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Kobalt: Der Flaschenhals des Angebots bleibt eng – Glencore im Vorteil

Kobalt bleibt weiter ein strategischer Engpassfaktor

NTG24 - Kobalt: Der Flaschenhals des Angebots bleibt eng – Glencore im Vorteil

 

Nachdem sich der Preis für Kobalt im Jahr 2021 praktisch verdoppelt hat, ist er auch im ersten Jahresdrittel 2022 weiter gestiegen. Durch die politische Entwicklung im Osten Europas hat sich die Geschwindigkeit einer Transformation in Richtung Elektromobilität nochmals beschleunigt. Die Angebotsseite des globalen Kobaltmarktes ist jedoch weiter durch ein ebenfalls politisch fragiles Defacto-Monopol des Kongo gekennzeichnet. Dies läßt im Falle politischer oder logistischer Störungen eine niedrige Preiselastizität der schnell wachsenden Nachfrage und damit einen weiter deutlich steigenden Preis für Kobalt erwarten. Zu den Profiteuren dieser Entwicklung gehört insbesondere Glencore.

In unserem Beitrag vom 09.12.2021 ,,Engpassfaktor Kobalt‘‘ fragten wir etwas ketzerisch, ob Kobalt sich zum neuen ,,Öl‘‘ entwickeln könnte. An diesem Tag stand der Ölpreis bei gut 70 US-Dollar und der in unten stehender Grafik abgebildete Kobalt-Future an der COMEX bei 32,36 Dollar. Seither hat der Ölpreis mehr als 50 % zugelegt, während der Anstieg beim erwähnten Kobalt-Future ,,nur‘‘ knapp 24 % betrug. Allerdings hatte sich der Kobaltpreis im vergangenen Jahr praktisch verdoppelt und sich damit eine Verschnaufpause verdient.

 

Kobalt Future auf TradingView

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Inzwischen hat sich auf der kritischen Angebotsseite des weltweiten Kobalt-Marktes wenig geändert. Mit der verstärkten Transformation der Weltwirtschaft, welche nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine aus politischen Gründen durch den Westen noch beschleunigt wird, hat sich nun auch die Nachfragedynamik weiter verstärkt.

Dabei ist es vor allem interessant, dass Kobalt für die Verwendung in Elektrofahrzeugen 2021 erstmals andere Endanwendungen übertraf. Denn inzwischen ist die Kobaltnachfrage für Elektrofahrzeuge mit 34 % der gesamten Kobaltnachfrage der größte Endverbrauchssektor. 31 % der Gesamtnachfrage entfielen auf andere Batterieanwendungen, 14 % auf Industriemetalle und 11 % auf Industriechemikalien.

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Werbebanner WikifolioIn seinem jüngst publizierten ,,Cobalt Market Report" betont das ,,Cobalt Institute‘‘ die Rolle von Kobalt als einer der zentralen strategischen Rohstoffe der grünen Transformation der Weltwirtschaft, was insbesondere am starken Wachstum der Anwendung von Lithium-Ionen-Batterien und dem explosiven Wachstum des Marktes für Elektrofahrzeuge liegt. Im abgelaufenen Jahr machten kobalthaltige Batterie 74 % des weltweiten Marktes für Elektroautobatterien aus, was vor allem an ihrer überlegenen Energiedichte, Sicherheit und Leistung liegt, die durch Kobalt gewährleistet wird.

Die Demokratische Republik Kongo blieb 2021 mit einer Produktion von 1,18 Mio. Tonnen und einem Weltmarktanteil von 74 % des weltweiten Minenangebots faktisch der Angebotsmonopolist auf dem globalen Kobaltmarkt. An zweiter Stelle folgte mit einem Anteil von 3 % Australien, das 560 000 Tonnen förderte.

Die größte Raffinerieproduktion von Kobalt hatte 2021 erneut China und besaß einen Marktanteil von 72 % (104 000 t) an der gesamten Primärproduktion von Kobalt.

 

Und was ist das Fazit?

 

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Werbebanner EMH PM TradeWie das ,,Cobalt Institute‘‘ betont, lag im letzten Jahr das Nachfragewachstum auf dem globalen Kobaltmarkt bei rekordhohen 22 %, und es soll in den kommenden 5 Jahren um jeweils rund 13 % zulegen. Störgrößen politischer oder logistischer Art würden diese Dynamik empfindlich stören und könnten deshalb den Aufwärtsdruck auf den Kobalt-Preis weiter erhöhen. In dieser Beziehung ähnelt sich die innere Faktordynamik des steigenden Öl- und Kobaltpreises. Zu den Profiteuren dieser Entwicklung gehört dabei insbesondere Glencore (JE00B4T3BW64).

 

19.05.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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