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Meta wehrt sich gegen Trolle, kann den Anlegern damit aber auch keine besseren Aussichten liefern

Von Erholung keine Spur

NTG24 - Meta wehrt sich gegen Trolle, kann den Anlegern damit aber auch keine besseren Aussichten liefern

 

Die Facebook-Mutter Meta hat schon seit einer Weile mit so einigen Problemen zu kämpfen. Internet-Trolle, welche das Netzwerk gezielt für Propaganda nutzen, sind da aus Anlegersicht noch eher eine der kleineren Baustellen. Immerhin gab es in dieser Hinsicht zuletzt erfreuliche Neuigkeiten. Nachdem Facebook in der Sache schon häufig Untätigkeit vorgeworfen wurde, hat das Unternehmen kürzlich ernst gemacht.

Wie das Unternehmen kürzlich mitteilte, wurde ein ganzes Netzwerk um eine russische Desinformationskampagne auf Eis gelegt. Bei Facebook wurden 1.633 Konten sowie 703 Seiten blockiert, welche Nutzern irreführende Informationen präsentierten, die mehr oder weniger die Propaganda aus dem Kreml wiedergaben. Laut Informationen von Facebook soll es sich um das bisher größte Netzwerk dieser Art gehandelt haben. Abgezielt hat die Kampagne wohl in erster Linie auf deutsche Nutzer, aber auch andere europäische Staaten wurden ins Visier genommen.

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Werbebanner WikifolioAußerdem informierte Meta (US30303M1027) über ein chinesisches Netzwerk, welches mit Beiträgen zu brisanten Themen offenbar Einfluss auf die anstehenden US-Kongresswahlen nehmen wollte. Ob das Ganze von der Regierung in Peking in die Wege geleitet wurde, ließ sich bisher nicht zweifelsfrei feststellen. Facebook ist sich aber sicher, dass der Ursprung des Ganzen in China zu finden ist.

Zwar ist es erfreulich, dass Meta gegen derartige Troll-Accounts entschiedener vorzugehen scheint. Für die Anleger ändert sich dadurch aber herzlich wenig. Die größten Probleme für die Meta-Aktie bleiben rapide sinkende Gewinne sowie das Gefühl, dass der große Hype rund um Facebook schlicht vorbei zu sein scheint. Große Wachstumsraten weist heute vor allem TikTok von Bytedance auf und Meta gelang es bisher nicht, eine ähnlich erfolgreiche Plattform mit Kurzvideos aus dem Boden zu stampfen. Dabei ist es nicht so, als hätte man genau das nicht versucht.

 

Meta im Abwärtsstrudel

 

Geschäftlich blickt Meta weiterhin in eine mehr als ungewisse Zukunft. Das laufende Jahr hätte sich für den Internet-Giganten bisher kaum schlechter entwickeln können. Im Februar schockte Facebook mit dem ersten Nutzerrückgang überhaupt, im Sommer sorgte der erste Umsatzrückgang seit Bestehen des Portals für einen großen Exodus bei den Aktionären. Viel geändert hat sich seither nicht.

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Die konjunkturelle Schwäche schlägt sich bei Facebook voll durch und lässt die Werbeeinnahmen in Richtung Süden purzeln. Zwar versucht der Konzern mit diversen Instrumenten, dem entgegenzuwirken. Die Erfolge sind bisher aber überschaubar bis nicht vorhanden. Das ist den Anlegern nicht entgangen, welche sich von der Meta-Aktie bereits zu weiten Teilen verabschiedet haben. Auf Jahressicht notieren die Anteilsscheine der Facebook-Mutter derzeit mit 51,1 Prozent im Minus. Von einer Erholung fehlt jede Spur und vermutlich wird eine solche noch sehr lange auf sich warten lassen – so sie denn überhaupt noch kommt.

 

Schafft Meta es noch einmal?

 

Das Wachstum bei Facebook scheint ausgereizt zu sein, auch unabhängig von den vielen Krisen unserer Zeit. Wer bei Meta investiert, blickt vor allem auf kommende Projekte und da steht das Metaverse klar im Vordergrund. Die letzte große Hoffnung ist, dass Meta damit ein ähnliches Durchbruch wie seinerzeit mit Facebook gelingen wird. Es gibt aber erhebliche Zweifel daran, ob ein solch erfreuliches Szenario tatsächlich eintreten wird.

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Werbebanner EMH PM TradeIch persönlich bin davon nicht überzeugt. Zum einen ist das Metaverse ungleich komplexer als bisherige soziale Medien und schreckt allein dadurch schon viele Nutzer ab. Zum anderen könnte die Konkurrenz kaum größer sein und durchsetzen dürften sich vor allem Innovationen. Solche hatte Meta in jüngerer Vergangenheit eher wenige zu bieten. Virtual Reality ist zwar eine nette Spielerei, aber auch schon fast wieder ein alter Hut und zudem ein Thema, das vor allem eine enthusiastische Nische bedient. Für den Massenmarkt braucht Meta frische Ideen und solange Anleger solche nicht zu sehen bekommen, gibt es gute Gründe, um weiter auf der Seitenlinie zu bleiben.

 

28.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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