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Lufthansa, TUI, Norwegian Cruise Lines, Carnival – Sektor warnt vor Pleiten und beschleunigter Konsolidierungswelle

Risiko durch Corona-Mutation weiter hoch

NTG24 - Lufthansa, TUI, Norwegian Cruise Lines, Carnival – Sektor warnt vor Pleiten und beschleunigter Konsolidierungswelle

 

Reise- und Tourismusbranche weiterhin mit hoher Volatilität. Eurowings-Chef geht von beschleunigter Konsolidierungswelle und Pleiten in der Branche aus.

Der Hoffnungsträger der Mitte der Woche war, trotz der Unsicherheiten in Folge der Corona-Variante Omikron die Tourismus- und Reisebranche. Die beiden amerikanischen Kreuzfahrtunternehmen Carnival (PA1436583006) und Norwegian Cruise Line (BMG667211046) gewannen am Mittwoch jeweils über 5 % und gehörten damit zu den Topwerten im Index. Auch die Deutsche Lufthansa (DE0008232125) gewann 2,2 % hinzu, während der größte Tourismuskonzern der Welt TUI (DE000TUAG000) dem Trend nicht mitgehen konnte und sogar leicht verlor.

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Werbebanner ClaudemusBei der Lufthansa folgte die leichte Erholung nach dem 52-Wochen-Tief bei 5,24 € im November und es hätte das Ende der Konsolidierungsphase sein können, die bereits seit dem Ende des ersten Quartals 2021 anhielt und in dessen Laufe die Aktie von 9,25 € auf knapp über 5 € pro Aktie einbrach. Insgesamt sieht sich die Lufthansa im operativen Geschäft wieder im Aufwind und geht für das Jahr 2022 wieder von einem marginalen Gesamtgewinn pro Aktie aus.

Der überraschend positive Quartalsbericht Anfang November sorgte bei der größten deutschen Fluggesellschaft für eine starke Erholungsbewegung bis auf 7,14 € pro Aktie. Konfrontiert mit dem Risiko durch etwaige Einschränkungen für Ungeimpfte im Flugverkehr und der südafrikanischen Corona-Mutation sackte der Kurs allerdings schnell wieder ab, der Titel wurde abverkauft und prallte schlussendlich an der psychologisch wichtigen 5 € -Marke ab.

Im Oktober zeigte sich das Management noch optimistisch, dass sich die Erholung in der Reise- und Luftfahrtbranche auch über den Herbst hinaus fortsetzt. Passend dazu wurde der Flugplan erheblich ausgeweitet. Durch die hohen globalen Fallzahlen mussten nun einige Destinationen wieder aus dem Flugplan herausgenommen werden. Als Erstes hat es Kuba getroffen. Eurowings-Chefs Jens Bischof geht davon aus, dass einige Konkurrenten die Insolvenz mittel- bis langfristig nicht mehr abwenden können. Zudem sieht er die Konsolidierungswelle in beschleunigter Form noch auf uns zukommen und gab bekannt, dass einige Fluggesellschaften die erhaltenen Hilfskredite inklusive Zinsen nicht zurückzahlen können.

Davon könnte die Lufthansa zwar in Zukunft profitieren, doch gerade im Billig-Segment steht die Konkurrenz finanziell weitaus gefestigter dar und hat einen geringeren ausgehenden Cashflow und Fixkosten. So hat die Lufthansa eine Verschuldung von circa 16 Milliarden Euro, dagegenstehen jedoch nur liquide Mittel in Höhe von 2,1 Milliarden Euro. Eine der wenigen Fluggesellschaften die bislang ohne Hilfskredit ausgekommen sind und schnell wieder einen Gewinn erwirtschaften konnten ist Ryan Air (IE00BYTBXV33). Die Iren haben zum Vergleich nur Schulden in Höhe von 5,7 Milliarden Euro und verfügen über liquide Mittel von 4,1 Milliarden Euro.

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Werbebanner ISIN-WatchlistInsgesamt sollte man im Hinblick auf ein mögliches Investment im Sektor das Chancen-Risiko-Verhältnis nicht außer Acht lassen. Zwar ist der Sektor auf Basis der Finanzdaten eines normalen Fiskaljahres fundamental unterbewertet, doch auch das Risiko ist aufgrund der steigenden globalen Fallzahlen und eventuell weitere Einschränkungen weiter hoch und eine weitere Korrektur wahrscheinlich.

 

04.12.2021 - Felix Eisenhauer

Unterschrift - Felix Eisenhauer

 

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