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McDonalds: Kaufgelegenheit oder Ende der Story?

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NTG24 - McDonalds: Kaufgelegenheit oder Ende der Story?

 

Zweifelsfrei ist McDonalds (MCD) eine der weltweit bekanntesten Marken und seit Jahren ein hervorragend geführtes Unternehmen mit beeindruckender Performance. Umso erstaunlicher ist derzeit der Umstand, dass die Aktie sich entgegen der Marktendenz bewegt.

Seit dem Hoch bei 222 Dollar hat der Titel bis heute ca. 15% korrigiert, während sowohl Dow Jones als auch S&P 500 neue Rekorde erreichen. Natürlich könnte jetzt argumentiert werden, dass MCD dies ja alles bereits erreicht hat und es eben Zeit ist, Gewinne zu sichern, doch das wäre zu kurz gedacht. Vielmehr stellt sich die Frage, ob die aktuelle Korrektur des Kurses eine Kaufgelegenheit darstellt oder ob es das vorläufige Ende der Story aufgrund neuer Konkurrenz wie Beyond Meat und andere ist.

Tatsache ist, dass der Fastfood-Gigant in den vergangenen Jahren in die Rolle einer defensiven Aktie gerutscht ist. Nicht weil MCD keine Wachstumsfantasie mehr weckt, sondern weil die stabile Dividendenpolitik die Aktie als sicheren Hafen in unsteten konjunkturellen Zeiten etabliert hat. Nun, da sich aber das konjunkturelle Bild aufhellt, verliert der Wert diesen Bonus. Interessanterweise setzte die Korrektur bei MCD nämlich an dem Tag ein, an dem auch die Kurse der 10-jährigen T-Bonds ihr Hoch erreicht hatten. Zufall?

 

In den Medien wird der Wechsel des CEO als Grund für den Kursrutsch genannt

 

In der ersten Novemberwoche entließ McDonalds den ehemaligen CEO Steve Easterbrook wegen einer Beziehung zu einer Angestellten. Grundsätzlich lag dies daran, dass es gegen die Unternehmensrichtlinien verstieß und von schlechtem Urteilsvermögen zeugt. Steve Easterbrook erwähnte in einer E-Mail, dass es in der Tat an der Zeit sei, weiterzuziehen, nun da er die Unternehmenswerte vernachlässigte. Ich persönlich verstehe zwar, dass die anfängliche Börsenreaktion negativ war, da Anleger befürchteten, dass diese Maßnahmen dem Ruf des Unternehmens schaden würde. Allerdings denke ich nicht, dass das hier der Punkt ist. Wie viel Schaden kann eine einvernehmliche Beziehung mit einer Mitarbeiterin dem Image von McDonald's anrichten? Und selbst wenn ja, wie viele Kunden wären sich bewusst, dass ihr Lieblings-Fastfood-Restaurant aus genau diesem Grund einen neuen Chef hat?

Die Wachstumsstrategie von McDonald's ist unverändert das zentrale Thema. Sie basiert auf den Schlüsselaspekten Kundenbindung und -rückgewinnung. Die erste basiert auf der Stärkung und Erweiterung der Wachstumsmaßnahmen, wie z.B. das beliebte Frühstück und die Möglichkeit, Familienfeiern zu halten, während die Rückgewinnung darauf abzielt, Kunden wiederzugewinnen, die das Unternehmen in der Vergangenheit verloren hat. Die Verbesserung der Lebensmittelqualität, des Komforts und die Schaffung von mehr Wert sollen die Attraktivät erhöhen. Ferner will das Unternehmen Gelegenheitskunden durch ein neues Angebot von Kaffee und Snacks zu Stammkunden konvertieren. Grundsätzlich möchte das Unternehmen Kunden an die Marke binden, indem es eine Vielzahl von Produkten anbietet, die über das „traditionelle“ Burgergericht hinausgehen. Darüber hinaus nutzt das Unternehmen digitale Lösungen, um seine Ziele durch eine Neugestaltung der Kundeninteraktionen zu erreichen. Dies bezieht sich auf die Bequemlichkeit im Geschäft, Burger To Go, Drive-Thru oder die Lieferung von Burgern nach Hause. Letzteres beinhaltet Lösungen wie Uber Eats, die bei McDonald's als McDelivery bezeichnet wurden.

Bisher scheint es das alles auch zu funktionieren, da sich das Umsatzwachstum nach Jahren des Rückgangs stabilisiert. Der Umsatz im dritten Quartal erreichte 5,43 Mrd. Dollar, was eine Steigerung von 1% gegenüber dem Vorjahresquartal nach einem neutralen Umsatzwachstum im zweiten Quartal dieses Jahres darstellt. Der frühere CEO Easterbrook lobte eine Steigerung des weltweit vergleichbaren Umsatzes um 5,9%. Dies ist das 17. Quartal in Folge mit einem weltweit vergleichbaren Umsatzwachstum. Die gute Nachricht geht weiter, da die Hauptursache für dieses Ergebnis eine weltweit höhere Gästezahl ist. In den USA stiegen diese trotz zunehmender Konkurrenz um 4,8%. An dieser Meßlatte scheitern viele Restaurants, obwohl die heimische Gastronomie eine der stärksten Branchen der USA ist. Trotzdem: Ein versteifter Wettbewerb und steigende Preise drücken viele schwache Restaurants aus dem Markt. 

 

Chart McDonalds

 

Was die Kosten betrifft, so erzielte McDonalds eine operative Marge von 44%. Während das Margenwachstum derzeit durch geringere Gewinne aus Restaurantverkäufen und höheren Steuerbelastungen ausgeglichen wird, zeigen diese Zahlen deutlich, dass McDonalds das Richtige tut. So stieg die konsolidierte operative Marge um 20 Basispunkte auf 18,6%. Die Betriebsgewinnmargen der US-Unternehmen stiegen um 280 Basispunkte auf 15,6%, da ein hohes Umsatzwachstum und eine verbesserte Betriebsleistung höhere Kosten ausgleichen konnten. In den USA stiegen die Preise im dritten Quartal um rund 3%. Dies gleicht die höheren Rohstoffkosten um rund 100 Basispunkte aus.

Fazit: Ich denke, wir haben es in dem einem Fall mit einer Cash Cow zu tun. Das Unternehmen hat eine Dividendenrendite von 2,6% und ein Produktportfolio / Geschäftsmodell, das es sehr wahrscheinlich macht, dass diese, unterstützt durch höhere Umsätze und wahrscheinlich auch höhere Gewinne, auch zukünftig weiter steigen werden. Und ich glaube, dass wir bei einem stabilen Umsatz mit einem weiteren Anstieg des operativen Ergebnisses rechnen können. 

 

Wo liegt der Kaufkurs?

 

Der Chart zeigt, wie es wohl laufen wird. Der langfristige Aufwärtstrend verläuft derzeit bei ca. 190 Dollar, also stehen wir knapp am Test. Hält der Trend, wovon ich ausgehe, dann dürfte die nächste Kaufchance vor der Tür stehen, vermutlich noch im November. Ich beobachte dies und melde mich hier, wenn der Zeitpunkt erreicht ist. Mein Kursziel für 2020 liegt oberhalb von 240 Dollar. 

 

13.11.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

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