Marathon Petroleum ist ein klassischer Impfstoff-Gewinner - Aktien steigen Richtung 52-Wochenhoch

Marathon Petroleum startet stark ins neue Jahr

 

Marathon Petroleum hat eines der schlimmsten Jahre in der Unternehmensgeschichte hinter sich gebracht. Der Konzern ist ein Spin-off von Marathon Oil und betreibt im Kern 16 Raffinerien, wozu auch die bekannte Galveston Bay Raffinerie zählt und verfügt darüber hinaus noch über ein nennenswertes Midstream-Geschäft, also die Lagerung und den Transport von Erdöl, Erdgas und abgeleiteten Derivaten. Im 1. Quartal 2020 begann man sich gerade auf den Verbrauchsanstieg für die Sommerferien vorzubereiten, als in den USA und rund um den Globus der gesamte Flugverkehr zum Erliegen kam und sich bis heute in Amerika nur auf ein rund 20 % des Niveaus von 2019 erholt hat. Der abrupte Nachfrageeinbruch kostete Marathon Petroleum Milliarden. 

Die Gesellschaft weist für 2020 zum ersten Mal seit mehr als einer Dekade einen Verlust aus. Dieser resultierte zum einen aus einem durchgehend defizitären Raffineriegeschäft, aber zum anderen auch aus ausserordentlichen hohen Abschreibungen. Die Abschreibungen konzentrierten sich auf das 1. Quartal 2020. Die Geschäftsführung sah sich durch den abrupten Nachfrageeinbruch gezwungen, Wertberichtigungen in der Bilanz vorzunehmen und schrieb auf einen Schlag mehr oder weniger den gesamten Goodwill für das Raffineriegeschäft ab. Auch der Goodwill für das Midstream-Geschäft wurde um ein knappes Fünftel reduziert. Insgesamt schlugen allein diese Wertberichtigungen mit -7,3 Mrd. US-Dollar zu Buche. Der Jahresverlust der fortzuführenden Geschäftsbereiche erreichte am Ende des Jahres -12,25 Mrd. US-Dollar. 

 

Lockdown kostete mehr als 12 Mrd. US-Dollar

 

Um die Bilanz zu stützen, wird Marathon seine Tochter Speedway im 1. Quartal verkaufen. Dabei handelt es sich um eine Tankstellenkette, die vorrangig im Mittleren Westen und an der Ostküste der USA vertreten ist. Man betreibt knapp 4.000 Standorte und beschäftigt mehr als 40.000 Mitarbeiter. Die Kette geht für 21 Mrd. US-Dollar an die Seven & I Holding, was etwas über dem 1-fachen Jahresumsatz und dem 21-fachen des Gewinns liegt. Der Verkauf wird die Verschuldungsquote deutlich senken und die Liquidität um gut 1 Mrd. US-Dollar heben. Der Konzern ist damit sehr gerüstet, um in 2021 ein erfolgreiches Comeback zu erreichen. 

 

 

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16.02.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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