
Fed sieht Inflationsrisiken, CTS Eventim mit Rekordumsatz und Schoeller-Bleckmann in der Defensive - BÖRSE TO GO
Fed sieht Inflationsrisiken - Minutes setzen Rahmen für Jackson Hole Rede von Powell
Federal Reserve sorgt sich um die Inflation. Die Minutes der Juli-Sitzung sprechen eine klare Sprache und setzen den Rahmen für die Jackson Hole Rede von Powell. Die Geschäfte bei CTS Eventim laufen gut. Der Umsatz erreicht einen neuen Rekord im 1. Halbjahr, aber die Kosten laufen aus dem Ruder. Schoeller-Bleckmann in der Defensive. Die Nachfrage nach neuen Bohrungen bleibt schwach.
Der Aktienhandel in Asien neigt am Donnerstag zur Schwäche. Auch in Fernost geht man im Vorfeld von Jackson Hole in Deckung. Der Nikkei 225 Index schloss -0,58 % tiefer bei 42.640,00 Punkten und der Hang Seng Index wird im Verlauf der Sitzung zeitweise mehr als -0,65 % im Minus gehandelt. Der KOSPI macht die Ausnahme und steigt um 0,37 % auf 3.141,74 Punkte. Der Terminmarkt strahlt hingegen Ruhe aus. Vor Börseneröffnung wird der DAX-Future (September) bei 24.321,30 Punkten (-0,02 %) gehandelt.
Die Börse Frankfurt war am Mittwoch noch von Gewinnmitnahmen auf der ganzen Breite geprägt. Alle deutschen Benchmarks gaben ab, wobei der SDAX die größten Verluste mit einem Abschlag von -0,79 % 17.015,45 Punkte erlitt. Die Aktien von Suss MicroTec (DE000A1K0235) verzeichneten dabei innerhalb des Index den größten Tagesverlust mit einem Minus von -3,62 % auf 26,60 Euro. Auch den DAX erwischte es deutlich mit einem Rückgang um -0,60 % auf 24.276,97 Punkte. Starke Gewinnmitnahmen sahen hier unter anderem die Siemens Energy (DE000ENER6Y0) Aktien, die um -2,88 % auf 91,76 sanken. Der TecDAX gab -0,36 % auf 3.756,68 Punkte ab und der MDAX hielt sich am besten mit einem Tagesverlust von -0,35 % auf 30.877,87 Punkte.
In New York ergab sich hingegen erneut ein Bild, wo nahezu ausschließlich die Big Techs von Gewinnmitnahmen betroffen waren. Der Nasdaq 100 Index verlor deutlich um -0,58 % auf 23.249,57 Punkte, wobei ausgerechnet die Aktien von Intel (US4581401001) die Liste der Verlierer anführten. Hier ging es um -6,99 % auf 23,54 US-Dollar in den Keller. Der S&P 500 Index sank um -0,24 % auf 6.395,78 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index konnte erneut nahezu unverändert bei 44.938,31 Punkten (+0,04 %) schließen.
Fed: Inflationsrisiken überwiegen
Die Minutes der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve waren mit großer Spannung erwartet worden. Der öffentliche Druck aus dem Weißen Haus ist hoch, die Zinsen im US-Dollar zu senken, doch intern sieht das Bild ganz anders aus. Wie aus dem Sitzungsprotokoll zu entnehmen ist, das gestern Abend nach Börsenschluss in Frankfurt veröffentlicht wurde, war eine Mehrheit der 18 Entscheider Ende Juli der Ansicht, dass die Inflationsrisiken unverändert überwiegen. Dieses Risiko sei größer als das Risiko, dass der Arbeitsmarkt an Dynamik verliert. Damit kommt der Rede von Fed-Chair Powell am Freitag noch mehr Gewicht zu, denn in der Zwischenzeit hat sich das Inflationsrisiko auf Ebene der Erzeuger realisiert. Der Erzeugerpreisindex sah jüngst den größten Anstieg in den letzten drei Jahren.
CTS Eventim Umsatz erreicht neuen Rekord
Die Geschäfte bei CTS Eventim (DE0005470306) entwickeln sich weiterhin gut. Man konnte im 1. Halbjahr einen neuen Rekord beim Umsatz erreichen. Dieser stieg im Jahresvergleich um 7,6 % auf 1,294 Mrd. Euro. Die Profitabilität litt allerdings unter höheren Kosten und Integrationseffekten. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) konnte man leicht um 3,2 % auf 200,5 Mio. Euro erhöhen, aber das „bereinigte“ EBITDA sank leicht um -1 %. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen stagnierte bei 151 Mio. Euro, aber das Finanzergebnis kippte ins Negative mit -5,7 Mio. Euro. So ergab sich für die Aktionäre nach Steuern ein Gewinneinbruch um -28,4 % auf nur noch 89,7 Mio. Euro bzw. 0,93 Euro je Aktie. Den Ausblick für das Gesamtjahr beließ der Vorstand unverändert. Ein neuer positiver Impuls ergibt sich somit aus dem Halbjahresbericht nicht.
Schoeller-Bleckmann in der Defensive
Das Marktumfeld für neue Ölbohrungen ist schwach, was Schoeller-Bleckmann (AT0000946652) in die Defensive zwingt. Die massive Ausweitung der Produktion der OPEC+ Staaten basiert auf bereits bestehenden Bohrungen. Das Öl-Kartell hatte lange die Produktion gedeckelt, um die Preise auf erhöhtem Niveau zu stabilisieren, was aufgrund der erhöhten Förderungen in den USA misslang. Seit diesem Jahr wird wieder bei der OPEC+ kräftig gefördert, aber dafür sind keine neuen Bohrungen nötig, weswegen das Geschäft von Schoeller-Bleckmann im 1. Halbjahr schlecht lief. Der Umsatz sank um -12 % von 288,1 Mio. Euro auf 253,6 Mio. Euro und das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen schrumpfte um -22 % auf nur noch 28,6 Mio. Euro. Nach Steuern blieb noch ein Gewinn von 18,5 Mio. Euro (-26 %) übrig. Eine schnelle Verbesserung im 2. Halbjahr ist nicht zu erkennen.
Tagestermine
Am Vormittag stehen heute um 09:30 Uhr die vorläufigen deutschen Einkaufsmanagerindizes für den Monat August an. Der Gesamtindex wird leicht tiefer bei 50,2 Punkten nach zuvor 50,6 Punkten erwartet. Beim Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe wird ebenfalls ein Rückgang von 49,1 auf 48,8 Punkten erwartet und der Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe soll von 50,6 auf 50,4 Punkte gefallen sein.
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21.08.2025 - Mikey Fritz
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