Kroger zieht sich offiziell zurück
Albertsons und Kroger lassen die 25 Mrd. US-Dollar Fusion platzen
Ausser Spesen nichts gewesen. Albertsons und Kroger brechen offiziell ihre 25 Mrd. US-Dollar Jumbo-Hochzeit ab. Die US-Regierung war nicht von den Vorteilen zu überzeugen, weswegen die beiden Supermarktketten nun ihr Glück allein versuchen müssen. Doch einer steht deutlich besser dar als der andere.
Schluss, Ende, Aus! Die geplante 25 Mrd. US-Dollar schwere Jumbo-Hochzeit von Albertsons (US0130911037) und Kroger (US5010441013) ist offiziell beendet. Gleich zwei Gerichte untersagten den beiden amerikanischen Supermarkt-Giganten eine Zusammenführung ihrer Geschäfte. Ganze zwei Jahre hatten die beiden an dem Deal gearbeitet, um sich gegen die grössten Konkurrenten in den USA zu stärken. Denn:
Im Einzelhandel zählt nur der Skaleneffekt. Grösse ist alles und sowohl Kroger als auch Albertsons spielen nicht in der Top-Liga wie beispielsweise Walmart (US9311421039), sondern nur in der 2. Liga. Die immer noch sehr gross ist für europäische Verhältnisse. Das Filialnetz der beiden Unternehmen ist annähernd gleichgross und hätte im Erfolgsfall zu einem Netz von rund 5.000 Niederlassungen in den ganzen Vereinigten Staaten geführt. Um Antitrust-Sorgen der Regierung auszuräumen, hatte man angeboten, insgesamt 579 Niederlassungen zu verkaufen, wo es zu hohen Überschneidungen im Einzugsfeld gekommen wäre.
Albertsons und Kroger lassen die 25 Mrd. US-Dollar Fusion platzen
Am Ende scheiterte die Jumbo-Hochzeit im Wesentlichen an der FTC. Die Federal Trade Commission setzte sich vor Gericht mit ihren Bedenken durch, dass eine Fusion den Wettbewerb im Einzelhandel verringern würde, was im Zweifel dem Konsumenten durch einen Anstieg der Preise schaden würde. Ein sensibles Thema, nachdem die Lebensmittelpreise in den USA in den vergangenen vier Jahren nach offizieller Lesart um 25 % gestiegen sind und sich gefühlt eher verdoppelt haben.
Entscheidend ist, dass Kroger nach den Gerichtsentscheidungen offiziell das Handtuch geworfen hat. Beide Unternehmen hätten den Kampf vor Gericht noch weiter hinziehen können, aber Kroger kündigte die Fusionsvereinbarung mit Albertsons auf und begründet dies mit Versäumnissen und Fehlern der anderen Partei. Ein juristischer Schachzug, um die Fusionsbemühungen schnell zu beenden, ohne aber die dafür vereinbarten Strafen zahlen zu müssen. Albertsons reagierte umgehend und verklagte Kroger. Gefordert wird die vereinbarte Abbruchgebühr in Höhe von 600 Mio. US-Dollar und darüber hinaus Schadensersatz in einer nicht spezifizierten Milliardenhöhe. Albertsons behauptet, dass Kroger die Fusion torpediert hätte, indem Vermögensteile nicht verkauft wurden, die eingesetzt werden sollten, um die Forderungen der FTC zu befriedigen. Der Klage von Albertsons wird jedoch nur eine geringe Aussicht auf vollständigen Erfolg eingeräumt.
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13.12.2024 - Mikey Fritz
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