment der wichtigste Konkurrent für Zillow. Zum 30. Juni wies Opendoor Technologies einen Immobilienbestand von 2,72 Mrd. US-Dollar aus. Alles nur kurzfristige Investments, die dann weiterverkauft werden. Bedenkt man jedoch, dass der Bestand 12 Monate zuvor nur bei 466 Mio. US-Dollar gelegen hat, wird klar, welche Bedeutung dieses Geschäftssegment gewonnen hat. Die neuen Zahlen von Opendoor Technologies zum 3. Quartal erwarte ich am 10. November. 

 

 

Opendoor überflügelt Zillow

 

Die Spannung im Hinblick auf das 3. Quartal ist gross. Opendoor Technologies hatte seinen Umsatz im 2. Quartal im Jahresvergleich von 739,8 Mio. US-Dollar auf 1,185 Mrd. US-Dollar um 60 % steigern können. Gleichzeitig kletterte aber der Rohertrag überdurchschnittlich um 191 %. In dieser Relation liegt der zukünftige Erfolg des Unternehmens. 

Das Ergebnis des 2. Quartals war noch von den Kosten für den Merger mit der Chamath SPAC überschattet. Bereinigt man diesen Punkt, hätte Opendoor Technologies auf operativer Ebene bereits den Break-Even schaffen können. So kletterte am Ende der Verlust nach Steuern von zuvor -55,9 Mio. US-Dollar auf dann -143,8 Mio. US-Dollar. Je Aktie ergab sich aufgrund der höheren Aktienanzahl eine Verringerung des Verlusts von zuvor -0,66 auf nun -0,24 US-Dollar. 

 

 

Die Umsatzerwartungen der Wall Street sind schlicht und einfach nur brutal. Für das abgelaufene Quartal wird im Schnitt mit einem Sprung auf 2,01 Mrd. US-Dollar Umsatz gerechnet. Wohlgemerkt hatte das Unternehmen im 2. Quartal gerade einen Sprung auf 1,185 Mrd. US-Dollar geschafft. Für das Gesamtjahr rechnen die Analysten im Konsens mit 6,83 Mrd. US-Dollar. Dieses Niveau soll sich in 2022 noch einmal fast verdoppeln auf 12,46 Mrd. US-Dollar. Das ist der Konsens in New York und damit auch das Minimum, was Opendoor vorlegen muss, um den Aktienmarkt zu beeindrucken. 

Was die Profitabilität angeht, so wird mit anhaltend hohen Investitionen ins Marketing und in den Vertrieb gerechnet. Um die Konkurrenten auszustechen, bleibt Opendoor Technologies auch nichts anders übrig, als kräftig zu werben. Entsprechend wird sowohl für das Gesamtjahr 2021 als auch für 2022 mit einem Verlust nach Steuern gerechnet. 

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22.10.2021 - Mikey Fritz

 

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