NTG24 AKTIEN SPEKULATIV: CTS Eventim-Aktiencrash infolge angeblich drohender Spotify-Konkurrenz völlig unfundiert

Neuer Spotify-Service von Ticketing-Konkurrenzvergleichen für CTS Eventim kaum geschäftsbedrohend

 

Entgegen dem durch heutige Kursaufschläge um jeweils rd. + 0,4 % mit dem MSCI World (Euro)-Index (+ 0,3 %) voll mithaltenden Wikifolio-Zertifikaten NTG24 AKTIEN KONSERVATIV und AKTIEN SPEKULATIV verbucht in unserem letztgenannten Strategiedepot bzw. Zertifikat zur Stunde insbesondere die Aktie des europaweit größten Ticketing-Dienstleisters und darüber hinaus auch Direktveranstalters unzähliger Unterhaltungsshows speziell aus dem Musik- und Sportbereich, CTS EVENTIM, einen massiven Kurseinbruch um - 7,1 %.

Im Zuge des heutigen, aus unser Sicht sachlich nahezu völlig unfundierten und substanzlosen Aktienabsturzes von CTS EVENTIM (DE0005470306), die mit einem Online-Ticketing-Marktanteil von rd. 80 % in ihrer Bastion Deutschland sowie durchschnittlichen Ticketverkaufs-Marktanteilen von rd. 50 – 60 % in ihren weiteren europäischen Standortländern Österreich, Schweiz, Großbritannien, Italien, Spanien Finnland und den Niederlanden den weitaus größten Ticketverkäufer für Unterhaltungsveranstaltungen aller Art darstellt (vor dem Corona-Ausbruch Anfang 2020 Absatz von rd. 250 Mio. Tickets jährlich) und dazu auch diese Großveranstaltungen jährlich in einer hoch dreistelligen Anzahl über 34 angeschlossene Agenturen in 15 Ländern selbst direkt ausrichtet, erreichte deren Aktie im Tagesverlauf vorübergehend zwar einen charttechnisch bereits kritischen Tiefpunkt von nur noch 50,25 EUR (aktuell: 52,55 EUR).

Allerdings haben wir die aus unserer Sicht inhaltlich fast völlige Gegenstandslosigkeit der im Tagesverlauf immer stärker ausgeweiteten Aktienkorrektur zugleich auch zum Anlass genommen, unsere ursprünglich mit 51 EUR festgelegte Stop Loss-Empfehlung in der Aktie nun simultan auf 47 EUR abzusenken, so dass der Titel von CTS Eventim vorerst auch weiterhin im Strategiedepot bzw. Zertifikat NTG24 AKTIEN SPEKULATIV verbleibt.

Hintergrund des heutigen Aktiencrashs von CTS Eventim war nämlich nach Stellungnahmen einiger Analysten hierzu ausschließlich die jedoch bereits am Freitag Nachmittag mitteleuropäischer Zeit erfolgte Mitteilung durch den operativ in Stockholm ansässigen, jedoch an der US-amerikanischen NYSE primär börsennotierten, international führenden Musik-, Audiobuch- und Podcast-Streamingdienst SPOTIFY (LU1778762911), in einer Abrundung ihres Kerngeschäfts der audiovisuellen Streamingdienste mit dem neuen und künftig auch zunehmend erweiterten Service-Feature „Live Events“ in einem ersten Schritt nun zunächst ihre (jedoch schon seit Jahren bestehende) App „Concert Hub“ in eine Vielzahl ausgewählter „Live Event“-Konzertvorschläge transformieren und diese über einen Feed - das ist die eigentliche Neuerung - direkt mit Ticketing-Vergleichsvorschlägen unter eigenen Partner-Anbietern, die derzeit allesamt zu CTS Eventim in potenzieller Konkurrenz stehen (derzeitiges Vergleichsspektrum: u.a. Ticketmaster, AXS, Dice, Eventbrite und See Tickets) verknüpfen zu wollen.

Wir sehen jedoch derzeit kaum die geringsten Ansätze, dass dieses künftig ausgebaute Serviceangebot von Spotify für die Geschäftsdomäne von CTS Eventim im Ticketing-Bereich, geschweige denn im Falle einer hiermit direkt auch noch direkt korrespondierenden Ausrichtung dieser Großveranstaltungen durch die an CTS Eventim angeschlossenen Agenturen, irgendeine nennenswerte Bedrohung darstellen könnte, und dies gleich aus mehreren Gründen:

 

1) Generell unterliegt jegliches Ticketing zu einer bestimmten Veranstaltung, und zwar egal in welcher Platz-Preiskategorie, für ALLE Ticketanbieter kartellrechtlich gleichermaßen weltweit einer FIXEN PREISBINDUNG, die vom Veranstalter mit den Managementagenturen der jeweiligen Künstler je nach Austragungsort im Vorfeld verbindlich ausgehandelt bzw. bei Alleinausrichtung durch den Veranstalter für ALLE Ticketing-Dienstleister gleichermaßen auf EINER Linie festgelegt werden.

Dass durch das neue Spotify-Angebot angeschlossene Ticketing-Dienstleister für GLEICHE Veranstaltungen nun künftig in einen direkten Preiswettbewerb zueinander treten könnten, ist kartellrechtlich also - selbst weltweit - weiterhin so gut wie ausgeschlossen und schränkt damit natürlich bereits den denkbaren Mehrgewinn der Nutzung dieses Tools für künftige User ein.

2) Zwar ist es denkbar, dass einzelne Ticketing-Dienstleister, die sich künftig an das Spotify-Eventtool anbinden, bei hinreichendem Marktingerfolg künftig in den Genuss einer möglichen gewissen zugestandenen Mengenkontingent-Erhöhung kommen könnten, die bis jetzt gerade gegenüber einem Wettbewerbsgiganten wie CTS Eventim bislang noch nicht bestand.

Allerdings erwarten wir uns auch in selbst in diesem Fall keine nennenswerte Abschwächung der Ticketangebots-Kontingentierung für die hierin zumindest europaweit weiterhin mit Abstand marktführende CTS Eventim, da jeweilige externe und erst recht interne Künstler- / Veranstalteragenturen auch weiterhin natürlich zuvorderst die jeweils erwartet absatzstärksten Vertreiber (d.h. in Europa natürlich allen voran CTS Eventim) weiterhin mit den größten Angebotskontingenten bedenken dürften.

Selbst für einen in den USA so stark führenden Anbieter wie Ticketmaster (wo CTS Eventim nun ihrerseits erst seit November 2021 den Markteintritt sucht) dürfte es daher im Gegenzug selbst durch das neue Spotify-Tool sehr schwer sein, in Europa ihren weiterhin gewaltigen Marktanteilsabstand zu CTS Eventim künftig entscheidend zu verkürzen.

Den größten künftigen Ticketingabsatz-Vorteil dürften all diese o.g. Konkurrenzunternehmen zu CTS Eventim künftig daher durch das Spotify-Event-Tool wohl allein für kleinere Veranstaltungen bzw. eher Auftritte von Künstlern aus der „Independent“-Szene oder aber auch gerade innerhalb der USA aufweisen, für die (jedoch ebenfalls zunehmend selten) CTS Eventim gar keine Angebotskontingente unterhält, sicher aber nicht in den zu CTS Eventim direkt konkurrierenden Ticketangeboten für größere „Mainstream“-Veranstaltungen innerhalb Europas.

Zusammenfassend erwarten wir uns daher selbst durch die künftige Neugestaltung und den weiteren Ausbau des „Event-Tools“ mit entsprechenden Vergleichs-Feeds durch Spotify gerade in der Kernregion Europa kaum die geringste nennenswerte Geschäftsbedrohung für CTS Eventim, was den heutigen Aktienkurssturz aus unserer Sicht bei einem aktuellen KGV (2023e) von nur noch rd. 28 (historisch von 2015 – 2019: rd. 34) angesichts des künftigen hoch absehbaren Wiederanknüpfens des Konzerns an seinen sehr dynamischen Wachstumstrend vor dem Corona-Ausbruch als übertrieben erscheinen lässt.

 

Chart: CTS EVENTIM

 

CTS EVENTIM auf TradingView

 

27.06.2022 - Matthias Reiner

 

 

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